Der analoge Vorverstärker besitzt zwei Cinch-Eingänge und einen Cinch-Ausgang zum Anschluss eines Bandgeräts. Ausgangsseitig stehen auf analoger Ebene entweder ein Cinch-Ausgang oder ein symmetrischer XLR-Ausgang zur Verfügung. Mit einem Kippschalter kann der Verstärkungsfaktor zwischen High (+6dB) und Low (0dB) umgeschaltet werden, so dass die Pegelverhältnisse in der Kette optimiert werden können. Ein weiterer Kippschalter erlaubt die Wahl zwischen den Betriebsarten „normal“ bei Anschluss an einen Vorverstärker und „Direct Amp“ bei direkter Verbindung des S-3 mit einem Endverstärker. In der Betriebsart „Direct Amp“ wird zum Schutz der Endstufen beim Einschalten jedes Mal die Lautstärke automatisch zurück gefahren und auf der Fernbedienung die Funktion „max. volume“ ausgeschaltet.
Ein weiteres praktisches Detail auf der Rückseite ist der Phasen-Anzeiger, der die Überprüfung des phasenrichtigen Anschlusses des Netzsteckers besonders komfortabel macht und den sonst notwendigen Einsatz eines Messgeräts erübrigt. Bei Ayon legt man seit jeher großen Wert auf eine saubere und stabile Stromversorgung. Zwei kräftige R-Core Transformatoren versorgen getrennt Digital- und Analogteil. Insgesamt zehn Spannungsregler sorgen für stabile Verhältnisse und eine Entkopplung der einzelnen Baugruppen. Das Netzteil für die Versorgung der Ausgangsröhren ist mit Gleichrichterröhren und anschließender LC-Filterung bestehend aus einer großen Siebdrossel und Kondensatoren aufgebaut.
Die Streaming Einheit stammt vom österreichischen Spezialisten StreamUnlimited und unterstützt die für hochwertige Musikwiedergabe gebräuchlichsten Wiedergabeformate WAV, FLAC und AIFF bis 24 Bit/192 KHz. Das DSD-Format wird nicht unterstützt; hier müsste man bei Bedarf auf andere Alternativen aus dem Ayon Programm, wie den reinen Netzwerkplayer NW-T zurückgreifen. Die digitale Audio-Sektion ist mit zwei hochwertigen D/A-Chips vom Typ PCM 1792 in einer kanalgetrennten symmetrischen Schaltung aufgebaut. Die vollständig analoge Lautstärkeregelung verwendet den hervorragenden Spezialbaustein PGA2320, der das Signal mit Hilfe eines Widerstandnetzwerks abschwächt. Die Lautstärkeregelung kann auch aus dem Signalweg geschaltet werden, wenn man den S-3 an eine Vorstufe anschließt.
Auf die Ausgangsstufe ist man bei Ayon ganz besonders stolz. Sie ist in einer puristischen Schaltung mit der bekannten Doppeltriode 6H30 und nur wenigen Bauteilen ohne Gegenkopplung konzipiert. Die symmetrischen Ausgänge werden komplett separat und in echter symmetrischer Schaltung bedient. Bei direktem Anschluss einer Endstufe sollte insbesondere bei symmetrischer Ansteuerung deren Eingangsimpedanz bei 47 Kiloohm oder darüber liegen, damit es zu keinen Fehlanpassungen kommt. Die im S-3 verwendeten Bauteile sind ausnahmslos von sehr hoher Qualität mit audiophilen Koppelkondensatoren von Jentzen und eng tolerierten MKP-Folienkondensatoren.
Da ich den Schwerpunkt meines Tests auf das Streaming mit dem S-3 legen wollte, habe ich den S-3 über den Ethernet-Anschluss in mein separates Heimnetzwerk für die Musikwiedergabe eingebunden. Die Einrichtung der Netzwerkverbindung war mit Hilfe des großen Displays am S-3 und der gut bebilderten Bedienungsanleitung schnell und problemlos erledigt. Über die Funktion „Medien Server“ zeigt der S–3 anschließend eine Liste der im Musiknetzwerk verfügbaren Musikserver. Während der Einspielphase habe ich als Medien-Server Asset UPnP verwendet, der für eine Vielzahl von Plattformen erhältlich ist. Eine weitere Alternative wären MinimServer oder Twonky Server. Die Steuerung eines Medien-Servers erfolgt am komfortabelsten mit einer UPnP Controller App für ein Tablet oder Smartphone. Eine hauseigene App von Ayon ist derzeit nicht verfügbar, was aber kein Problem darstellt, da eine große Auswahl an Apps von Drittanbietern zur Verfügung steht. Ich habe abwechselnd PlugPlayer und Kinsky auf meinem iPad verwendet. Das Zusammenspiel dieser Apps mit dem S-3 und Asset UPnP funktionierte problemlos.
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