Die interessanten Lösungen setzen sich bei der Art und Weise fort, wie der N1A mit einem Netzwerk und einem Streamer verbunden wird. Statt der üblichen Ethernet-Buchse finden sich auf der Rückseite des N1A deren zwei, die über Filterelemente verfügen und von einer eigenen Spannungsregelung mit Strom versorgt werden. Über die mit „LAN“ bezeichneten Buchse wird der N1A mit dem Router verbunden, an der mit „Player“ bezeichneten Buchse wird der Streamer angeschlossen. Hierdurch soll der Streamer vom übrigen Netzwerk entkoppelt werden, wobei es sich technisch gesehen um eine im N1A integrierte Bridge handelt. Andere an das Netzwerk angeschlossene NAS-Geräte können deshalb weiterhin mit dem Streamer kommunizieren und ebenfalls von der Entkopplung des Streamers profitieren. Gleichzeitig kann die auf dem N1A gespeicherte Musik auch weiteren im Netzwerk befindlichen Systemen und Räumen zur Verfügung gestellt werden. Das stabile Gehäuse und das Netzteil sind ordentlich geerdet und geschirmt. Hinter der Kaltgeräte-Netzbuchse sorgt ein Netzfilter für saubere Verhältnisse. Über ein Relais ist eine Ausschaltverzögerung realisiert, die dafür sorgt, dass nach Betätigung des Netzschalters, das Betriebssystem und die Festplatten kontrolliert heruntergefahren werden.
Das Netzteil besteht aus einem kräftigen 60 W Schaltnetzteil und Spannungsregelungen auf der Hauptplatine. Im Übrigen arbeiten auch im N1A ein Kombiprozessor vom Typ Marvell Armada 370 in Verbindung zwei 2 TB Standard-Festplatten von Seagate und weitere handelsüblichen Komponenten, die sich auch in „normalen“ NAS-Geräten finden lassen. Als Betriebssystem kommen Linux und ein modifizierter Twonky Server7 als Medienverwaltungssoftware zum Einsatz. Wer einer gut bebilderten Anleitung folgenden kann, wird den N1A in kürzester Zeit ohne Schwierigkeiten zum Laufen bringen, auch wenn er kein Computer-Spezialist ist. Ist der N1A einmal installiert, kann er in ein übliches Rack gestellt und vergessen werden.
Ich habe den N1A mit meinem Audio-Netzwerk verbunden, an das auch der hervorragende Ayon S3 als Streamer angeschlossen war. Die Steuerung erfolgte über die App PlugPlayer auf einem iPad. Zunächst habe ich mich damit beschäftigt, einen Eindruck zu gewinnen, welchen Einfluss die beiden Ethernet Buchsen des N1A auf den Klang haben. Beim Anschluss des Ayon S3 über die im N1A eingebaute Bridge sind die Unterschiede im Vergleich zu einem direkten Anschluss im Netzwerk nicht dramatisch, aber hörbar. Für mich war die Musikwiedergabe über diese Art der Verbindung insgesamt einen Tick klarer und transparenter. Ich habe mich deshalb für den weiteren Hörtest dafür entschieden, den Ayon S3 am „Player“ Ausgang des N1A angeschlossen zu lassen.
Mit verschiedenen Musik-Dateien, die ich von meinem NAS auf den N1A kopiert habe, hat mich der N1A mit der Zeit immer mehr überzeugt. Am einfachsten lässt sich der Effekt des N1A in meiner Kette mit dem oft genannten Vergleich eines Vorhangs umschreiben, der vor der Wiedergabe aufgezogen wird.
Gleichgültig welches Genres, ob Rock, Jazz oder Klassik, unabhängig von der Bitrate: der N1A ändert den grundlegenden Klangcharakter der angeschlossenen Komponenten nicht, sondern bringt diesen mit dem gewissen Schuss Raffinesse auf ein neues, höheres Niveau. Für mich ist die glockenklare Transparenz der Wiedergabe ohne jegliche Schärfe in den Höhen das hervorstechende Merkmal. Im 1. Satz aus der Symphonie Nr. 1 von Sergei Profiev mit dem Scottish Chamber Orchestra (Scottish Chamber Orchestra, Prokofiev: Symphony No. 1; Violin Concerto No. 2; Five Melodies for Solo Violin & Strings) wird dies besonders offensichtlich: Die Aufnahmetechnik hat das Orchester mit ihrer eher kammermusikalisch angelegten Interpretation mit präzisem Focus und großer Räumlichkeit perfekt eingefangen, aber insbesondere die Fagotte, die zu Beginn Seite an Seite mit den Streichern spielen, sind mit größerer Klarheit als gewohnt, zu hören. In Verbindung mit dem herausragenden Streamer Ayon S3 ist die Summe der Details, die offenlegt werden, mehr als erstaunlich.
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