Die hochwertige Verarbeitung des In-Ear-Hörers wird an jeder Stelle auffällig, haptisch und optisch: Der kleine Klinkenstecker ist vergoldet. Das gummierte Kabel aus hochreinem, sauerstofffreiem Kupfer bewegt sich angenehm und ist an der Trennstelle zu linken und rechten Ohr solide mit einem Metallgehäuse geschützt. Die beiden Hörer selber sind deutlich rot und blau für das entsprechende Ohr markiert und machen durch ihre im Metallspritzguss hergestellten Gehäuse aus Edelstahl Eindruck. Dabei sind sie so geformt, dass sie sich auf Anhieb wohltuend in das Ohr einfügen und eigentlich nur die Auswahl des richtigen Silikon- oder Schaumstoff- Ohrstöpsels die Passgenauigkeit bestimmt. Dieses Design dient dem angenehmen Tragekomfort ebenso wie der Geräuschisolierung nach außen. Der Tragekomfort wird zusätzlich positiv mitbestimmt durch die etwa zehn Zentimeter langen formbaren, zum Patent angemeldeten, Ohrbügel aus beschichtetem Spiraldraht. Auch in Verbindung mit meiner Sonnenbrille beim Ski-Langlauf oder meiner Lesebrille habe ich keinerlei Unbequemlichkeit erlebt. Meine Frau hat dies genau so empfunden: Der T10 Hörer sitzt hervorragend und nichts ist im Weg. Das Kabel fällt sauber und hat die richtige Länge, um das Earphone mit dem Quellgerät an oder in der Kleidung zu verbinden. Das ganze Set ist bequem zu handhaben.
Die zwei Edelstahlgehäuse des T10 beinhalten den handgefertigten Treiber 770.1, auf den die Glasgower besonders stolz sind. Er soll in puncto Genauigkeit und Detailtreue Ausgezeichnetes leisten. Die Wechsel-Filter ändern daran nichts, sondern geben dem T10 ein verändertes Klangtimbre. So verstärkt das schwarze Bass-Filter Frequenzen unterhalb von 200 Hertz in einer weich verlaufenden Anhebung bis maximal etwa 10 Dezibel. Das Hochton-Tuning-Filter setzt oberhalb 1000 Hertz an. Wie gesagt, die werkseitige Ausstattung ist das lineare Reference-Filter und dieses habe ich auch zuerst gehört – an meinem Nokia X6 Handy. Wirklich beeindruckt war ich sofort durch den komfortablen Sitz des T10. Gleich bei den ersten Tönen versuchte ich, durch Bewegen des Kopfes und der Ohren den Klangeindruck zu verändern. Keine Chance – der T10 sitzt perfekt. Selbst beim seitlichen Liegen auf einem festen Kissen verändert sich der Sitz kaum. Bei Anden-Folklore der Gruppe Cantaré war ich erstaunt über die Transparenz und Farbigkeit in den oberen Tonlagen. Die kannte ich von meinem eigentlich nicht übel klingenden In-Ear Koss KDX so überhaupt nicht. Sehr ausgewogen war die tonale Balance: Die Bässe prägnant, aber nicht überbetont. Farbenreichtum über das gesamte Frequenzspektrum paarte sich mit einer Durchzeichnung, die einzelnen Instrumenten Körper und eigenen Raum verlieh. Dies war noch deutlicher mit meinem Cowon D2 wahrzunehmen, auf dem ich einige der symphonischen Dichtungen von Franz Liszt, interpretiert von Arpad Joó mit dem Budapester Symphonieorchester hörte. Natürlich drängte es mich, die Filter zu vergleichen. Als ich das Refernce-Filter durch das schwarz markierte Tuning-Endstück ersetzt hatte, war ich wirklich überrascht.
Dieses Bass-Filter gab dem Klang mehr Wärme, die tiefen Lagen kamen druckvoller. Dennoch blieb die Transparenz, Offenheit und Farbenfreude bestehen. Was macht das kupferfarbige Höhenfilter? Für meinen Geschmack zu wenig Bass, dafür klare, saubere Höhen ohne jeglichen Nerv-Faktor. Dieser Eindruck blieb bei jeder Art von Musik und allen Quellgeräten. Umso interessanter war für mich der Wechsel zwischen Reference und Bass. Denn hier war der Spaßfaktor durchaus abhängig von der Musik, der Aufnahmequalität und dem Quellgerät. Richtig umwerfend empfand ich die Wiedergabe mittels Foobar von meinem Laptop über den Audioquest Dragonfly, den ich noch in der alten Version besitze, und zwar vor allem mit dem Reference-Adapter. Hier passte klanglich alles und hoch aufgelöstes Material, wie Mozarts Violinkonzert KV 21 mit den Trondheim Solistene und Marianne Thorson vermittelte der RHA T10 mit so viel Musikalität, dass er sogar meinen uralten Stax SR-5/SRD-7 in Teilaspekten wie Transparenz ausstach. Erstaunlich, was dieses kleine Hörer-Juwel zu leisten vermag. Am der Apple-MacMini-Antelope-Kombi war das Klang-Gemälde genauso eindrucksvoll schön. Bei Deep Purples drittem Album wechselte ich doch wieder von Reference-Filter aus Bass-Filter mit der Folge, dass „April“ noch glaubhafter, weil Bass-intensiver reproduziert wurde. Für das Hochton-Filter habe ich keine Verwendung gefunden, was selbstverständlich auch mit meinen subjektiven Hörgewohnheiten zusammenhängen mag, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass dieser In-Ear das Beste ist, was ich in dieser Preisklasse und auch darüber hinaus überhaupt je gehört habe. Dabei ist es egal, ob es sich um einen In-Ear oder On-Ear Hörer handelt. Ich schicke den T10 jetzt zum Fotografen und danach muss ich ihn zurück haben – unbedingt.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini, OS X Yosemite, Asus Laptop, Windows 7 |
Audioplayer | Amarra 2.4, Audirvana Plus 2.04, Foobar 2000 |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus, Audioquest Dragonfly |
CD-Player | Primare DVD 30 mit Antelope Zodiac plus |
Portable Player | Cowon D-2, 16GB, Nokia X6 |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, MudrAkustik Max Netzleiste, MudrAkustik und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen |
Tonmöbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden und Audio Exklusiv d.C.d. Base |
Herstellerangaben
RHA T10
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Treiber | Dynamisches Modell 770.1 |
Frequenzbereich | 16 bis 22.000 Hz |
Impedanz | 16 Ohm |
Empfindlichkeit | 100 dB |
Nennleistung | 1 Milliwatt |
Höchstleistung | 5 Milliwatt |
Gewicht | 41 Gramm |
Kabel | 1,35m Multicore OFC |
Anschluss | 3,5 mm |
Preis | 170 Euro |
Vertrieb
digital-highend Higoto GmbH
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Telefon | +49 201 832 5825 |
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