Gut zu hören ist dies bei Siegfrieds Trauermarsch aus Richard Wagners Götterdämmerung, hier die Decca-Aufnahme mit Georg Solti. Die komplexen Passagen kommen jetzt mit noch nie gehörter Präzision, den Sprint zum Lautstärkeregler kann man sich jetzt sparen. Toll! Auch die dreidimensionale Abbildung nimmt immens zu. Der Bass erscheint nun wesentlich kontrollierter und damit wird auch der Grundtonbereich viel klarer. Die räumliche Ausdehnung nach hinten nimmt deutlich zu. Auch die Dynamik hat sich noch einmal verbessert. Das Ding ist ein Phänomen! Für mich das Erstaunlichste an diesen Basen ist, dass alles ohne irgendwelche negativen Einschränkungen passiert, sie prägen der Musik keinen eigenen Stempel auf. Meine bisherigen Erfahrungen mit derartigen Untersetzern, Spikes oder was es sonst noch alles gibt, waren eher zwiespältig: beispielsweise verbesserter, sehr flüssiger und angenehmer Hochtonbereich, dafür aber alles eher in Richtung eingeschlafene Füße. Im umgekehrten Fall dann schmet ternde Trompeten, aber die Violinen nicht mehr anhörbar. Jedenfalls hatte die LeadingEdge Basis bei mir einen durchschlagenden Erfolg, eine derartige Verbesserung hatte ich irgendwie nicht erwartet. Die Frage ist nun, darf's noch ein bisschen mehr sein? Und zwar überall? So wie gehabt? Kein Problem, dies lässt sich relativ leicht bewerkstelligen – und zwar mit einer zweiten Basis unter der Vorstufe. Offensichtlich addieren sich die positiven Effekte.
Dazu habe ich den Titel „Tumbao“ aus dem Debut-Album von Rubén González aufgelegt. Dieses Album hatte der Kubaner übrigens im Alter von 78 Jahren eingespielt. Der Tumbao ist ja die amtliche Bassfigur der kubanischen Salsa-Musik, bei dieser Aufnahme vom Altmeister Cachaíto Lopez gespielt. Als erstes merkt man im Zusammenhang mit den Basen wieder die ordnende Hand, die ins Geschehen eingreift. Trotzdem bleibt der eher wilde, improvisierte Charakter dieser Aufnahme gut erhalten, oder anders ausgedrückt: kommt noch besser zum Vorschein. Auch die Spielfreude der Jungs (sic) ist förmlich zu spüren. Der Raum scheint sehr groß zu sein und relativ leer, was jetzt noch deutlicher zu hören ist. González spielt hier auf einem großen Konzertflügel in rhythmischer Begleitung von Congas, Bongos und Timbales. Der eher helle und harte Ton der Timbales ist jetzt sehr leicht von dem der Congas zu unterscheiden.
Für eine Ausstattung sämtlicher Komponenten mit diesen Plattformen standen mir leider nicht genügend Basen zur Verfügung. Wäre aber hoch interessant! Jedenfalls funktioniert dies für den Anfang schon einmal ausgezeichnet. Noch besser wäre es natürlich, die Basen in das hierfür vorgesehene Rack einzubauen. Nun war der Turmbau zu Babel schon in der Antike ein Flop und stellt bezüglich der Geräteaufstellung auch nicht unbedingt die optimale Lösung dar. RFI wird nämlich nicht nur von Radio Eriwan verbreitet, sondern auch von den Geräten selbst. Nachdem in einem Rack die Geräte teilweise übereinander stehen, beeinflussen sie sich via RFI wesentlich stärker, als wenn sie nebeneinander stehen. Hier spielt nun die RFI Schirmung an der Unterseite der Basen eine entscheidende Rolle für die Verbesserung des Klangs. Auch wenn die Basen relativ gering auf die Beschaffenheit der Stellfläche reagieren, ergibt sich durch den Einbau in das hauseigene Rack doch noch einmal eine Verbesserung. Dieses ist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut, es kann zwischen drei verschiedenen Höhen und Breiten der einzelnen Elemente ausgewählt werden. Die Höheneinheiten werden einfach wie bei einem Legobaukasten aufeinander gesetzt. Auf Wunsch enthält die unterste Plattform ein weiteres pfiffiges Detail: diese kann mit eingebauten Netzanschlüssen geordert werden. Damit reduziert sich der Kabelsalat hinter den Komponenten; die Dame des Hauses wird dieses Feature schätzen! Jedenfalls wird die Abbildung mit dem Rack noch einmal plastischer und kontrollierter. Allerdings konnte ich nur die oberste Etage für das Laufwerk nutzen, weil der Abstand der Plattformen für meine Röhrenverstärker zu gering war. Hierfür hätte man das höhere Element benötigt.
