tests/15-07-27_ayon
 

Ayon S-3

27.07.2015 // Roland Dietl

Für meinen eigentlichen Hörtest habe ich dann aber als Medien-Server meinen persönlichen Favoriten JRiver verwendet, der allerdings nicht auf jeder Netzwerkplatte installiert werden kann. Die Steuerung erfolgte sehr komfortabel mit JRemote auf meinem iPad. Ausgangsseitig war der S-3 direkt an meine Omtec-Endstufen angeschlossen.

Unten links und rechts außen die R-Core Transformatoren, daneben die gewaltige Siebspule, dazwischen das Streaming-Modul. Die mittlere Platine oben enthält die digitale Eingangs-Sektion, darunter teilweise verdeckt Digital-Analog-Wandlung und Lautstärkeregelung. Oben links und rechts außen die Röhrenausgangsstufe
Unten links und rechts außen die R-Core Transformatoren, daneben die gewaltige Siebspule, dazwischen das Streaming-Modul. Die mittlere Platine oben enthält die digitale Eingangs-Sektion, darunter teilweise verdeckt Digital-Analog-Wandlung und Lautstärkeregelung. Oben links und rechts außen die Röhrenausgangsstufe

Als erstes höre ich mich an einem heißen Sommerabend durch das Album Hell Freezes Over von den Eagles (XRCD): die Live-Atmosphäre bei dem All-Time-Hit „Hotel California“ wird vom S-3 mit großer Klarheit und Transparenz wiedergegeben, das macht richtig Spaß; hinzu kommt ein wuchtiger, stets knackiger Bass. Auf „Wonderland“ von Nils Lofgren (Acoustic Live) ist jede Berührung der Gitarre und der daraus resultierende Klang perfekt eingefangen. So plastisch wie mit dem S-3 habe ich das selten gehört.

Szenenwechsel: In der Eigenkomposition „Life Stream Suite“ von Tobias Becker (Tobias Becker Bigband, Life Stream) präsentiert sich uns ein wunderbar facettenreicher Bigband-Sound: satte Bläsersätze und effektvolle Tutti wechseln sich ab mit kraftvollen Soli. Der S-3 gibt den vollen Orchestersound, der immer wieder zwischen hellen und dunklen Klangfarben wechselt, ganz besonders authentisch wieder ohne die Soli-Passagen zu verdecken.

Ein Teil der Digital-Sektion mit den Interface-Bausteinen
Ein Teil der Digital-Sektion mit den Interface-Bausteinen

Mit seinen tonalen Fähigkeiten ist der S-3 in der Lage, die Unterschiede verschiedener Aufnahmen und Interpretationen des gleichen Stücks fabelhaft herauszuarbeiten: Beim 1. Satz aus der Symphonie Nr. 41 von W.A. Mozart klingt das Royal Philharmonic Orchestra unter René Leibowitz (Mozart Symphony 35 & 41) wunderbar weich und großflächig in bester klassischer Tradition. Der S3 öffnet hier einen wunderbaren Raum mit großer Breite und Tiefe, wobei die einzelnen Instrumentengruppen in ihrer Gesamtheit klar voneinander abgrenzt werden. Im völligen Gegensatz dazu steht das nur 35 Spieler umfassende Freiburger Barockorchester unter René Jacobs (Mozart, Symphonies 38 & 41) mit seiner überaus analytischen, auf kleinste Details angelegten Interpretation und schroffen „Schwarz-Weiss-Kontrasten“. Hier gibt der S-3 die Brillanz der Violinen anspringend, aber ohne unangenehme Schärfe, die Bässe kraftvoll kontuiert und die Pauken knallhart wieder.

Beeindruckend sind die Fähigkeiten des S-3 bei guten HiRes Aufnahmen: Die Wiedergabe des 1. Satzes aus der Sinfonia Concertante für Violine und Viola von Mozart mit der Camerata de Lausanne (Mozart, Sinfonia Concertante) wird zu einem puren Vergnügen. Anspringende Dynamik gepaart mit stupender Räumlichkeit, die das Wechselspiel zwischen den beiden Solisten und dem Orchester besonders eindrucksvoll machen.

Die Doppeltriode 6H30 in der Ausgangsstufe und Folienkondensatoren von Jentzen als Koppel-C.
Die Doppeltriode 6H30 in der Ausgangsstufe und Folienkondensatoren von Jentzen als Koppel-C.


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