tests/13-10-21_mudra
 

Mudra Akustik NF 4 FR

21.10.2013 // Wolfgang Kemper

Strom, teuer und sowohl in seiner Entstehung als auch in seiner Qualität fragwürdig, ist nun mal die Energiequelle für unser Musikvergnügen in den eigenen vier Wänden. Und so wie er aus der Steckdose zur Verfügung steht, ist er nicht jedem willkommen. Ein Netzfilter von Mudra Akustik kann daran was ändern. Im Langzeitversuch habe ich mich mit dem NF 4 FR beschäftigt.

Der fest verriegelnden Neutrik PowerCon 32 A mit federnden Silberkontakten ist die geräteseitige Verbindung zur Steckdose mittels zum Lieferumfang gehörendem 3 x 2,5 qmm abgeschirmtem Reinkupfer-Netzkabel in gewünschter Länge
Der fest verriegelnden Neutrik PowerCon 32 A mit federnden Silberkontakten ist die geräteseitige Verbindung zur Steckdose mittels zum Lieferumfang gehörendem 3 x 2,5 qmm abgeschirmtem Reinkupfer-Netzkabel in gewünschter Länge

Die hohe Geschwindigkeit des technischen Fortschritts genau so wie  die Innovationsfreudigkeit, bergen auch Gefahren in sich: Es gibt technisch ausgereifte Konzepte und Produkte, die vor Jahren entwickelt wurden und seitdem unverändert gut ihren Zweck erfüllen. Dummerweise finden sie in den Medien kaum noch Erwähnung, weil sie ja bereits sozusagen abgearbeitet wurden. Hingegen werden medial neuere technische Lösungen hofiert, die auf das gleiche oder ein ähnliches Ergebnis zielen. So kann es passieren, dass ein bewährtes Konzept langsam in Vergessenheit gerät, obwohl es, gemessen an seinem Nutzen, nach wie vor top aktuell ist. Das ist natürlich nicht sinnvoll, weder für den Hersteller dieser Ware, denn er hat es nicht verdient, noch für den potentiellen Käufer, denn der wird nicht darauf aufmerksam gemacht. Mit so einem Langzeit-Produkt haben wir es hier zu tun. Bereits vor rund zehn Jahren wurde in der kompetenten Fachpresse der HiFi-Szene über die Netzfilter aus dem Hause Mudra Akustik euphorisch berichtet.

Mudra Akustik ist beheimatet am Rande der Eifel. Firmengründer und kreativer Gestalter der vielseitigen Produktpalette ist Michael Mudra, Über die Jahre hat Michael Mudra ein umfangreiches Sortiment aufgebaut, in dem es schon für relativ kleines Geld sinnvolles Zubehör zum Thema Stromversorgung gibt. Der NF 4 FR gehört in der  Angebots-Palette von Mudra Akustic ins obere Segment, auch gemessen an Preis und Gewicht. Schwere, sauber vergossene Trenntrafos sind wesentlicher Grund für die stattlichen 34 Kilogramm. Die Trafo bilden gemeinsam mit der implantierten Filtertechnik und den Sicherungsautomaten das Konzept zur Optimierung des Stroms für die hifidele Nutzung. Das Gehäuse besteht aus Aluminium-Profilen und ist einwandfrei verarbeitet, zweckmäßig und schnörkellos. Es ruht auf vier schwarzen, mechanisch entkoppelnden Spezial-Füßen.

Der Ausschnitt des Innenlebens zeigt die solide Verkabelung zwischen den zwei voll vergossenen, großen 1000-VA-Trenntrafos. Die blaue Box ist der 16 Ampere Einschaltstrombegrenzer
Der Ausschnitt des Innenlebens zeigt die solide Verkabelung zwischen den zwei voll vergossenen, großen 1000-VA-Trenntrafos. Die blaue Box ist der 16 Ampere Einschaltstrombegrenzer

Neun abgedeckte Netzsteckdosen sind rückseitig in Reihe platziert und den jeweiligen Trenntrafos zugeordnet.  Der NF 4 FR enthält davon vier Stück. Alle sind zum Zwecke der Brumm-Optimierung voll vergossen. Zwei von ihnen, mit einer Leistung von je 200 VA, sind vorgesehen für Geräte wie CD-Player, Vorverstärker oder DA-Wandler und ähnliches, also für Komponenten mit bescheidenerem Strom-Verbrauch. Sie bilden jeweils eine eigene Gruppe, an der beispielsweise analoge Bausteine und andererseits digitale Komponenten durch die Trafos galvanisch entkoppelt betrieben werden können. Für leistungshungrige Komponenten wie Vollverstärker oder Endstufen gibt es eine weitere Sektion: Zwei Trafos mit je 1000 VA sind so geschaltet, dass sie mit 2000 VA Gesamtleistung für den Anschluss von Komponenten mit einer entsprechend hohen Stromaufnahme ausgelegt sind. Der Vorteil von zwei kleineren Transformatoren gegenüber der Variante mit einem großen Trafo liegt nicht nur in der zweckmäßigen Bauform, sondern in der Physik begründet. Die nachteiligen Speicher-Effekte in den Eisenkernen und die damit verbundenen Molekular-Trägheit sind bei zwei Trafos deutlich geringer als bei einem einzigen großen. Zwei kleinere sind also bei Wechselstrom deutlich schneller in ihrer elektromagnetischen Ausrichtung. Voraussetzung für die parallele Arbeitsweise ist jedoch unbedingt ein Höchstmaß an Gleichheit der Trafos. So wäre ein paralleles Betreiben von vier nochmals verkleinerten Trafos mit noch weniger Speicher-Effekten eben deshalb so gut wie nicht möglich.


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