Die Frontplatte des Verstärkungsmoduls ist komplett glatt mit Ausnahme des beleuchteten Mark-Levinson-Logos und einer roten LED. Deshalb glauben wir instinktiv, dass es sich dabei um das Netzteil handelt. Aber es ist die Rückseite, wo sich der wahre Zauber abspielt. Wir erfreuen uns an drei symmetrischen XLR-Eingangsbuchsen – der Vorverstärker verfügt über ein voll symmetrisches Design –und vier unsymmetrische RCA Buchsen. Darunter sind zwei Paar symmetrische und zwei unsymmetrische Ausgangsbuchsen und ein weiteres Paar für die AUX Ausgänge.
Der AUX-Ausgang ist ein neuer, cleverer Weg, um den Ausgang quasi als dritten Vorverstärker-Hauptausgangsanschluss zu verwenden. Er kann aktiviert und auch ausgeschalten werden und auch unabhängig von den Hauptausgängen konfiguriert werden als full-range Subwoofer Ausgang oder als Aufnahmeausgang. Hier kann man auch einen Kopfhörerverstärker anschließen. In der Mitte befindet sich der Phonoeingang für MM und MC. Die Einstellungen dafür werden über das Menu gemacht. Wenn Sie keinen Plattenspieler benutzen, kann dieser Eingang auch deaktiviert werden damit keine Störgeräusche ins System eindringen.
Das Netzteil und Kontrollmodul ist schwerer als der eigentliche Vorverstärker. Sein Inneres ist mit dicken Schutzwänden in drei Teile getrennt. Das Netzteil ist Levinsons ganzer Stolz, da es eine Reihe innovativer Designlösungen beinhaltet. Die elektrische Energie wird mit drei Schaltnetzteilmodulen von XP Power (±15 VDC) gleichgerichtet, gefiltert und kontrolliert. Es wird dann von einem Wechselstrom Regenerator über Hochleistungsstromschienen gespeist. Das Wechselstrom-Regenerator-System – sehr ähnlich dem von Ayon Audio in der dritten Generation und dem Netzteil des Polaris Vorverstärker – ist durch das Netzteil von der Netzspannung isoliert und erzeugt reinen Wechselstrom, der anschließend zu den Gleichrichtern, den Filterschaltkreisen und den Spannungssteuerungen geschickt wird. Der Regenerator ist eigentlich ein kräftiger Verstärker, der ein sinusförmiges Wechselstromsignal von 200 Hertz erzeugt (gegenüber 60 Hertz in der Ayon) und von großen Ringkerntrafos gespeist wird (einem pro Kanal). Neu an diesem Netzteil ist der verfeinerte und komplexe Spannungsregler des Ausgangsregenerators. Der Trafo liefert perfekte +5 und ± 18 Wechselspannung. Der erste wird benutzt um die Relais im Audioschaltkreis mit Strom zu versorgen, der letztere wird in der Verstärkersektion weiter gefiltert und kontrolliert und liefert ± am Ausgang. Die Kaltgerätebuchse ist geschirmt – ich vermute sie beinhaltet einen Netzfilter.
Das Verstärker-Modul ist auch in drei Teile getrennt, wobei diese unterschiedliche Größenverhältnisse aufweisen. Im Zentrum, zwischen zwei dicken Aluminium-Schutzwänden, sitzt das Phono-Steckmodul, das auf die Hauptplatine aufgesteckt wird. Es basiert auf ICs und es kommen auch Wima-Kondensatoren und mehrere Relais zum Einsatz – letztere, um die Verstärkung der Schaltkreise und die Lastkapazität des Tonabnehmers zu wählen. Die Verstärker-Schaltkreise, die Ausgangsstufe und der Lautstärkeregler, alle in Doppelmono, befinden sich auf beiden Seiten der Phonoplatine. Jeder Kanal besteht aus drei Steckmodulen mit den vorgenannten Schaltkreisen. Sie werden auf eine große Hauptplatine gesteckt und von einem Faradayschen Käfig geschützt. Der Käfig wird vom Hersteller informell als „Motorblock“ bezeichnet. Bei den Verstärker- und Pufferstufen werden ICs eingesetzt. Der Lautstärkeregler ist mit schaltbaren diskreten Widerständen aufgebaut. Es ist dies die vierte Generation des Lautstärkereglers, der auf Levinsons Idee beruht. Erstmals erschien er 1990 im No. 28 Vorverstärker. Der Hersteller rühmt sich, dass dies der erste „transparente“ Lautstärkeregler war. Die Lautstärke kann in Ein-Dezibel Schritten um bis zu 23 Dezibel und danach in 0,1-Dezibel angepasst werden. Die Eingangsverstärkung wird in vier Stufen gewählt: 0 Dezibel, 6 Dezibel, 12 Dezibel und 18 Dezibel.
