tests/14-07-25_blumenhofer
 

Blumenhofer Acoustics Tempesta 17

25.07.2014 // Wolfgang Kemper

Der in Zusammenarbeit mit A.T.E. und Ehmann und Partner entwickelte Tieftöner
Der in Zusammenarbeit mit A.T.E. und Ehmann und Partner entwickelte Tieftöner

Die Entwicklungen im Hause Blumenhofer Acoustics basieren auf den Vorteilen weniger Wege. Klar ist zweifelsfrei: je weniger Wege, desto weniger Übernahme-Probeme einmal durch die Frequenzweiche als auch durch die unterschiedlichen akustischen Eigenschaften der benachbarten Chassis. So ist unsere Tempesta Standbox ein Zwei-Wege-Konzept mit zwei Chassis. Als Tieftöner arbeitet ein 17 Zentimeter Treiber. Dieses ist eine gemeinsame Entwicklung von Blumenhofer und dem Hersteller Audio Technology Engineering in Neu-Ulm, gefertigt bei Ehmann und Partner. Ein individuelles Merkmal dieses Basses ist die Sandwichmembran aus zwei Peek-Folien® von Victrex mit dazwischen liegender Karbonschicht, patentiert als P2C. Eine wichtige Eigenschaft dieses Materials ist neben seiner Leichtigkeit und der daraus resultierenden Schnelligkeit seine Festigkeit. Diese ist vonnöten, da vor allem rückwärtig im Gehäuse die Druckveränderungen Partialschwingungen erzeugen können, wenn das Membranmaterial nicht perfekt steif ist. Das Hochton-Horn ist das äußerlich auffälligste Teil der Tempesta: Der Kenner identifiziert sie allein daran als Blumenhofer-Lautsprecher. Das so typische Horn besteht aus dem 35-Millimeter-Antrieb mit Mylar-Membran und dem Druckkammer-Vorsatz, der die besondere Blumenhofer-Klangqualität in erheblichem Maße mitgestaltet. Der Hornvorsatz ist von Thomas Blumenhofer und seinem Team in messtechnischen und akustischen Testreihen über lange Zeit entwickelt worden. Das Ziel ist klar: Live-Dynamik gepaart mit Natürlichkeit der Klangfarben ohne jegliche Verfärbungen , die man bei Hörnen anderswo immer wieder findet.

Die frei verdrahtete Frequenzweiche besteht aus hochwertigen Komponenten und ist in einer eigenen Kammer untergebracht
Die frei verdrahtete Frequenzweiche besteht aus hochwertigen Komponenten und ist in einer eigenen Kammer untergebracht

Kommen wir zum Höreindruck. Nachdem Armin Kern die Tempesta 17 bei mir nach seiner Erfahrung optimal aufgestellt hatte, hörte ich einige Musikstücke, tauschte dann aber recht bald das Supra-Kabel gegen mein QED Genesis. Bei der Bewertung wollte ich die Einflüsse des mir unbekannten Kabels vermeiden. Und: Das QED brachte etwas mehr Licht in die oberen Lagen und klang für mich etwas gefälliger und auch gewohnter, vielleicht im Gegenzug einen Tick weniger geschlossen als das Supra. Mit beiden Kabel-Varianten war der erste Eindruck sehr entspannend. So gefiel mir meine Dark Side Oft The Moon von 1973, die sicher nicht die beste Version dieses musikalischen Meilensteins ist, ausnehmend gut, weil Dynamik, Exaktheit, Präzision und Timing mich richtig anmachten. Don McLeans American Pie (AUS 29285I) stellte die Tempesta 17 mit ungewöhnlich ehrlichem Gitarrenklang und herrlichem Timbre der Stimme so selbstverständlich in den Raum, dass ich mir die komplette LP gleich zweimal anhörte. Danach hatte ich die Lockerheit, Spritzigkeit und Klangfarbenpracht bei „Children's World“ von Maceo Parkers Roots Revisited beinahe schon erwartet. Igor Stravinskys Pulcinella Suite mit Neville Marriner von 1968 sprühte an Detailreichtum und Dynamik. Egal was ich der Tempesta 17 vom CD-Spieler, Rechner oder Plattenspieler vorsetzte, sie machte daraus ein Erlebnis. Ich musste in der Zeit, in der die Tempesta bei mir zuhause stand, einige Tage nach Weimar. Die Gelegenheit nutzte ich, um mehrfach in verschiedenen Konzertsälen Schüler-Darbietungen zu hören. Dort präsentieren Schüler unterschiedlicher Ausbildungsstufen an Violine, Cello, Flügel, Horn, Querflöte oder Gitarre ihr Können und üben so auch ihr öffentliches Auftreten. Wie unterschiedlich Violinen klingen, abhängig vom eigenen Charakter, aber auch von der Spielweise, wie wenig monströs ein Steinway & Sons Flügel im Konzertsaal klingt und wie „groß“ dagegen eine Querflöte sein kann – das ist ganz anders als bei vielen HiFi-Reproduktionen. Warum ich dies erwähne? Dieser Blumenhofer Lautsprecher ist erstaunlich dicht an diesem Live-Klanggeschehen.


