tests/13-10-21_mudra
 

Mudra Akustik NF 4 FR

21.10.2013 // Wolfgang Kemper

Die gefilterten Netz-Ausgänge sind gegen Staub geschützt. Neben dem schwarzen Neutrik Stromeingang befindet sich der graue ungefilterter Stromausgang beispielsweise zum möglichen Anschluss einer zusätzlichen Mudra-Netzleiste
Die gefilterten Netz-Ausgänge sind gegen Staub geschützt. Neben dem schwarzen Neutrik Stromeingang befindet sich der graue ungefilterter Stromausgang beispielsweise zum möglichen Anschluss einer zusätzlichen Mudra-Netzleiste

Schon zwei gleiche Trafos, wie hier verwendet, benötigen eine enorme Präzision in der Fertigung und paarige Selektion, um auf die benötigte Gleichheit zu kommen. Trenntrafos bewirken eine galvanische Entkopplung im Verhältnis eins zu eins, primär und sekundär. Wichtig bei ihrer Dimensionierung ist, dass auch kurzzeitiger, hoher Strombedarf vom Trenntrafo zur Verfügung gestellt wird. Ist er dazu nicht in der Lage, wird der Trafo der angeschlossenen Komponente nicht hinreichend bedient. Die Impulsspitzen bei kurzzeitiger hoher Leistungsaufnahme würden mangels Strom  abgeschnitten. Das Klangbild würde hörbar an Dynamik und Lebendigkeit einbüßen. Der Trenntrafo muss demnach gegenüber dem Bedarf der folgenden Bausteine auf jeden Fall überdimensioniert sein. Dies ist natürlich mit vertretbarem Aufwand nicht in jeder beliebigen Größenordnung realisierbar und vernünftig. Irgendwann werden die Trafos zu groß und damit auch zu kostspielig, so dass  der Aufwand den Vorteil nicht mehr rechtfertigen kann. Für Endstufen mit sehr hohem Leistungsbedarf ist der Weg über den Trenntrafo somit nicht gangbar. Für diese Situationen gibt es bei Mudra Akustik Lösungen mit entsprechenden Netzfiltern, kombiniert mit Trenntrafos für die weniger stromgierige Peripherie. Solche Geräte im Mudra-Akustik-Portfolio sind beispielsweise die Max Netzleiste oder das flexibel gestaltbare Netzfilter FX.

Alle vier Trenntrafos sind hier zu sehen. Am oberen Bildrand erkennt man in der Geräte-Front die vier Sicherungsautomaten, die einmal das Gerät insgesamt und jede der drei Filtersektionen absichern. Die silbrige Box ist das Epcos Netzfilter
Alle vier Trenntrafos sind hier zu sehen. Am oberen Bildrand erkennt man in der Geräte-Front die vier Sicherungsautomaten, die einmal das Gerät insgesamt und jede der drei Filtersektionen absichern. Die silbrige Box ist das Epcos Netzfilter

Auch in unserem NF 4 FR arbeiten nicht alleine die beschriebenen Trenntrafos: Sie werden ergänzt durch weitere wichtige Filter-Bausteine. Ein Einschaltstrombegrenzer-Block 16A reduziert die Einschaltstromspitzen der Trafos auf für die Sicherungen verträgliche 16 Ampere. Der Überspannungsschutz Epcos 250V begrenzt die Netzspannung am Eingang auf 250 Volt. Er schützt die angeschlossenen Geräte vor täglichen Spannungsspitzen aus dem Netz und ist spannungssicher bis 15.000 Volt. Der Epcos 20 A Baustein ist laut Michael Mudra ein Netzfilter mit stark ansteigender Dämpfung bezogen auf die Frequenz und dient dem sicheren Entfernen von HF-Verunreinigungen auf den Leitungen. Denn Netzkabel sind gute Antennen für Hochfrequenz. „Die Filterung einzelner Geräte“, so Michael Mudra, „bringt in der Regel keinen Erfolg. Geräte mit Schutzleiteranschluss haben eine direkte Verdrahtung von Schutzleiter, Metallgehäuse, Netzteilmasse und Elektronikmasse. Durch das NF-mäßige Verkabeln der Geräte untereinander mit Cinch oder XLR werden alle Elektronikmassen idealerweise potentialmäßig gleichrangig miteinander verbunden. Filtert man also nur ein Gerät stromseitig, dann werden die Hochfrequenzstörungen über die NF-Massen übertragen. Auch sogenannte VDE-Kondensatoren in manchen Geräten helfen hier nicht, weil sie hochfrequent offen sind.“

Michael Mudra ist sehr pragmatisch und erfreulich klar und ehrlich im Bezug auf die Fähigkeiten und sinnvollen Einsatzmöglichkeiten seiner Stromverbesserer. So weist er auch stets darauf hin, dass ein HiFi-Gerät eventuell nicht zu seinen Netzfiltern passt. Das kann der Fall sein, wenn es selber bereits mit einer Netzreinigung ausgestattet ist. Zwei Filter hintereinander können das Klangbild negativ beeinträchtigen, die Musik geradezu ausbremsen. Darum sind individuelle Konzepte absolut sinnvoll. Das richtige Netzfilter, auch durchaus im Hinblick auf künftige Variationen der HiFi-Anlage lässt sich im Gespräch Michael Mudra oder einem seine Fachhändler problemlos ermitteln. Seinen Kunden bietet er auch das Probieren in den eigenen vier Wänden an. Dies ist sinnvoll, denn die Klanggewinne eines Netzfilters lassen sich nicht an jedem Standort und zu jeder Tages- beziehunsweise Nachtzeit rekonstruieren. Entscheidend für den möglichen klanglichen Vorteil ist logischerweise der Grad der Verunreinigung des Stroms. Und der ist von vielerlei abhängig. Es ist wenig bedeutsam, ob die Verunreinigung im eigenen Haushalt oder im Umfeld ins Netz gelangt. Außerdem kann sie im Laufe des Tages erheblich schwanken. Somit macht es Sinn, Netzfilter über längere Zeit zu testen. Schnelles Hin- und Her-Schalten wäre nur eine Moment-Aufnahme. Eines ist sicher: Wenn das Gerät in seiner Dimensionierung richtig gewählt ist, darf man auf jeden Fall eine Steigerung der Klangqualität seiner Anlage erwarten. In welchem Maße dies zutrifft, ist eben von der Verunreinigung abhängig und natürlich auch von der persönlichen Bewertung. Schließlich haben die Netzfilter  ja auch ihren Preis.


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