Wer sich aktuelle Statistiken über Zuwächse im High-End-Markt anschaut, findet schnell darin den Kopfhörer als Wachstumsmotor. Doch womit die edlen Hörer füttern, wenn man unterwegs ist? Hier ist eine mögliche Antwort aus Korea.
Ok, man könnte es mit seinem Smartphone versuchen, aber spätestens, wenn es ein bisschen bessere Klangqualität in höherer Auflösung sein darf, streiken die multimedialen Kommunikationskünstler. Kein Problem, es gibt es doch inzwischen Digitalplayer mit Highend-Anspruch, die vom schnöden MP3 bis zum trendigen Doppel-DSD-Format alles abspielen und natürlich auch anspruchsvolle Kopfhörer elektrisch perfekt bedienen. So ähnlich muss wohl die To-Do-Liste ausgesehen haben, mit der sich Seungmok Yi, Entwicklungschef und Inhaber von Calyx mit seinen immerhin 33 Ingenieuren an die Arbeit gemacht hat. Ganze zwei Jahre soll die Entwicklung gedauert haben – na ja, vermutlich aber nicht durchgängig, sonst wären die 1000 Euro Verkaufspreis für das Gerät wohl kaum möglich gewesen.
Denn was die Koreaner dafür abliefern, ist vom Preis-Leistungsverhältnis sicher ungewöhnlich gut. Das Gehäuse besteht aus massivem, eloxierten Aluminium und kommt aus Europa, das hochauflösende, knapp fünf Zoll grosse Touch-Display würde auch einem Edelhandy gut zu Gesicht stehen. Und damit das Ganze auch gröbere Stöße und Hosentaschen überlebt, ist die Front mit stabilem Gorilla-Glas geschützt. Klingt wie die Spezifikation eines Edelsmartphones. Ja, und auch in vielen anderen Details folgt Yi mit seinem Team der Philosophie von Apple, Samsung und Co. So gibt es nur vier Bedienknöpfe: Ein/Aus-Schalter, Vorwärts, Rückwärts und Pause/Play sowie einen ziemlich originellen Lautstärkeregler. Der besteht aus einem internen Schieberegler mit aufgesetztem Magneten plus einem versenkten, aussen liegenden Metallknopf, der den internen Regler durch das Gehäuse hindurch bewegt. Das Ganze ergibt eine angenehme analoge Lautstärkeregelung, die aber intern natürlich elektronisch arbeitet. Trotzdem ein nettes Feature – genauso with die gleich doppelt vorhandenen Einschübe für Speicherkarten. Der eine Kartenspeicherplatz nimmt SD-Karten mit maximal 256 Gigabyte auf, der andere akzeptiert MicroSD-Karten mit maximal 128 Gigabyte. Zusammen mit den fest verbauten 64-Gigabyte-Speicher kommen immerhin auf über 400 Gigabyte – das reicht auch für größere Sammlungen an HighRes-Musikfiles.
Auch sonst geht es im Inneren üppig zu. Als D/A-Wandler nutzen die Koreaner einen ESS-Sabre-Chipsatz, den auch so mancher externe D/A-Wandler im 43-Zentimeter-Gehäuse beherbergt, der USB-Chip hinter der eingebauten Micro-USB-Buchse stammt von XMOS. Als Betriebssystem dient Android – auch hier wieder eine Parallele zur Smartphone-Welt. Allerdings merkt man in der Praxis nicht viel davon. Die Funktionalität beschränkt sich auf das, was man zum Musikhören braucht. Das Ganze wird gesteuert über einfache Wischgesten, die jedem, der mit seinem Telefon umgehen kann, geläufig sein sollten. Die möglichen Einstelloptionen halten sich in Grenzen und beschränken sich auf einfache Dinge wie Bibliotheken scannen, Spracheinstellungen und Firmware-Updates. Die gibt es regelmäßig und können über eine SD-Karte eingespielt werden.
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