Äußerlich ist die Tempesta 17 schlank, schön schlicht und sehr sauber verarbeitet. Sie ist ohne Spikes 95 Zentimeter hoch. Die Front verläuft schräg, so dass die Säule unten 24,75 und oben 20 Zentimeter tief ist. Selbstverständlich hat diese abgeschrägte Front akustische Gründe. Am Boden der Tempesta 17 verlaufen vorn und hinten Stahlstreben. Die hintere ragt an jeder Seite 3,8 Zentimeter über das Gehäuse hinaus und fasst auf beiden Seiten einen Spike. Am vorderen Träger, der mit dem Gehäuse abschließt, sitzt der Spike mittig. Durch die Spikes lässt sich problemlos eine stabile Aufstellung erreichen. Darüber hinaus können erfahrene Hörer die Schallwand durch unterschiedliche Höhe der Spikes vorn und hinten noch leicht in ihrer frontalen Neigung verändern. So tat es auch Armin Kern, als er die Tempesta 17 in meinem Raum einrichtete. Das ist Feinarbeit auf hohem Niveau und kann, je nach Gegebenheiten am Hörplatz, eine Verbesserung mit sich bringen. Ausgehen würde ich aber stets von einer Ausrichtung der Lautsprecher mit einer Wasserwaage oben auf dem Gehäuse.
Sehr breit ist die Tempesta 17 nicht. Das Gehäuse misst nur 19,5 Zentimeter. Der Spikes-Ausleger an der Rückseite bringt es auf 27,1 Zentimeter. Mit ihren 16 Kilogramm ist die Tempesta 17 problemlos bewegbar. Nun haben die Spikes aber noch eine dritte Aufgabe: Zusammen mit den Stahlträgern und den dicken Spike-Unterlegplatten aus Edelstahl, die zum Lieferumfang gehören und dafür sorgen, dass Ihr Fußboden keinen Schaden nimmt, definieren sie den Abstand zwischen Box und Boden. Der ist wichtig für das Abstrahlverhalten aus der unten im Gehäuse platzierten rechteckigen Bassreflex-Öffnung. Dieses Downfire-Konzept garantiert eine gleichförmige Entfaltung des Bassdrucks in alle Richtungen.
Thomas Blumenhofer hat über die Zeit eine etwas erklärungsbedürftige Modellpalette entwickelt. Auffällig ist zum einen, dass sich die Produktlinien preislich erheblich überschneiden und zum anderen, dass er Preisklassen unabhängig Bassreflex- und Backloaded-Horn-Konzepte anbietet. Die Begründung ist ebenso logisch wie Kunden-orientiert. Denn die unterschiedlichen Tiefton-Lösungen stellen unterschiedliche Anforderungen an die Aufstellungen zuhause im Musikzimmer des Kunden. Das Bassreflex-Konzept, wie es auch in unserer Tempesta 17 angewandt wird, stellt deutlich weniger hohe Ansprüche an die Platzierung und ermöglicht so leicht die Integration ins heimische Wohn-Ambiente.
Schaut man sich die Tempesta 17 von unten an, so fällt auf, dass nicht, wie vielfach üblich, ein Plastikrohr als Bassreflex-Öffnung den Schall austreten lässt, sondern eine breite, rechtwinklige Öffnung im MDF-Gehäuse, also ein Luftkanal, für bestmögliche Ankopplung sorgt. Blumenhofer Acoustics bezeichnet diese Ankopplung als divergenten Tunnel, dessen Vorteil neben dem großen Ankopplungsfläche der ausströmenden Luft vor allem deren höherer Druck beim Auslass bei gleichzeitig langsamerer Luftgeschwindigkeit ist. So soll die externe Raumluft im Tiefbass bestmöglich angeregt werden. Direkt neben dieser Tunnel-Öffnung befindet sich die verschraubte Bodenplatte, hinter der die Frequenzweiche in einer separaten Kammer untergebracht ist, um sie vor den Turbulenzen in der Schallführung zu schützen. Die Frequenzweiche ist frei verdrahtet und beinhaltet keinerlei Komponenten zur Korrektur des Impedanzverlaufs. Rückseitig nimmt ein Paar Anschlüsse aus vergoldetem Tellurium-Kupfer Bananenstecker, Gabelschuhe oder freie Kabelenden auf.
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