tests/14-08-01_kron
 

Kron Vollverstärker VA 830

01.08.2014 // Jürgen Saile

Ohne Gitter sieht das Ganze gleich viel besser aus, auch wenn unser Fotograf für den Aufmacher ein extravagantes Foto geschossen hat. Die 300Bs sind komplett handgefertigt und machen einen hervorragenden Eindruck
Ohne Gitter sieht das Ganze gleich viel besser aus, auch wenn unser Fotograf für den Aufmacher ein extravagantes Foto geschossen hat. Die 300Bs sind komplett handgefertigt und machen einen hervorragenden Eindruck

Bei dem VA 830 handelt es sich um einen Vollverstärker mit einer Push-Pull Ausgangsstufe in Class A und Ultralinear Schaltung, eingesetzt werden 300B Röhren, natürlich aus eigener Produktion. Ein Blick auf das Datenblatt zeigt eine Ausgangsleistung von zweimal 40 Watt. 40 Watt? Druckfehler? Es gäbe ja eine gedopte Version der 300B bei Kron unter der Bezeichnung 300BXLS mit einer deutlich höheren Verlustleistung von 70 Watt, diese ist hier aber nicht eingesetzt. Vielleicht doch Class A/B oder Class A2? Nun ja, wir werden sehen. Jedenfalls macht die Kron 300B Triode rein optisch einen sehr sauber gefertigten Eindruck, die Röhren sind auch einzeln nummeriert, erkennbar an einem kleinen Schildchen im Inneren der Röhre. Also keine Fließbandproduktion, alles Handarbeit. Der Innenaufbau ist sehr präzise gefertigt, wir werden sehen, ob sich dies vielleicht auch in einer geringeren Mikrophonie-Neigung äußert. Ich könnte mir vorstellen, dass die Kron Röhren auch in Geräten anderer Hersteller als Ersatz eine gute Figur machen würden. Der Preis für eine 300B beträgt 350 Euro, es gibt gematchte Paare und Quartette ohne zusätzlichen Aufpreis für die Selektierung. Der Hersteller gibt eine zwei- bis dreifach verlängerte Lebensdauer gegenüber herkömmlichen Typen an. Das relativiert den Preis wieder ein bisschen.

Beim Blick ins Innere würde man nicht vermuten, dass es sich hier um einen Röhrenverstärker handelt. Allerdings ist ein Großteil der Schaltung mit Transistoren aufgebaut. Die Schaltung wurde auf einer Hauptplatine und mehreren kleineren Hilfsplatinen realisiert. Für einen zusätzlichen Phonoeingang wird dann wahrscheinlich eine weitere Platine eingesetzt. Alle Schraubbefestigungen sind mit rotem Lack fixiert, damit sie sich im Laufe der Zeit nicht lösen können. Früher war das Gang und Gäbe, heutzutage kostet es wahrscheinlich zu viel Zeit. Nicht so ganz ins Bild passt der „frei fliegende“ Kondensator über dem Brückengleichrichter unten rechts
Beim Blick ins Innere würde man nicht vermuten, dass es sich hier um einen Röhrenverstärker handelt. Allerdings ist ein Großteil der Schaltung mit Transistoren aufgebaut. Die Schaltung wurde auf einer Hauptplatine und mehreren kleineren Hilfsplatinen realisiert. Für einen zusätzlichen Phonoeingang wird dann wahrscheinlich eine weitere Platine eingesetzt. Alle Schraubbefestigungen sind mit rotem Lack fixiert, damit sie sich im Laufe der Zeit nicht lösen können. Früher war das Gang und Gäbe, heutzutage kostet es wahrscheinlich zu viel Zeit. Nicht so ganz ins Bild passt der „frei fliegende“ Kondensator über dem Brückengleichrichter unten rechts

Eine segensreiche Einrichtung ist die Mikroprozessor gesteuerte Regelung der Bias-Einstellungen der Endröhren, es ist also keine manuelle Nachregelung erforderlich. Röhren altern ja unterschiedlich schnell, deshalb müsste man den Bias immer wieder nachregeln. Zudem überwacht der Mikroprozessor auch den „Gesundheitszustand“ der Röhren. Vor jedem Röhrensockel ist eine LED eingebaut, die anfängt zu blinken, wenn die Röhre defekt ist. Das Gerät schaltet dann automatisch in den Standby-Modus um.

