Den Hörtest startete ich zunächst mit nur einem Laptop, auf dem JRiver lief und auf den ich einen Teil meiner Musikbibliothek kopiert hatte. Diese Konfiguration hatte mich in der Vergangenheit nicht vollständig überzeugt: Die räumliche Abbildung war für mein Empfinden etwas zu flach und das Klangbild zu grobkörnig. Verantwortlich gemacht habe ich hierfür zum einen JRiver selbst und zum anderen den Umstand, dass sich in dieser Konfiguration Betriebssystem und Musikbibliothek eine gemeinsame Festplatte teilen. In Fidelizer wählte ich im Menü „Machine Configuration“ zunächst „Server“ ohne Netzwerkverbindung. Die klanglichen Verbesserungen sind sofort deutlich zu hören. Die räumliche Abbildung wird breiter und wesentlich tiefer. Die Musik spielt vor einem schwärzeren Hintergrund, klingt entspannter und leichte Härten im Mitten- und Hochtonbereich sind weit weniger ausgeprägt. Die zusätzliche Aktivierung der Netzwerkunterstützung in Fidelizer ändert an diesem Eindruck nichts. Allerdings ist auf meinem PC das Wlan abgeschaltet, da in meiner Anlage alle Geräte mit Ausnahme des iPads ausschließlich über LAN-Kabel miteinander verbunden sind.
Im nächsten Schritt habe ich mich dann mit Fidelizer in meinem JPLAY-Dual-PC-Setup beschäftigt. Fidelizer lief auf beiden PCs. Für den Audio-PC verwendete ich in der „Machine Configuration“ die Einstellung „Renderer“ und für den Control-PC „Network Transport“. Die Musik wurde über den Melco N1A zugespielt. Mit den Einstellungen „Throttle“ und „Hibernate“ besitzt JPLAY ja eigene Einstellungen zur Optimierung des Zusammenspiels mit dem Betriebssystem. Zunächst einmal konnte Fidelizer seine Flexibilität in den Einstellungen zeigen. Da ich für den Audio-PC und den Control-PC jeweils eine ganz bestimmte Timer-Auflösungen in Windows in der Registry von JPLAY eingestellt hatte, wählte ich die Option „OS timer resolution for low latency audio optmizations“ in Fidelizers ab, um zu verhindern, dass Fidelizer die JPLAY Einstellungen überschreibt.
Da mein Audio-PC ohnehin im Hibernate-Modus läuft, bei dem eine Vielzahl von Prozessen gestoppt wird, konnte ich mir weitere Verbesserungen durch Fidelizer nicht so richtig vorstellen. In der Breite und Tiefe der räumlichen Abbildung ändert sich dann auch erwartungsgemäß eher wenig. Aber die Änderung in den Klangfarben ist unüberhörbar. Instrumente gewinnen an Wärme und Körperhaftigkeit. Alles klingt wesentlich entspannter, aber nicht weich gespült. Damit einher geht ein deutlicher Zugewinn an Transparenz und Klarheit. In dem berühmten Solokonzert für Gitarre und Orchester, dem „Concierto de Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo, eröffnen sich in der Aufnahme mit Pepe Romero und dem Orchester Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Joaquin Rodrigo: Complete Concertos for Guitar and Harp – Philips Classics) neue Einblicke. Im ersten Satz mit seinen kraftvollen Rhythmen sind es die hart angeschlagenen Saiten des Soloinstruments, die nicht verwischt, sondern glasklar wiedergegeben werden. Im Gegensatz dazu erklingt im langsamen zweiten Satz der nachdenkliche Dialog zwischen der Gitarre und dem Englisch-Horn wunderschön rund und einfühlend. Im „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) entfalten die Streicher eine bisher nicht gehörte Strahlkraft und verleihen dem Stück in ihrer gleichzeitigen Geschlossenheit eine Intensität, die unter die Haut geht. Ich habe Fidelizer seitdem nicht wieder von meinen PCs entfernt!
Gehört mit
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Computer | Control-PC: Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB Windows 10 Audio-PC: Intel Core Duo 2,2 GHz, 4 GB Windows 10 |
Audioplayer | JPlay 6.2, JRiver 19 |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC, M2Tech Young |
Vorverstärker | Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul |
Herstellerangaben
Fidelizer Pro
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Voraussetzungen | Windows 10/8.1/8/7/Vista/XP* Windows Server 2016, 2012 R2, 2012, 2008 R2, 2008, 2003* (* Some NT6 core optimization features aren’t available in these marked Windows versions) |
Testversion | Fidelizer (siehe Text) |
Lizenz | Single PC license |
Preis | 69,95 USD |
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