Thomas Mayer bevorzugt bei allen seinen Vorstufen eine induktive Lautstärkeregelung, also über einen Autoformer, wie dies bei dem „Meteor“ von Audio Consulting. Diese Technologie wurde früher bereits von Western Electric eingesetzt und in den 70-ern von Luxman wieder aufgegriffen. Leider ist sie heutzutage aus Kostengründen fast gänzlich vom Markt verschwunden. Übrigens, auch bei Hochtönern waren früher Transformatoren zur Pegelanpassung Gang und Gäbe. Die Regelung über ein Potentiometer hat einen gravierenden Nachteil, die nichtbenötigte Energie wird über Masse „vernichtet“. Man kann sich hier einen Automotor mit konstanter Drehzahl vorstellen, wobei man die Geschwindigkeit des Autos dann über entsprechenden Einsatz der Bremse reguliert. In dieser Analogie entspräche der Autoformer dann einem Getriebe.
Zurück zur 10Y Vorstufe, hier bietet Thomas Mayer zwei Varianten an: die Kombination Lundahl-Ausgangstrafo plus Autoformer der amerikanischen Firma Inputaudio. Oder – wie hier – ein spezieller Ausgangstrafo des holländischen Spezialisten Tribute. Der Holländer wickelt jeden Trafo speziell nach den Vorgaben des Kunden, es existiert praktisch kein Katalog mit bestimmten, vorgefertigten Typen. Jedenfalls wurden hier die Primärwicklung und der Luftspalt speziell auf die einsetzbaren 10Y/801 Trioden ausgelegt und die Sekundärwicklung für die Lautstärkeregelung mit 24 Abgriffen versehen. Mit beiden Versionen lässt sich die Lautstärke in Zwei-Dezibel-Schritten regulieren. Beide Varianten haben ihre Vorzüge und geringfügig unterschiedliche tonale Eigenschaften. Am Besten hier mit Thomas Mayer selbst reden, um herauszufinden, was für den eigenen Geschmack und die vorhandenen Komponenten am besten passen könnte.
Zudem kann die hier vorliegende Vorstufe mit zwei unterschiedlichen Röhren betrieben werden: entweder mit einer 10Y oder einer 801 Triode. Noch nie davon gehört? Beides sind direkt beheizte Trioden, mit denen Mayer sehr große Erfahrung hat, weshalb er sie optimal nutzen kann. Der Einsatz dieser deutlich größeren Röhren hat nun nichts mit Sigmund Freud zu tun, sondern der Vorteil dieser Trioden liegt in der sehr guten Linearität, wodurch eine Wiedergabe mit sehr geringen Verzerrungen möglich wird. Zudem besitzen diese Trioden thorierte Wolframkathoden (Heizfäden), mit denen ein sehr transparenter Klang möglich ist. Sofern man sie richtig einsetzt. Dazu gehört eine penibel ausgelegte Heizspannungsversorgung, Schlampereien in diesem Bereich sind sofort hörbar. Und eine Versorgung mit Gleichstrom ist ebenfalls Pflicht.
Die Vorstufe ist – wie alle Geräte aus dem Hause Mayer – komplett Punkt zu Punkt mit teflonisoliertem Silberdraht verdrahtet. Wenn nun jemand die Variante mit den Silberdraht-Übertragern wählt, dann erinnert dies schon sehr an Produkte aus einer berühmten Manufaktur in Japan. Zudem hat man sich über Mikrophonie Gedanken gemacht, diese ist ja bei Röhrengeräten – bei Transistoren übrigens auch – immer ein Thema, deshalb hat Mayer die Röhrensockel über ein Subchassis schwingungsdämpfend befestigt.
Bei unsrer Vorstufe kann man drei elementare Grundprinzipien der Designs von Thomas Mayer erkennen: 1. die Stromversorgung, 2. die Stromversorgung, 3. die Stromversorgung! Diese etwas plakative Darstellung zeigt natürlich nur einen Teilaspekt, aber Störungen im Stromnetz sind unser Feind Numero eins! Deshalb wird allergrößter Wert auf eine stabile Stromversorgung gelegt.
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