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Chord Hugo

26.05.2014 // Dirk Sommer

Keine idealen Voraussetzungen also für Hugo, da er weniger Daten bekommt als der im iPhone integrierte Wandler. Aber dennoch ist für Wolfgang Kemper und mich sofort klar, dass die Aufnahmen über den Chord freier, detailreicher und dynamischer klingen als am Kopfhörerausgang des Mobiltelefons. Wie gesagt haben wir dazu keinen schwer zu treibenden Edelkopfhörer verwendet, der dann Unterschiede im Nuancen-Bereich offenbarte: Die bessere Klangqualität bei Hugos Einmischung war selbst über die dem iPhone beigepackten Ohrstöpsel erfahrbar. Wirklich beachtlich!

Der Micro-USB-Eingang links kann auch von Windows-Rechnern ohne Treiber angesteuert werden, akzeptiert aber nur 16 Bit und maximal 48 Kilohertz. Der USB-Eingang rechts verarbeitet auch 32 Bit bei 384 Kilohertz und DSD Über DoP
Der Micro-USB-Eingang links kann auch von Windows-Rechnern ohne Treiber angesteuert werden, akzeptiert aber nur 16 Bit und maximal 48 Kilohertz. Der USB-Eingang rechts verarbeitet auch 32 Bit bei 384 Kilohertz und DSD Über DoP

Nachdem dann der letzte Bericht zur High End geschrieben war, habe ich den Kopfhörer PSB M4U ausgepackt und Hugo mit dem MacBook Pro verbunden. Ohne den Adapter von 3,5 auf 6,3 Millimeter weigerte sich der PSB aber, mit Hugo Kontakt aufzunehmen. Der 3,5-Millimeter-Stecker des Kopfhörerkabels ist abgewinkelt, was bei iPod und Konsorten praktisch ist, es aber unmöglich macht, ihn in die ein Stück versenkt angebrachten Buchsen von Hugo einzustecken. Da hilft nur der Umweg über den Adapter am Kopfhörerkabel und die 6,3-Millimeter-Buchse. Die reine Freunde ist, wie unkompliziert Hugo die über Audirvana abgespielten HighRes- und DSD-Dateien akzeptiert, ganz egal ob es sich bei letzteren um DSD 64 oder 128 handelt. Über den aktiven PSB oder den so angenehm zu tragenden Ergo 2 klingen die bekannten Songs ganz vorzüglich. Hugo ist also auch dann für mich der ideale Reisebegleiter, wenn ich beispielsweise unterwegs an den Hifistatement Downloads arbeiten möchte. SoundBlade, das Mastering-Programm, lässt dies nämlich nur dann in 192 Kilohertz zu, wenn es erkennt, dass ein entsprechender Wandler angeschlossen ist. Und die Qualität von Hugos DAC und Verstärker ist so gut, dass über einen entsprechenden Kopfhörer aussagekräftige Urteile über den Klang der Aufnahmen möglich sind. Selbst die oft minimalen Unterschiede zwischen Hochbit- und DSD-Files vermag der Chord deutlich zu machen.

Der Windows-Treiber für den HD-USB-Eingang auf diesem Stick gehört zu Lieferumfang
Der Windows-Treiber für den HD-USB-Eingang auf diesem Stick gehört zu Lieferumfang

Mit einem Kopfhörer wie dem wohlklingenden Audeze LCD-XC dürfte der Chord eine der begehrenswertesten audiophilen Lösungen für unterwegs darstellen. Daran hat auch Hugos Crossfeed-Schaltung ihren Anteil. Sie simuliert die Tatsache, dass beim Hören in einem Raum jedes der beiden Ohren nicht nur den Schall des nächstgelegenen Lautsprechers wahrnimmt – wie beim Kopfhörer –, sondern leiser und minimal zeitverzögert auch den des entfernteren. Wie positiv sich eine solche Simulation des räumlichen Übersprechens auf die Kopfhörerwiedergabe auswirkt, habe ich ja schon bei der Besprechung des großartigen SPL Kopfhörerverstärkers Phonitor beschrieben. Hugo bietet drei unterschiedlich starke Varianten des Crosstalks an. Aber auch dieses klangfördernde Ausstattungsmerkmal kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Preis von knapp 2000 Euro für eine mobile Wandler/Kopfhörer-Kombination extrem hoch ist.


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