Der Verstärker besitzt vier Eingänge für Hochpegelquellen, hat aber keinen Phonoeingang. Schwarzhörer müssen aber nun nicht gleich fremdgehen und sich einen externen Phonoverstärker eines anderen Herstellers zulegen, sondern können sich gegen einen Aufpreis von 600 Euro einen Phonoeingang einbauen lassen. Wahlweise MC oder MM, die Phonostufe ist ebenfalls transistorisiert. Die Eingänge sind übrigens nicht gekennzeichnet, man muss sich also merken, wo man was angeschlossen hat. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut, alles fühlt sich solide an; für mich ist die Anfassqualität bei einem Hifi-Produkt ein wichtiges Kriterium.


  • Struss Audio DM250

    Den polnischen Verstärkerhersteller Struss hat Hifistatement Ihnen schon in den Messeberichten aus Warschau und den Süddeutschen Hifi-Tagen vorgestellt. Mein Kollege Wojciech Pacula beschäftigte sich vor mehr als einem Jahr intensiv mit dem Vollverstärker DM 250. Der ist nun auch bei ausgesuchten deutschen Händlern erhältlich. Hier der Test aus HighFidelity. Ich wollte, ja ich wollte diesen Text wirklich anders anfangen, um den Erinnerungen an den Test des Verstärkers Chopin MkVI von Struss Audio zu entkommen. Aber…
    20.09.2019
  • Mastersound Dueundici

    Die italienische Hersteller Mastersound ist bekannt für seine feinen Röhrengeräte, die über eine hohe Fertigungstiefe bis hin zu selbst gewickelten Trafos und Ausgangsübertragern verfügen. Für Fans von Kleinleistungsverstärkern wie mich ist daher der zweimal elf Watt leistende Röhrenvollverstärker Dueundici von besonderem Interesse. Zwar bin ich bereits häufiger zum Beispiel auf Messen oder bei Fachhändlern Geräten von Mastersound über den Weg gelaufen, allerdings hatte ich noch nie die Gelegenheit, mir eins dieser Geräte intensiver anzuhören. Beziehungsweise…
    20.08.2019
  • Crayon Audio CIA-1

    Als ich nach längerer Abstinenz vom Testerdasein mal wieder einen Anruf vom Chefredakteur bekam, ob ich nicht mal einen Crayon „machen“ möchte, habe ich spontan zugesagt. Den Verstärkerkreationen aus dem Steyrischen eilt ein sehr musikalischer Ruf voraus, und viele Nutzer äußern sich geradezu euphorisch über die zurückhaltend gestalteten Geräte. Auch der Kollege Kemper zeigte sich sehr angetan von dem CFA-1.2. So präsentiert sich auch der kleinste Vollverstärker mit der neckischen Bezeichnung CIA-1 – nein, ich…
    25.06.2018
  • Bohne Audio BB-10

    Wie man hört, stattete ein deutscher Milliardär seine Sommerresidenz in Italien mit einem großen, aktiven Bohne-Audio-System aus. Jetzt kam ich in den Genuss, für Hifistatement das brandneue, größere der beiden Einstiegsmodelle von Bohne Audio, die BB-10, zu testen. Jörg Bohne, den Chef von Bohne Audio, kann man in keine Schublade stecken. Dazu ist er einfach zu facettenreich und immer für eine Überraschung gut. Er sagt von sich selbst nicht ohne einen Ansatz von Ironie, dass…
    24.04.2018
  • Accustic Arts Power I MK 4 und Player I

    Nach langer Testabstinenz, ausgelöst durch berufliche Veränderung und Umzug, hatte ich das Vergnügen, in den letzten Wochen die Kombination aus dem Vollverstärker Power I MK 4 und dem CD-Spieler Player I von Accustic Arts zu testen. Sie haben richtig gelesen, auch wenn ich damit vorgreife: Es war ein Vergnügen! Aber jetzt erst einmal zu den technischen Details. Bei beiden Geräten fällt gleich nach dem Auspacken auf, dass sie zum einen ordentliches Gewicht aufweisen und zum…
    19.01.2018
  • quadral AURUM A8

    Auch wenn es schon länger eine Elektroniklinie von quadral gibt, habe ich bei Nennung des Firmennamens bisher immer nur an die Lautsprecher gedacht. Sicher hat man da irgendwas auf Messen gesehen, aber eingebrannt hat sich mir der Hersteller in dieser Richtung nicht. Um so gespannter war ich, als sich der neue große Vollverstärker AURUM A8 zum Test ankündigte. Die sehr wohlwollenden Besprechungen der quadral AURUM Vulkan 9 und der quadral AURUM Orcan aktiv durch Jörg-Peter…
    07.10.2017

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.