Die Reduktion auf das Wesentliche setzt sich bei der beiliegenden Fernbedienung fort – lediglich sieben Taster bevölkern die schmale Kontrolleinheit, einer davon dient als weicher Ein- und Ausschalter. Allerdings wird das X-PAC und damit auch der X-725 bevorzugt über die kostenlose Aurender App (Apple und Android) gesteuert. Ein Tool, das umfänglich überzeugen kann. Sowohl bei der Inbetriebnahme, als auch im täglichen Gebrauch beeindruckt die App mit einem benutzerfreundlichen, komfortablen Auftritt, der zudem nicht mit Informationen und Optionen geizt. Wobei im Mittelpunkt der Anwendung naturgemäß die Bedienung des Musikservers steht. Und so ist die Montage der Kabelschuhe des Lautsprecherkabel fast schon die aufwendigste Verrichtung bei der Installation. Der Server verlangt nach einem LAN-Kabel, um mit dem Netzwerk und der Aussenwelt (WorldWideWeb) Kontakt aufzunehmen, die Verbindung zum Wandler/Verstärker stellt ein USB-Kabel her. Nach der Eingabe eines Passwords ist der Server im Netzwerk integriert und dem Übertragen von Musikdateien steht nichts mehr im Wege. Welcher Art die Dateien sind, ist dabei unerheblich, da die gängigen Formate, einschließlich DSD128, ohne Einschränkungen abgespielt werden. Doch dann heißt es sich ein wenig zu gedulden, die Kombination schätzt ein paar Stunden Einspielzeit.
Das Haus ist leer, keine Nachbarn die sich beschweren können, wenn George Duke ein wenig lauter erklingt. „Look What We Wtarted Now“ vom Album Illusions bringt die Lautsprecher schnell auf Betriebstemperatur. Knorrig und tief der Bass, klar und gleichzeitig durchscheinend die Hochtonauflösung, dabei eine Volumenstellung weit jenseits der Zimmerlautstärke – das geht ja gut los. Einer meiner aktuellen Musikanschaffungen ist eine neue Einspielung der Carmina Burana – eigentlich ein todgedudeltes Werk – von Jos van Immersiel. Aber der Holländer schafft es, dem Klassik-Hit neues Leben einzuhauchen. Explosiv in den Fortissimo Passagen, anrührend in den ruhigen Auszügen.
Die Frischzellenkur wird mit Aurenders X-725 bestens erlebbar: Detailliert werden die Streicher in Szene gesetzt, das üppige Blech strahlt und die Solisten stehen körperhaft vor dem Chor. Die räumliche Darstellung öffnet sich nicht unendlich nach hinten, sondern besticht mehr durch Breite, Stabilität sowie Präzision. Auch bringen die komplexen Chorpassagen und die großen Pauken den kompakten Verstärker nicht ins trudeln. Erika Stucky mit Ihrer Deutung des New Wave Klassiker „Roxanne“ und Camille mit dem Album Ilo Veyou füllen nun die Playlist. Souverän ohne einen Anflug von Schönfärberei das Ergebnis. Der nachfolgende Vergleich zweier Dateien mit gleichem musikalischen Inhalt, aber unterschiedlicher Auflösung drängt förmlich das oft bemüht das Bild des sich öffnenden Vorhang auf. Alles wird feiner, deutlicher aber auch gelassener.
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