Vor kurzem hatte ich mich ausführlich mit dem DirectStream DAC (DS) von PS Audio beschäftigt. Der DS rechnet alle eingehenden Daten – also auch PCM – in ein DSD-Signal um, und die damit erzielten klanglichen Ergebnisse sind auch und gerade mit CD-Aufnahmen herausragend
Dies beeindruckt umso mehr, als jede Wandlung eines PCM-Signals in ein DSD-Signal aus technischen Gründen ein verlustbehafteter Prozess ist. Es kommt entscheidend auf die bei der Umrechnung verwendeten Rechenalgorithmen und Filter an. Darüber hinaus hat eine DSD-Datei wesentlich mehr Rauschanteile zwischen 20 und 100 Kilohertz, die wieder ausgefiltert werden müssen. Sinn macht die Umwandlung von PCM in DSD deshalb eigentlich nur, wenn die unvermeidlichen Verluste bei der Umrechnung durch Vorteile bei der Rückwandlung des DSD-Datenstroms in ein analoges Signal überkompensiert werden. Ich gebe offen zu, dass ich den verschiedenen Arten von Signalbearbeitung, wie Upsampling oder Konvertierung, sehr skeptisch gegenüber stehe.
Eine Umrechnung von PCM in DSD kann sowohl – wie im DS – innerhalb eines Digital-Analog-Wandlers als auch extern mit Hilfe eines PC erfolgen. Dies brachte mich auf die Idee, verschiedene Aufnahmen im PCM-Format testweise auf dem PC mit verschiedenen Programmen in das DSD-Format umrechnen, dem DS diese dann als DSD zu zuspielen und das Ganze mit der direkten Wandlung derselben PCM-Dateien direkt im DS zu vergleichen. Damit, so meine Überlegung, müsste es möglich sein, die Qualität der DSD-Wandlung im DS abschätzen zu können. Der DS muss bei der externen Anlieferung von DSD intern grundsätzlich weniger Rechenarbeit verrichten, da einige, wenn auch bei weitem nicht alle Rechenschritte entfallen. Allerdings kann aufgrund der Konzeption des DS der Funktionsbereich, in dem die Umrechnung von PCM in DSD vorgenommen wird, nicht vollständig umgangen werden. Alle im Folgenden gemachten Aussagen, können deshalb nicht verallgemeinert werden und sind ausschließlich im Zusammenhang mit dem DS zu verstehen. Mit anderen Wandlern können sich andere Einschätzungen ergeben. Für den Test habe ich zwei Programme zur offline Konvertierung und ein Programm, das die Konvertierung während des Abspielvorgangs vornimmt, ausgewählt. Dabei wurden verschiedene PCM-Dateien, die in den Formaten 44 kHz/16 Bit, 96 kHz/24 Bit und 192 kHz/24 Bit vorlagen, einheitlich in DSD 128 umgerechnet.
Die folgenden Programme und Einstellungen wurden verwendet:
1. JRiver Media Center19 mit den Standardeinstellungen für die Konvertierung nach DSD: dsf, 5,6448 MHz, Bit-Tiefe automatisch;
2. Weiss Saracon mit den Standardeinstellungen für die Konvertierung nach DSD: dff, CRFB 8th Order, 0 gain, 5,6448 MHz, Auto channel mode, Smart Interleave, Enable Stabilizer;
3. HQPlayer mit den von mir gewählten Einstellungen für die Konvertierung nach DSD: poly-sinc-shrt, ASDM 5,6448 MHz
Zur Wiedergabe habe ich in den Varianten 1 und 2 JRiver und in der Variante 3 HQPlayer ausgangsseitig mit meinem JPLAY dual PC Setup sowie dem DS verbunden. Mit der einheitlichen Verwendung von JPLAY habe ich versucht, den Einfluss von JRiver und HQPlayer bei der Wiedergabe zu minimieren. Vor dem Abspielen jeder Datei kontrolliere ich sorgfältig, ob auf dem PC das gewählte Datenformat von JRiver und HQPlayer auch wirklich korrekt erkannt wird. Auf der Eingangsseite des DS leistet das übersichtliche Display wertvolle Dienste.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.