Ohne Bedienungselemente, schlicht und mit hochwertiger Ausstrahlung ist der Jakes eben deshalb ein auffälliger Verstärker. Das französische Unternehmen La Rosita - db system hat sich bisher bei uns mit seien Streamern einen Namen gemacht. Wie musiziert nun der kleine Vollverstärker Jakes?
Vor ziemlich genau zwei Jahren hat Jürgen Saile den La Rosita Beta getestet und war ausgesprochen angetan von der Musikalität dieser digitalen Komponente. La Rosita ist in unserem Land ein Hersteller, der bislang nur in Kenner-Kreisen einen hervorragenden Ruf genießt. Dies geht im Übrigen vielen Herstellern aus Frankreich so. Die Ursache ist wohl auch in den Publikationen in überwiegend französischer Sprache zu sehen. Nun ist nicht nur Frankreich die Herkunfts-Adresse von La Rosita, sondern im Speziellen die Parfümstadt Grasse im Süden des Landes. So liegt für mich nahe, die Assoziation mit den feinen Düften auch auf diesen Verstärker zu übertragen. Einen hohen Anspruch an musikalischem Feingeist rechtfertigt aus meiner Sicht auch der nicht bescheidene Preis von 3980 Euro. Schon der erste äußere Eindruck macht sehr schnell klar, dass hier Qualität groß geschrieben wird: Das zierliche Gerät gefällt bereits beim Auspacken durch sein Gewicht und die saubere Verarbeitung. Wie ein kleines Kraftpaket steht er auf vier relativ großen Beinen aus Aluminium. Die Aluminium-Front wird zentral durchbrochen durch ein blaues, nicht allzu großes Display. Es ist sehr gut ablesbar, aber eben nicht aufdringlich. Somit wird man informationstechnisch nicht verstrahlt, sondern gut unterrichtet über Eingang, Pegel und Stellung der Klangregler.
Ja, Sie lesen richtig. Der Firmengründer und Entwickler im Hause La Rosita – db system, Monsieur Dan Bellity, vertritt die Auffassung, Klangregler seien sinnvoll und bezeichnet auf seiner Website deren Verschwinden bei hochwertigen Verstärkern als „disaster“. Das Fehlen von Klangreglern in puristischen HiFi-Komponenten ist der Überlegung geschuldet, dass jegliche, nicht unbedingt erforderliche Baugruppe eines Verstärkers besser weggelassen wird. Sie würde das Signal nur negativ beeinträchtigen, wie beispielsweise durch Phasenverschiebungen. Richtig, sagt Dan Bellity, wenn da nicht andererseits das musikalisch begründete Bedürfnis nach wohl dosierter Klangkorrektur wäre. Schließlich gibt es reichlich tonal schwächelndes Material, egal ob digital oder auf Vinyl. Und auch das subjektive Empfinden nach richtiger tonaler Balance ist ja nicht einfach zu ignorieren. Mancher mag eine leichte Veränderung im Bass- oder Hochtonbereich als musikalisch stimmiger, schöner und anhörbarer empfinden. Auch die akustischen Grundbedingungen des Hörraums können eine Veränderung aus der Linearität durchaus sinnvoll machen. Und allein diese drei Aspekte rechtfertigen eine Klangregelung. Dass diese fein dosierbar ausgelegt ist und keine massiven Veränderungen zulässt, versteht sich bei einem Verstärker mit dem Anspruch des Jakes. Wer nicht mag, muss sie ja nicht benutzen. Auch ich habe die ersten CDs puristisch linear gehört. Dazu später mehr.
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