Codonas „Malyne“ gehörte früher zu meinen unverzichtbaren Prüfsteinen, ist in den letzten Jahren aber ein wenig in Vergessenheit geraten. Völlig zu unrecht, wie SME und MC-2 nun wieder einmal beweisen: Don Cherry Melodica lässt Toningenieur Martin Wieland in einem riesigen Raum erklingen, in dem weiter hinter Colin Walcott die Pauken zum Grollen bringt. Dann wechselt Cherry zur Trompete und vermittelt mit ihr auch einen glaubwürdigen Eindruck von der Höhe des Raumes. Flirrende Becken und das Berimbau Nana Vasconcelos' runden diesen weltmusikalischen Rausch in Klangfarben, Dynamik und Raum gelungen ab. Sie merken schon, ohne direkten Vergleich kann ich über das MC-2 einfach nur schwärmen. Schwachstellen oder auch nur Ansatzpunkte für die kleinste Kritik kann ich so nicht aufspüren.
Deshalb muss sich das MC-2 zum Schluss noch der Konfrontation mit dem doppelt so teuren Brinkmann EMT ti im AMG Zwölfzöller stellen. Um mir jegliche Umstöpselei zu ersparen schließe ich EMT und MC-2 an den Thrax an, der neben dem symmetrischen Eingang auch noch zwei unsymmetrische bietet. Zwei Ortofon TSW 5000 Silver Kabel verbinden die Arme mit der Phonostufe, bei für die Signale von Moving-Coil-Systemen Übertrager zum Einsatz kommen. Vielleicht passt deren Impedanz ja besser zum Innenwiderstand des MC-2 als zu dem recht hohen des EMT. Wie dem auch immer sei: Lediglich ein klein wenig mehr Volumen im Tieftonbereich kann das EMT für sich verbuchen. Knalliger und dadurch subjektiv druckvoller wirken die Pauken beim MC-2. Auch der luftigere Raum und die ungebremste Spielfreude sprechen für den in Kanada entwickelten Tonabnehmer. Das EMT kann mir in dieser Konfiguration jedenfalls nicht helfen, irgendwelche Schwächen des MC-2 zu entdecken. Daher noch einmal zurück zur Einstein-Phonostufe, die beiden Tonabnehmer einen Eingangswiderstand von 500 Ohm bietet. Dazu muss ich nur noch kurz die unsymmetrischen Ortofon-Kabel gegen die symmetrischen von Precision Interface Technology tauschen. „God Bless The Child“ in der Interpretation des Keith Jarrett Trios macht schon nach den ersten Takten deutlich, dass das MC-2 auch rhythmische jede Menge zu bieten hat. Piano, Schlagzeug und Bass verströmen einen unwiderstehlichen Groove: auch hier wieder keine Chance, dem MC-2 am Zeug zu flicken. Das EMT fühlt sich am Einstein deutlich wohler als zuvor am Thrax, und dokumentiert das mit ein bisschen mehr Luft um die Instrumente sowie einen Hauch mehr Durchzeichnung: Ja, für den doppelten Preis geht noch ein klein wenig mehr, als das MC-2 zu leisten vermag, aber dass schmälert seine Verdienste nicht im mindesten.
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | AMG Viella 12‟, SME V |
Tonabnehmer | Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi, EAR 912 |
Endstufe | Ayon Epsilon |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | Precision Interface Technology, Ortofon SwissCable, Audioquest Wild Blue Yonder und Wild Wood, Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs |
Herstellerangaben
Charisma Audio MC-2
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Generatorprinzip | Moving Coil |
Nadelträger | Saphir |
Spule | monokristallines Kupfer hoher Reinheit |
Spulenträger | Reineisen-Kreuz |
Impedanz der Spule | 14Ω |
Empfohlener Abschlusswiderstand | 100 - 1000Ω |
Nadelschliff | Super Fine Line Contact, nackter Diamant |
Frequenzgang | 20 – 25kHz ±1dB |
Ausgangsspannung | 0,42mV bei 3,54cm/sek |
Kanaltrennung | >30dB |
Kanalgleichheit | >0,5dB bei 1kHz |
empfohlene Auflagkraft | 2,0g ± 0,1g |
Dynamische Nadelnachgiebigkeit | 10µm/mN |
Abtastfähigkeit bei 315 Hz | 80µm bei 2g |
Vertikaler Abtastwinkel | 20º |
Gewicht | 12g |
Einspielzeit | 50 Stunden |
Preis | 1500 Euro |
Hersteller/Vertrieb
Audio Exklusiv
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