Dazu eine kleine Geschichte: Es ist einige Jahre her, da habe ich hin und wieder für die High End Society auf ihren regionalen Veranstaltungen – damals „World of HiFi“ genannt, jetzt in veränderter Form als „High End on Tour“ durch deutsche Städte unterwegs – als Moderator Anlagen vorgeführt. Es war bei einer World of HiFi in Wiesbaden im Jahr 2009, als ich Lautsprecher von Focal, Röhren-Elektronik von Thorens mit einem Plattenspieler von VPI vorführte. Das Ganze stand in einem Reference Rack von Creaktiv. Zwei Mitarbeiter von Creaktiv waren auch zugegen. Sie fragten mich, ob sie einige ihrer Twister Stops im Raum platzieren dürften. Ich willigte ein unter der Bedingung, dass sie nicht so auffällig angebracht sein dürfen, um nicht darauf angesprochen zu werden. Genau so machten es die Beiden. Was mich an den zwei Vorführtagen dann erstaunte: Drei Besucher erwähnten im Laufe der zweitägigen Veranstaltung unabhängig voneinander, dass in unserer Vorführung eine besonders entspannte Atmosphäre herrsche und in keinem der anderen Räume ihre Befindlichkeit so angenehm gewesen sei. Drei Menschen haben mir dies in ähnlicher Weise gesagt. Ich weiß nicht, wie viele mehr ebenso empfunden haben, ohne es zu äußern.
Also, so ein Twister Stop ist Bestandteil des Gläsernen Gerätefußes, den man drei- oder viermal unter dem Geräteboden mit dem Twister Stop nach oben auf unseren Glasabsorbern platzieren soll. Dabei sollen die Glasfüße möglichst nicht so weit außen am Geräte-Boden stehen, sondern mehr zur Mitte hin, damit durch die kürzeren Abstände so wenig wie möglich schwingfähige Flächen des Geräte-Bodens gegeben ist. Die Glasfüße sollen also den Boden beruhigen und ihre ci2p Kräfte zusätzlich zur Glasbasis wirken lassen und fest, da aus demselben Material an diese ankoppeln. Unabhängig von der Wirkung durch ci2p würde auf diese Weise das Gerät mechanisch ruhiger. Laut Arno Selker wird der Platzierung von Geräte-Füßen seitens der Hersteller unter diesem Aspekt leider viel zu wenig Beachtung geschenkt. Das leuchtet mir grundsätzlich auch ein. Im Rahmen dieses Tests sehe ich die Glas-Füße als Erweiterung oder Ergänzung zu den ci2p Glas-Basen und probiere die Basen ohne und mit.
In meiner Anlage habe ich die Glas Absorber-Böden unter dem Primare CD-Spieler, meinem Kenwood Plattenspieler und der Spectral Endstufe nacheinander und gleichzeitig ausprobiert. Dabei war der hörbar nachvollziehbare Effekt bei der Spectral weit weniger deutlich als bei CD-Laufwerk und Plattendreher. Unter denen platziert strahlten die Höhen und Mitten mit Kraft und Farbe, der Tiefbass und Grundtonbereich wurde verschlankt und die Musik wirkte gesäubert und transparenter. Stimmen klangen manchmal schlanker, weniger körperlich. Dies war aber nicht immer der Fall. Mehrfach erlebte ich das Gegenteil von dem, was ich erwartete und der Grundtonbereich war sogar kräftiger, sowohl bei Stimmen als auch bei Klavier-Aufnahmen.
Fügte ich dann die Glasfüße hinzu, verstärkte sich dieser Effekt nicht, sondern es gesellte sich mehr Reinheit hinzu und es klang noch angenehmer. Die Instrumente und Stimmen erlebten in ihren Feinheiten eine Befreiung von einer gewissen restlichen minimalen Sprödigkeit. Es handelt sich hier nicht um Nuancen, sondern klar nachvollziehbare Veränderungen. In der gesamten musikalischen Abstimmung meiner Audio-Kette war dieser Eindruck frappierend. Dennoch war in meiner Anlage diese Säuberung des Grundton-Vereiches zu viel des Guten. Herr Selker möge dies bitte durchaus als Kompliment verstehen für das gelungene Konzepts seines Audio Racks und der Holz-Absorbern. Diese sind eben in meiner Anlage, wie oben beschrieben, fester Bestandteil bei der musikalischen Abstimmung. Zu den Glasfüßen muss ich kritisch anmerken, dass bei von vorn zu bedienenden Geräten wie meinem CD-Spieler vorsichtiges Handling zwingend wird, da die glatten Glasflächen, das Gerät leicht verrutschen lassen – das ist nicht so schön. Nach den Versuchen in meiner Kette kann ich folgendes resümieren: Wessen Anlage im Grundtonbereich zum Voluminösen neigt, wo der Bass die Mitten sozusagen eindickt, sind die Glasabsorber eine vielversprechende Option. Dabei macht es Sinn, sie zuerst unter Geräten mit bewegten Teilen und dann auch unter weiteren Komponenten auszuprobieren. Ich kenne viele Anlagen, die durch diese Glas-Basis erheblich an Spielfreude gewinnen würden.
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