tests/14-04-11_viola
 

Viola – Crescendo und Concerto

11.04.2014 // Dirk Sommer

Während wir noch über andere Netzkabel – bisher musste der Concerto mit einem guten, aber nicht überwältigenden Audioplan Powercord S vorlieb nehmen – und verschieden Aufstellungsvarianten diskutieren, treten die technischen Beimengungen im Klang immer weiter in den Hintergrund. Etwa eine halbe Stunde nach dem Einschalten verströmt die Viola-Kombi dann reinen Wohlklang: eine wirklich akzeptable Aufwärmphase. Ob der Crescendo auch einer solchen bedarf, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, denn ich habe ihn einfach am Netz gelassen. Als er vor dem Concerto aus dem Fotostudio kam und noch einmal mit der Ayon kooperierte, hat mir das Duo jedenfalls von Anfang an eine Menge Spaß bereitet.

Die Drosselspule eines der beiden Choke-Netzteile
Die Drosselspule eines der beiden Choke-Netzteile

Ich habe erst gar nicht versucht, den gerade in den Hörraum zurückgekehrten Concerto in noch einmal mit der Ayon zu vergleichen. Es ist letztlich unerheblich, ob die Ayon eine Spur mehr Wärme oder – schwerer fassbar – Emotionalität ins Klangbild bringt, wenn sie und der Viola unter besten Betriebsbedingen arbeiten. Zu entscheiden, was richtiger oder wahrer ist, bleibt sowie so ein Ding der Unmöglichkeit. Wichtig ist, dass die Unterschiede in puncto Klangfarbe, Dynamik, Rhythmik und Spielfreude recht marginal sind: Beide Endstufen leisten hier Herausragendes. Wenn es um die Darstellung von weiten Räumen und das, was so gern mit „mehr Luft um die Instrumente“ beschrieben wird, geht, kann der Viola ganz leichte Vorteile für sich verbuchen. Noch wichtiger ist aber, dass Tom Colangelo und Paul Jayson bei ihrem in der Firmenphilosphie bekundeten „Streben nach Akkuratesse und klanglicher Neutralität“ die Freude an der Musik nie aus den Augen verloren haben. Das war bei den Cello-Klassikern so und hat sich auch bei Paul Jaysons neuesten Schöpfungen, dem Crescendo und Concerto, erfreulicherweise nicht geändert. Ich sehe dem Tag, an dem die Violas abgeholt werden, jedenfalls mit ein bisschen Wehmut entgegen.

Die Vorstufe bietet sechs Eingänge, davon drei symmetrische. Die Endstufe verfügt über parallel geschaltete XLR-Buchsen: einmal male, einmal female
Die Vorstufe bietet sechs Eingänge, davon drei symmetrische. Die Endstufe verfügt über parallel geschaltete XLR-Buchsen: einmal male, einmal female

STATEMENT

Für mich verkörpern Crescendo und Concerto das Idealbild modernen High Ends: Sie können klanglich begeistern, was ich bei Viola auch nicht anders erwartet hätte. Sie überzeugen durch ihren optischen Auftritt und kommen mit einem modernen, durchdachten Bedienkonzept daher. Rundum überzeugend!
GEHÖRT MIT
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity
Tonabnehmer Air Tight PC-1, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos
Phonostufe Einstein The Turntable’s Choice
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.2
Audioplayer Amarra Symphony 2.6
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler Mytek 192-DSD-DAC
Vorverstärker EAR Yoshino 912
Endstufe Ayon Epsilon mit KT 150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde
Zubehör PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus

 

HERSTELLERANGABEN
Viola Crescendo
Eingänge analog 3 x XLR, 3 x Cinch
Eingänge digital 1 x USB, 1 x S/PDIF
Ausgänge 2 x Main (Cinch), 1 x Main (XLR)
1 x Tape (Cinch)
Eingangsimpedanz 1 MΩ (Cinch), 40 kΩ
Ausgangsimpedanz 100 Ω, 600 Ω (Tape)
Maximale Verstärkung 16 oder 26 db, schaltbar
Maximale Ausgangsspannung 7,3 Vrms (Cinch), 14,6 Vrms (XLR)
Frequenzgang 20Hz - 20 kHz ± 0,2 dB
Intermodulationsverzerrungen < 0,005 % @ 1 V am Eingang
Harmonische Verzerrungen < 0,01 % @ 20 kHz, 1 V am Eingang
Leistungsaufnahme etwa 37 Watt
Abmessungen (B/T/H) 445/89/381 mm
Gewicht 11,3 kg
Garantie 2 Jahre
Preis 22500 Euro

 

HERSTELLERANGABEN
Viola Concerto
Leistung 2 x 100 W (8 Ω), 2 x 200 W (4 Ω),
1 x 400 W (8 Ω), 1 x 600 W (4 Ω)
Eingänge 2 x XLR (1 x male, 1 x female)
Ausgänge 1 Paar WBT nextgen Terminals
Frequenzgang 10 Hz - 20 kHz ± 0,2 dB @ 1 W an 8 Ω,
5 Hz - 100 kHz -3 dB @ 1 W an 8 Ω
Leistungsbandbreite 5 Hz - 100 kHz, +0 -3 dB
Fremdspannungsabstand > -90 dB @ 1 kHz 100 W, C gewichtet
Abmessungen (B/T/H) 445/89/381 mm
Gewicht 24 kg
Garantie 2 Jahre
Preis 22500 Euro

 

VERTRIEB
Hörgenuss für Audiophile
Anschrift Fichardstr. 56
60322 Frankfurt
E-Mail info@hgfa.de
Web www.hgfa.de


Der Kühlköper der Endstufe hier einmal von oben
Der Kühlköper der Endstufe hier einmal von oben


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