  • Aperion Audio Novus Tower 5

    Aperion was? Audio? Nie gehört. Dies war meine erste Reaktion auf die Anfrage der Redaktion, ob ich Lautsprecher von Aperion Audio aus den USA zum Test haben will. Normalerweise hat man, selbst wenn man das angesprochene Gerät noch nie gesehen hat, zumindest irgendwann, irgendwo etwas davon gehört oder darüber gelesen. Aber diesmal? Fehlanzeige. Tatsächlich existiert Aperion Audio bereits seit 20 Jahren in den USA als Lautsprecherhersteller der unteren Preisklassen. Dass man in Europa bisher nie…
    25.10.2019
  • Clarus Aqua und Clarus Crimson

    Bis vor wenigen Monaten war Clarus für mich kein Begriff, den ich mit einem Hifi-Produkt in Verbindung gebracht hätte. Die amerikanische Marke für hochwertige Audio-Kabel wird neuerdings in Europa vom Digital-Geräte-Spezialisten Mytek verkauft. Das macht neugierig, und die nähere Betrachtung lohnt sich. An Kabeln herrscht auf dem hiesigen Audio-Markt wahrlich kein Mangel. Wenn aber die rührigen, kreativen und weltweit erfolgreichen Mannen des polnisch-amerikanischen Digital-Wandler-Herstellers Mytek sich der Clarus Kabel annehmen, sollte man hellhörig werden. Denn…
    12.07.2019
  • Buchardt Audio S400

    Nach dem furiosen Debüt bei Hifistatement mit der S300 Mk II legt Buchardt Audio mit der S400 nach und will die bereits bemerkenswerten Eigenschaften des Basismodells noch gesteigert haben. Für Spannung war gesorgt. Das Abschneiden der Buchardt Audio S300 Mk II im Test bei Hifistatement war für Größe und Preis außergewöhnlich. Als sich die S400 ankündigte, folgte natürlich gleich der Versuch, ein Exemplar zur Besprechung zu bekommen. Allerdings verzögerte sich erst die Auslieferung, und dann…
    05.07.2019
  • Lumiks Performance Line 2 – SAT K2 PS & SUB W 45 PS

    In der oberbayrischen Lautsprecher-Manufaktur Lumiks werden ausschließlich Satelliten-Systeme gefertigt. Dabei geht es dem Inhaber Wolfgang Kühn nicht um einen Kompromiss zwischen bestem Klang und Wohnkultur. Im Gegenteil, er treibt beide Aspekte auf die Spitze. Lautsprecher-Hersteller im Allgemeinen verbindet genau das, was sie wunschgemäß eigentlich von einander unterscheiden soll: Der Anspruch, in der jeweiligen Preisklasse den best klingenden Lautsprecher anzubieten. Von dieser Motivation wurde Wolfgang Kühn eher nicht geleitet. Ihn beflügelte in all den Jahren, seit…
    12.03.2019
  • XTZ Spirit 4

    Den größeren Lautsprechern von XTZ wird allenthalben ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis attestiert. Interessant ist die Frage, wie sich die Spirit 4 aus der Einstiegsreihe schlägt. Nachdem bei Hifistatement die Divine Alpha, Delta und die 99.25 MK 3 jeweils hervorragend bewertet worden sind, war es an der Zeit, sich auch mal im Einsteigersegment beim schwedischen Direktvermarkter umzugucken. Die Wahl fiel auf den Kompaktlautsprecher Spirit 4, der für gerade einmal 480,00 Euro angeboten wird. Das Paar wohlgemerkt! Nach…
    22.01.2019
  • BETONart-audio SYNO supreme

    Zurück in die Zukunft oder voran in die Steinzeit? Jörg Wähdel, der Chef und Gründer von BETONart-audio macht das Beste daraus und hat sich bei seinen Lautsprechersystemen für beide Wege entschieden. Die SYNO supreme gibt es erst seit September dieses Jahres, das Basismodell SYNO ist seit zwei Jahren auf dem Markt. In den achtziger Jahren gab es einen Werbeslogan für Beton: Es kommt darauf an, was man daraus macht. Das gilt auch heute noch. Wähdel…
    07.12.2018

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.