Die lange produktive Einspielzeit änderte das übliche Prozedere: Dei diesem Test wurde subtrahiert. Im Laufe von drei Tagen trennte ich die einzelne Komponenten von Netzfilter und vertraute sie zur Stabilisierung wieder etliche Stunden dem ungereinigten Stromnetz an. Wobei die Musikanlage schon in der Grundausstattung über einen eigenen, via Schmelzsicherung abgesicherten Stromkreis verfügt. Zuerst kam das NAS-Laufwerk und der Router dran. Islands zweite bekannte weibliche Singstimme, Emiliana Torrini, erklang bei dem Song „Lifesaver“ nach der Trennung einen Hauch harscher, ihr Körper schien dünner, durchsichtiger. Auch der Opener des Albums Groovebox vom koreanischen Ahn Trio verliert Wärme, zudem schrumpfen beim Klassiker „Riders On The Ttorm" spürbar die Weiten des Aufnahmeraums. Letzte Zweifel an der Wirksamkeit des Reinigungsprozesses verflogen, als im zweiten Schritt die Endstufe vom Filter abgekoppelt wurde. Die kurdische Sängerin Sevara kombiniert traditionellen Gesang mit elektronischen Beats. Nur wo ist der knackige druckvolle Bass in „Kunlarim Sensiz“ geblieben? Aber auch emotional bleibt manches auf der Strecke. Lianne la Havas Duett mit Willy Mason „No room for doubt“ büßt ohne Filterung einiges an seiner wohligen Intimität ein. Maria Ahns Cello schwingt mit verkleinerten Resonanzraum, Lucia Ahns Klavier wird im Ton härter, unkonzentrierter das Zusammenspiel der drei Schwestern – Räume verkleinern sich abermals.
Nun muss Zappa ran. „When yuppies go to hell“ aus dem Album Make a jazz noise here soll zeigen, ob die Filterung nicht auch Dynamik aussiebt. Vierzehn Minuten mit einer wilden Mixtur aus Blechbläsern, gesampelten Wasserspülungen, Streichern und Franks verfremdeter Stimme lösen alle Befürchtungen auf. Ob mit oder ohne Filterung knallt das Werk anarchisch aus den Lautsprechern, allerdings ohne Furmans Netzaufbereitung mit weniger Tiefgang. Final wird die Verbindung zwischen Streamer/Vorstufe und Elite 16 PF Ei gekappt. In den ersten Hör-Minuten sind die Unterschiede scheinbar geringer, der große Aha-Effekt, der sich sofort nach der Trennung der Leistungs-Abteilung einstellte, bleibt aus. Aber dann bahnen sich die grazilen Veränderungen ihren Weg zu Herz und Hirn: Die Ausschwingzeiten klassischer Instrumente verkürzen sich. „Kunlarim Sensiz“ kommt im Ganzen etwas breiiger daher. Atmosphärische Details der angenehm ungeschliffenen Aufnahme von Lianne la Havas verlieren sich zwischen den ungereinigten digitalen Nullen und Einsen. Nun spielt die Anlage also wieder in ihren ungefilterten Urzustand, jedoch irgendetwas stimmt nicht mehr: Ich muss wohl mal wieder rücken, andere Kabel ausprobieren, die Dämpfung im Raum ändern, vielleicht mal… oder…
Nun steht streng genommen die Überprüfung der Protektion an: Aber die Großwetterlage des Rheinlandes ließ mich während des Testzeitraumes, ungeachtet aller Klimakatastrophen-Szenarien, im Stich. Nahe Blitzeinschläge mit fatalen Stromschwankungen blieben damit – bedauerlicherweise – dem heimischen Stromnetz erspart. Ein Versuchsaufbau zur Simulierung eines solchen Überspannungs-Ereignisses erschien mir ein fragwürdige Experiment zu sein, wiewohl auf einer bekannten Videoplattform einschlägige Filmsequenzen zu finden sind. Eine verifizierte Antwort auf die Frage nach dem Schutz bleibe ich ihnen daher schuldig, verweise für diese Produkteigenschaft aber gerne auf die erwiesene Expertise des Herstellers. Last but not least: Trotz des überzeugenden Ergebnisse gilt wie so oft der Hinweis, ausprobieren.
Gehört mit
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Computer Audio | NAS-Laufwerk Qnap TS 109, Router Speedport W 724 V |
Musikserver | Aurender X 100 |
Streaming Server | Minimserver |
Steuerung | UpnP Kontroll Auralic Lightning-DS App für Apple iPad, Linn Kazoo |
Wandler, Verstärker | Aurender X 725 |
Netzwerkspieler, Vorverstärker | Linn Majik I DS |
Endverstärker | Linn Majik 2100 |
Lautsprecher | Audio Physic Sitara 25+ |
Kabel | Monster Cable LAN, Linn NF, Naim Audio Lautsprecherkabel, Netzleiste Music Line |
Möbel | Phonosophie Tripod |
Herstellerangaben
Furman Elite 16 Power Factor Ei
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Typ | Netzfilter, Überspannungsschutz |
Eingänge | 4x Antenne In 1x Kaltgerät-Netzanschluss (IEC 320) Abgesichert bis 16 Ampere |
Ausgänge | 4x Antenne Out 4x Verstärker jeweils IEC 320 (Leistung bis 55 Ampere) 4x Audio / Video jeweils IEC 320 4x Video jeweils IEC 320 Alle Ausgänge kombiniert abgesichert 7 - 15 Ampere |
Stromaufnahme | 12 Watt für Display und Kontrollelemente |
Abmessungen (H/B/T) | 102/432/375 mm |
Gewicht | ca. 8 kg |
Preis | 1.200 Euro |
Lieferumfang | Netzkabel / Bedienungsanleitung |
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |