Die Drei-Wege Box REVEL F206 ist der „kleine“ preisgünstigere Bruder des F-208. Die Bestückung der Chassis ist mit Ausnahme der beiden etwas kleineren Basstöner identisch. Besonders auffallend sind die herrlichen Rundungen der schlanken Säulen, die bestimmt nicht nur jedem Mann positiv ins Auge fallen. Helmut Baumgartner war auch ganz begeistert vom Lackfinish, hatte aber aufgrund der makellos spiegelglatten Oberfläche seine liebe Mühe beim Fotografieren. Neben dem hier gezeigten Modell in Klavierlack schwarz sind weitere Oberflächen in Klavierlack weiß und auch Nussbaum-Hochglanz lieferbar. Fertigungstechnisch wird das nach hinten abgerundete Gehäuse aus zwei vollen MDF-Blöcken gefräst und mit gezielten Verstrebungen versteift. Zwischen dem ebenfalls abgerundeten Dachelement und den beiden Seitenteilen sitzt zur Resonanzminderung noch eine dämpfende Gummi-Kunststoff-Mischung.
Beim Hochtöner geht REVEL eigene Wege mit einer patentierten Schallführung, genannt CAI (Constant Acoustic Impedance), die nichts mit dem CIA, aber sehr wohl mit bester amerikanischer Abhörung zu tun hat! Das generelle Problem bei Lautsprechern ist, dass der Hochtöner aufgrund seines im Verhältnis zum Mitteltöner viel geringeren Membrandurchmessers einen erheblich größeren Abstrahlwinkel aufweist. Besonders kritisch wirkt sich das vor allem im Bereich der gemeinsamen Übergangsfrequenz aus. Für die reine Wiedergabe der hohen Frequenzen ist dagegen ein möglichst großer Abstrahlwinkel vorteilhaft. Dieses Problem löst REVEL mit seiner Schallführung die einerseits die Abstrahlcharakteristik des Hochtöners an den Mitteltöner anpasst und gleichzeitig im oberen Bereich der Hörfrequenz vergrößert. Theoretisch soll das zu homogener Wiedergabe und einer luftigen Hochtonwiedergabe führen. Unterstützt wird dieses Vorhaben durch eine leichte und trotzdem steife 25-Millimeter-Aluminium-Magnesium-Membran und die massearme Schwingspule des Kalottenhochtöners aus verkupferten Aluminium. Dessen Übertragungsbereich endet erst bei 50 Kilohertz.
Die beiden 16,5 Zentimeter großen Langhub-Bässe und der 13,3 Zentimeter große Mitteltöner weisen viele gemeinsame Konstruktionsmerkmale auf. Die massearmen Aluminium-Magnesium-Membranen sind Keramik-beschichtet und mit radialen Einkerbungen zur Erhöhung der Steifigkeit versehen. Damit sie auch unter hoher Belastung große, lineare Hübe bewerkstelligen können, sind sie mit beiderseits aufgalvanisierten Butylgummisicken ausgestattet. Großen Wert legt man auch auf leistungsstarke Antriebe und die Symmetrierung des Magnetfeldes. Kupferkappen über dem Polkern zur Feldstabilisierung sollen die Schwingspulen-Induktivität reduzieren und dadurch Impulsverhalten und Frequenzgang positiv beeinflussen.
Statt wie üblich eine Platine für die ganze Frequenzweiche besitzt die REVEL F206 für ihre 24-Dezibel-Weiche für jeden Frequenzpfad eine eigene Platine. Hintergrund ist, dass sich dadurch eine gegenseitige Beeinflussung der Streufelder vermeiden lässt. Die Flankensteilheit von 24 Dezibel pro Oktave wurde gewählt ,um die Belastbarkeit zu verbessern und den Einfluss der Boden-und Deckenreflexionen zu minimieren. Bei den vergoldeten Schraubklemmen des rückwärtigen Anschlussterminals ist mir besonders positiv aufgefallen, dass wirklich jede Art von Kabel Anschluss findet. Die Schraubklemmen kann man sogar komplett abnehmen, so dass auch Kabelschuhe mit Ringöffnung und auch solche mit Stiften oder Bananenstecker verwendet werden können. Gerade wenn man wie ich öfter Kabel wechselt und testet, weiß man diesen Aspekt sehr zu schätzen.
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