Der Impulso ist also frei von „Vorurteilen“ und so bestens geeignet für hochqualitative Files jeglichen Formats, und das ist schon mal Lobes wert. Der technische Aufbau des Impulso wird auf der North Star Design-Website sehr sachlich in Gegenüberstellung zu den teureren Brüdern Excelsio und Supremo sowie dem kleineren Intenso angedeutet. Wie die zwei großen besitzt er analoge Ausgänge per Cinch oder symmetrisch XLR. Es wird eine integrierte analoge Ausgangsstufe, die LME 49870 verwendet. Im Impulso arbeitet in doppelter symmetrischer Schaltung der ESS Sabre 9016 Wandler-Chip. Folgende Eingänge bietet er neben USB: zweimal Toslink und zweimal Coax. Ich gebe zu, dass der Blick auf die technische Kurzbeschreibung mich schon etwas neugierig macht auf seine großen Brüder. Bei ihnen wird an interessanten Stellen noch mehr investiert. Aber das schlägt sich dann auch im Preis nieder. Der des Impulso ist, denke ich, da doch für eine größere ZIelgruppe sehr attraktiv.
Für meine Hörtests habe ich den Impulso per Cinch, also nicht symmetrisch, mit meinen Vorverstärker verbunden, da der T+A P10 nur Cinch-Eingänge bietet. Auffällig ist sofort eine klangliche Eigenschaft, die ich bislang selten gefunden habe, auch in deutlich höheren Preisregionen. Der Impulso interpretiert jedes Format mit ausgewogener tonaler Balance und neigt keinesfalls zu harschem Oberton oder auch nicht zu einem Schleier im Oberton-Verhalten. Er musiziert stets frei und offen, ohne einen Anflug von Härte. Dies ist mir bislang in dieser Qualität fast ausschließlich bei hochwertigen Burr-Brown-Wandlern begegnet. Das bedeutet natürlich vor allem, dass nicht ein Chip allein die Musik macht, sondern die North Star Design Leute insgesamt tonal hervorragend abstimmen. Immer etwas Luftigkeit, ein sauber umrissener Raum mit schöner Staffelung der Instrumente und Stimmen in Breite, Tiefe und Höhe – das ist so wie's mir gefällt. So klingt es realistisch, angenehm und niemals harsch oder ermüdend. Auffällig ist im Vergleich zu meinem Antelope eine sehr flüssige Spielweise. Nicht dass der Antelope irgendwo hängen bleibt; aber der Impulso macht durch seinen Spielfluss mehr Spaß. Er ist gefühlt rhythmisch stets richtig und zeitgenau. Der Antelope klingt im Grundton etwas „schwärzer“, mehr abgesetzt aus der Tiefe, auch etwas trockener im Bass. Aber in der Summe ziehe ich ihm den Impulso über USB musikalisch vor. Auch wenn er gegenüber einem zehn mal so teuren MSB The Analog DAC, den ich längere Zeit in meiner Anlage hören konnte und der für mich das Beste war, was mir bis heute zu Ohren gekommen ist, an Leichtigkeit und Detail-Feinzeichnung nicht gleich ziehen kann, bereitet der Impulso unerhört viel Hörvergnügen. Seine Stimmigkeit und die Abwesenheit irgendwelcher Artefakte bei gleichzeitiger Durchhörbarkeit des Klangkörpers gepaart mit glaubwürdigem Raum und authentischer tonalen Balance machen ihn zu einem musikalischen Bonbon.
Zur Ausstattung des Impulso gehören auch die im Menü einstellbaren Filter sowie die Möglichkeit, die Phase in der Signalverarbeitung um 180 Grad zu drehen. Das PCM-Filter bietet die Alternativen Low und High, wobei High messtechnisch besser aussieht, Low aber laut Aussage von North Star Design natürlicher klingt. Auch mir gefiel die Low Position besser. Die Filter bei 47 und 50 Kilohertz mit 18 Dezibel Flankensteilheit sind für DSD mit 2,8 Mbit Auflösung, die ebenfalls 18 Dezibel steilen Filter bei 60 und 70 Kilohertz für DSD mit 5,6 Megabit vorgesehen. Bitte selber probieren – es handelt sich um Nuancen, die ich nicht allgemein gültig bewerten kann. North Star Design teilte mir auf Nachfrage zu den Filtern mit, dass der Wandler sogar DSD mit 11,2 Megabit Auflösung umsetzen kann. Da kann man also in Hinsicht auf die Formate wohl weit in die Zukunft sicher sein. Weiterhin ist PLL umschaltbar, was für Pase Locked Loop steht. In der Phasenregelschleife wird das Jitter-Verhalten je nach Auswahl unterschiedlich gestaltet. Hier sind klangliche Unterschiede erkennbar. Über längere Zeit des Hörens lässt sich vielleicht für den persönlichen Geschmack eine geeignetere Auswahl finden als die werkseitige – muss aber nicht sein. In der werkseitigen Einstellung sind alle drei Filter so ausgewählt, dass ich sagen würde: Kann manso lassen. Die Phase steht auf null. Wer aber möchte, kann ändern und ausprobieren. Ob ich was zu meckern habe? Ja. Zwei Dinge. Erstens hätte ich diese Filter gern ausführlicher in der sonst hervorragenden Bedienungsanleitung erklärt. Zweitens könnte das Display eine Nummer kleiner sein. So kann auch der Nachbar sehen, dass man keine MP-3 Files hört, sondern sich mit dem Impulso auf einem ganz anderen Niveau befindet.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini, OS X 10.6.8 |
Audioplayer | Amarra 2.4 und Audirvana Plus |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Vorverstärker | T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Equalizer für Bass | LA-Audio EQ 231G |
Endstufen | Primare A-32 (2 x) für Bass Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping) |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden |
Herstellerangaben
North Star Design Impulso
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Digitale Eingangs-Frequenz | 44,1 bis 384 kHz, bis 32 bit und native DSD x64 und x128 (352,8 PCM und native DSD nur an USB) |
Dynamikumfang | 126 dB |
Verzerrungen | 0,0003 % bei 0 dB am symmetrischen Ausgang |
Eingänge | 1 x USB 2.0, je 2 x Toslink und koaxialer SPDIF |
Analoge Ausgänge | je ein Paar Cinch und symmetrische XLR |
Leistungsaufnahme | 7 Watt, im Stand-by 0,5 Watt |
Abmessungen (B/H/T) | 30/7/17 cm |
Gewicht | 3,5 kg |
Ausführungen | Satin Silber, Satin Black, Classical Silber |
Preis | 1400 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
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