Auf der Rückseite befindet sich die Schaltung mit den Eingangsbuchsen, die über Relais aktiviert werden. Die RCA-Buchsen werden von Levinson hergestellt. Sie benutzen Teflon® PTFE als Dielektrikum. Jede Eingangsschaltung verwendet zwei Relais in der T-Spulen Konfiguration. Deren Kontakte sind aus vergoldetem Silber hergestellt. Wichtig ist dabei die Art und Weise, wie man mit unbenutzten Eingängen umgeht. Die Relais trennen sowohl das Signal als auch die Erdung der RCA-Eingänge. Der Signalweg ist auch physisch in der Mitte mit der Erdung verbunden. Das erlaubt eine komplette Trennung aller Eingänge von der Audio-Schaltung und auch der Eingänge untereinander. Wir sprechen hier von einer Übersprechdämpfung von mehr als 120 Dezibel zwischen den beiden Kanälen jedes Eingangs. Mark Levinson nennt diese Lösung „virtuell ausgesteckte Schaltungstopologie“. Alle gedruckten Leiterplatte- verwenden das high-speed Nelco Laminat mit vergoldeten Leiterbahnen und Lötpad.
Herstellerangaben
Mark Levinson No. 52
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Phono Eingänge | |
Eingangsüberlastung | >100mV bei 1kHZ (40 dB Eingangsverstärkung) >10mV bei 1 kHz (60 dB Eingangsverstärkung) |
Frequenzgang | + 1 dB (RIAA-Entzerrung) |
Eingangsimpedanz |
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Ohmscher Widerstand | 3,3 Ω, 5,0 Ω, 7,7 Ω, 10 Ω, 33 Ω, 50 Ω, 77 Ω, 100 Ω, 330 Ω, 47 kΩ (wählbar) |
Kapazitive Last | 50 pF, 100 pF, 150 pF, 200 pF, 250 pF, 300 pF, 350 pF, 0,01 μF (wählbar) |
Eingangsverstärkung | +40 dB, +60 dB bei 1 kHz (wählbar) |
Line Eingänge |
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Lautstärkeregelbereich | 80,0 dB |
Frequenzgang | 10 Hz–40 kHz (+0,2 dB) |
Eingangsimpedanz | 100kOhm |
Maximale Hauptausgangsspannung | 16 V – symmetrische Anschlüsse (XLR) 8 V – asymmetrische Anschlüsse (Cinch) |
Eigenrauschen |
<120 dB (20 Hz–20 kHz, Eingang begrenzt, symmetrisch) |
Eingangsverstärkung | 0 dB, +6 dB, +12 dB, oder +18 dB (wahlbar) |
Ausgangsimpedanz | <20 Ohm – symmetrische Anschlusse (XLR) <10 Ohm – asymmetrische Anschlusse (Cinch) |
Leistungsaufnahme | max. 65 W |
Abmessungen (H x B x T) | Controller – 79 mm x 438 mm x 330 mm; Vorverstärker – 140 mm x 438 mm x 330 mm |
Gewicht | Controller – 11,4 kg; Vorverstärker – 15,9 kg Gesamt – 27,3 kg |