Zur weiteren Schallabsorption bietet Kaiser auch kleinere Minipaneele an; das sind Ministellwände, ohne akustisches Labyrinth aber mit der RFI Absorptionstechnik versehen und zusätzlich mit der Mikroportechnologie zur Schallabsorption ausgestattet. Gewissermaßen eine Miniaturausführung der großen Paneele zur Optimierung der Raumakustik. Diese stellt man links und rechts von den Geräten auf, sie sollten aber keinen Kontakt zu den Basen haben. Der Einfluss ist hier nun nicht so ausgeprägt, wie bei den Basen, man muss also schon genauer hinhören. Auch hier wird der Effekt sehr deutlich, wenn man die Dinger wieder wegnimmt, die Wiedergabe wirkt dann etwas weniger natürlich.
Insgesamt eine absolut überzeugende Vorstellung! Das Praktische dabei ist auch, dass man klein anfangen kann mit nur einer Basis unter dem CD-Spieler oder dem Plattenlaufwerk und dann nach und nach das System weiter ausbauen. Aber auch Geräte ohne bewegliche Teile wie beispielsweise der Totaldac Server aus einem der letzten Tests profitieren enorm von einer Aufstellung auf den LeadingEdge Basen. Man kann den Effekt vergleichen mit einem Schulorchester, das bei der Abiturfeier den Feuervogel von Strawinsky spielt, anschließend hört man das gleiche Stück vom bayerischen Rundfunkorchester gespielt. Das Ganze wirkt aufgeräumter, strukturierter und viel besser koordiniert. Dies sind nun keine Tuningartikel wie der tiefer gelegte Aschenbecher beim Opel Manta früher. Hat auch nichts zu tun mit nice to have, aber eigentlich nicht unbedingt erforderlich. Mit den LeadingEdge Plattformen ergeben sich substantielle Verbesserungen in der Wiedergabe! Wobei die Basen nun nicht den Klang der Komponenten verändern, sie unterstützen lediglich deren Eigenschaften, so dass sie näher an ihrem Optimum arbeiten können. Aus einem Frosch wird natürlich kein verzauberter Prinz!
Im zweiten Bericht geht es dann um die Stromversorgung aus dem Hause VertexAQ, bei der oben genannte Technologien ebenfalls zum Einsatz kommen.
Gehört mit
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Digitallaufwerk | Ayon CDT |
D/A Wandler | Borbely Audio |
Laufwerk | Apolyt |
Tonarm | Triplanar |
Tonabnehmer | Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper |
Vorstufe | Shindo Monbrison, Thomas Mayer 10Y |
Endstufe | Thomas Mayer 211SE Elrog, 6HS5 PSE, Shindo Cortese |
Lautsprecher | Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo |
Kabel | Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Netz |
Herstellerangaben
LeadingEdge Plattform
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Höhe | 63mm |
Breite | 490mm |
Tiefe | 410mm (Maße für Standardversion) |
Preis | 1200 Euro (Standardgröße) 500 Euro für die Ankopplungsfüße |
Hersteller
Kaiser Acoustics
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Anschrift | Hanzing 1 94107 Untergriesbach |
Telefon | +49 8593 9389110 |
info@kaiser-acoustics.com | |
Web | www.kaiser-acoustics.com |