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Fidelizer

19.02.2016 // Roland Dietl

Wenn Fidelizer nach der Installation zum ersten Mal geöffnet wird, hat man drei Ebenen der Optimierung – „Optimization Level“ genannt – zur Auswahl: Workstation, Audiophile und Extremist. Mit jeder Ebene wird stufenweise die Priorität für die Audio-Prozesse erhöht und gleichzeitig die Zuteilung von Ressourcen für die übrigen Programme und die Netzwerkdienste reduziert. In den Einstellungen „Audiophile“ und „Extremist“ werden zusätzlich die Non-Audio-Prozesse einem eigenen Prozessorkern zugeordnet und der Audioplayer automatisch gestartet, sobald die Optimierungen abgeschlossen sind. Der „Extremist“-Modus stoppt darüber hinaus noch bestimmte, nicht benötigte Dienste.

Audiophile Level und die dazu gehörigen Einstellungen
Audiophile Level und die dazu gehörigen Einstellungen

Im nächsten Schritt werden die drei Optimierungsebenen von Fidelizer noch feinfühliger auf den jeweiligen Einsatzzweck des PC im Einzelfall angepasst. Je nach Verwendungsart werden dann gezielt bestimmte Prozesse stärker priorisiert als andere. Das „Machine Configuration“ genannte Auswahlmenü ermöglicht fünf verschiedene Einstellungen. „Music Server“ wird verwendet, wenn mit einem PC von dessen interner oder externer über USB angebundener Festplatte Musik abgespielt wird, ohne dass die Notwendigkeit für eine Netzwerkverbindung besteht. In dieser Einstellung werden deshalb alle Netzwerkdienste deaktiviert. Dies könnte ein PC sein, auf dem ein Media Player, wie Foobar oder JRiver, läuft und der direkt über USB mit einem DAC verbunden ist. „Music Server with Network Support“ entspricht der vorhergehenden Einstellung, nur dass jetzt die Netzwerkdienste aktiviert sind. Foobar oder JRiver aus dem vorstehenden Beispiel können dann über entsprechende Apps ferngesteuert werden kann. „Network Transport“ ist für Konfigurationen gedacht, in denen der PC als reiner Media Server betrieben wird. Denkbar wäre ein PC mit JRiver im Server Mode, von dem die Musik über das Netzwerk zu einem Netzwerkplayer übertragen wird. Diese Einstellung wird auch für den Control PC in einem JPLAY Dual PC Setup verwendet. „Network Renderer“ wird benutzt, wenn der PC als Renderer oder JPLAY Audio PC dient. „Media Center“ ist speziell für die Video Wiedergabe gedacht.

Im Extremist Level werden zusätzlich noch unnötige Prozesse gestoppt
Im Extremist Level werden zusätzlich noch unnötige Prozesse gestoppt

Ich gebe gerne zu, dass mich derart viele Auswahlmöglichkeiten anfangs etwas verwirrt haben. Nach genauerer Beschäftigung ist die Logik dahinter aber schnell klar: Man entscheidet sich zuerst für den Grad der generellen Optimierung und macht dann das Fine-Tuning gemäß dem beabsichtigten Verwendungszweck. Das Schöne daran ist, man kann nichts kaputt machen. Jede gewählte Einstellung kann rückgängig gemacht werden und wenn Fidelizer ganz deinstalliert wird, erfolgt beim nächsten Neustart die Rücksetzung des PCs in den Ausgangszustand.

Für den Test verwendete ich meine beiden Laptops, auf denen Windows 10 läuft. Nach der problemlosen Installation von Fidelizer habe ich zunächst die verschiedenen Optimierungsebenen ausprobiert. Zuerst noch sehr vorsichtig, stellte ich nach einigem Probieren fest, dass auf meinen beiden Maschinen der „Extremist“ Modus mit allen Varianten der „Machine Configuration“ einwandfrei funktionierte. Im weiteren Verlauf meiner Beschäftigung mit Fidelizer habe ich deshalb nur noch diesen Modus benutzt. Als Media Player verwendete ich JRiver 19 und JPLAY und als Media Server im Netzwerk diente der Melco N1A. Auf meinem iPad liefen JRemote zur Steuerung von JRiver und Kazoo zur Steuerung von JPLAY. Als DACs kamen abwechselnd der PS Audio DirectStream DAC und der M2Tech Young zum Einsatz.


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