Damit Ihnen Hifistatement.net als erstes Magazin überhaupt einen Bericht über den Mytek Brooklyn präsentieren konnte, habe ich darin erst einmal auf die Beschäftigung mit der Phonostufe, dem Kopfhörerausgang und dem Gleichstrom-Eingang verzichtet. Die wird hier nachgeholt und zudem gibt es noch einige Tuning-Tipps.
Nach den deutlich nachvollziehbaren Verbesserung durch SBooster-Netzteile beim Auralic Aries und Aries Mini bot es sich an, auch als Gleichspannungsquelle für den Brooklyn ein BOTW P&P Eco zu wählen. Zwar steht in der Kompatibilitätsliste von Sbooster.com, dass die 12-Volt-Version nicht passen würde, was aber wohl auf eine fehlerhafte Angabe im Manual des Brooklyn zurückzuführen sein dürfte. Eine Nachfrage bei Marcin Hamerla, einem der beiden Entwickler des Brooklyn ergab, dass der Wandler maximal drei Ampere verbrauche. Das Sbooster-Netzteil ist genau auf diese Leistung ausgelegt, Messungen der niederländischen Netzteilspezialisten ergaben für den Betrieb ohne Kopfhörer einen Wert um ein Ampere. Aber darauf brauchte ich mich nicht zu verlassen: Zusammen mit dem 12-Volt-Netzteil erhielt ich einen iKnow, ein Mini-Messgerät, das in die Zuleitung zum Verbraucher gesteckt werden kann und Spannung und Strom anzeigt. Auf einem unserer Fotos ist der Verbrauch des Brooklyn dokumentiert: Die SBooster-Gleichstromversorgung ist für den Mytek allemal kräftig genug. Und sie verhilft ihm zu einem deutlich luftigeren, und weiträumigeren Klangbild. Dabei war dessen Raumabbildung schon immer eine seiner Schokoladenseiten. Mit dem SBooster geht hier dennoch ein gutes Stück mehr. Einfach Klasse!
Doch kein Licht ohne Schatten: Zwar lassen sich dank des SBoosters Hallfahnen in natürlichen und virtuellen Räumen länger nachverfolgen, bevor sie im Nebengeräuschteppich verebben, wodurch der Eindruck von mehr Weite entsteht, aber dynamisch wirkt die Wiedergabe durch die sauberere Stromversorgung vor allem im Bassbereich ein wenig lustloser. Wer ausschließlich Rock- oder Popmusik hört, dürfte die – vermeintliche – Dynamik der größeren Raumillusion vorziehen. Wer aber die größere und luftiger Abbildung eines Orchesters oder einer Jazz-Combo erlebt hat, wird nicht wieder zur „Beengtheit“ zurückkehren wollen – besonders, wenn er schon einmal die Räume bei der Wiedergabe desselben Songs über großes Digitalequipment wie einen Chord DAVE oder einen Rockna genießen durfte. Lassen Sie mich noch kurz begründen, warum ich den Begriff „vermeintliche“ Dynamik verwendete: Schon in alten analogen Zeiten fiel mir auf, dass die akustischen Folgen einer saubereren Stromversorgung für Plattenspieler oft gegensätzlich gedeutet wurden: Was die einen als mehr „Schwärze“ oder einen ruhigeren Hintergrund interpretierten, wirkte auf andere – unter ihnen damals auffällig viele LP-12-Besitzer – als Einschränkung der Dynamik. Sie sehen, bei der Einschätzung der beschriebenen Effekte kommen Sie um ein eigenes Urteil nicht herum.
Noch schöner als sich zwischen mehr Dynamik und mehr Raum entscheiden zu müssen, ist es natürlich, nach Tuning-Maßnahmen zu suchen, die beides kombinieren. Daher probiere ich zwei sogenannte USB-Bridges aus, die das USB-Signal neu takten und in ein anders Format umsetzen. Die ersten Geräte dieser Art wie etwa das M2TECH/Manunta hiFace waren noch als Art Adapter zwischen dem USB-Ausgang einen Computers und einem Wandler ohne USB-Eingang gedacht und stellten eher Problemlösungen dar, die bei Wandlern mit USB-Eingang meist schlechter klangen als die direkte Verbindung. Inzwischen bereiten einige dieser Bridges das Signal aber so gekonnt auf, dass der Umweg durch die Bridge bessere akustische Ergebnisse liefert als der direkte Weg. Beim Audiobyte Hydra Z, den ich Ihnen zusammen mit dem hervorragenden Rockna-DAC vorstellte, wird das Signal neben Toslink, AES/EBU und S/PDIF per Cinch und BNC auch über I2S per HDMI ausgegeben – sicherlich die beste Variante, wenn der Wandler denn über diese Schnittstelle verfügt. Das tut der Brooklyn leider nicht, weshalb er seine Signale per AES/EBU über das Digisym Reference von Sun Audio bezieht. Das ist auch für den Vergleich mit dem Bryston BUC-1 von Vorteil, denn Brystons USB-Converter bietet als Ausgänge lediglich AES/EBU und S/PDIF über Cinch und BNC. Er wandelt Signale bis 24 Bit und 192 Kilohertz und verfügt über ein integriertes Netzteil. Der Hydra Z wird nach den Erfahrungen, die ich beim Test des Rockna machte, natürlich von einen Squeeze-Upgrade BOTW Linearnetzteil versorgt, das mit 120 Euro zusätzlich zu Buche schlägt.
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