tests/13-12-02_dynaudio
 

NAD C 326BEE, C 516BEE + Dynaudio Excite X14

02.12.2013 // Matthias Jung

Auch hier legte Björn Erik Edvardsen Hand an das Platinenlayout, um eine besonders musikalische Gesamtabstimmung zu erwirken. Was er darunter versteht, offenbart der Verstärker mit den ersten Takten. Man kann das nur als lebensbejahend bezeichnen. Der C 326BEE baut eine breite, stabile Bühne auf und lässt die Puppen tanzen. Dabei nimmt er es tonal nicht übergenau. Unten heraus spielt er kraftvoll, schnell und füllig bis hinauf zum Oberbass, der auch noch eine Schippe drauflegt. Im Grundtonbereich eher etwas zurückhaltend, geht dann in höheren Lagen wieder die Post ab. Wie eine prall gefüllte Wundertüte lässt der C 326BEE Schlagzeug wirbeln, Bläser fetzen und Bässe grummeln. Dabei widmet er sich durchaus auch den Feinheiten und wahrt weitestgehend die räumlichen Gegebenheiten. Durch seine klare Spielweise gehen die vielen Details, die der NAD aufzuspüren in der Lage ist, nicht unter und werden in die flüssige Darbietung mit eingebaut. Ihn jetzt als „Spaßverstärker“ zu bezeichnen, ist ein wenig unfair, bringt er doch auch kleine Besetzungen mit Anmut und Akkuratesse. Trotzdem lässt er es viel lieber grobdynamisch knallen, wobei er leistungsmäßig auch kaum an seine Grenzen kommt.

Einen nicht unerheblichen Beitrag zur Stabilität des C 326BEE liefert der groß dimensionierte Holmgren™ Ringkerntransformator
Einen nicht unerheblichen Beitrag zur Stabilität des C 326BEE liefert der groß dimensionierte Holmgren™ Ringkerntransformator

Da sind die brandneuen Dynaudio Excite X14, die für 990 Euro den Besitzer wechseln, ganz anders ausbalanciert. Die jüngsten Kreationen des dänischen Herstellers stehen traditionell, wie auch alle ihre Vorgänger, für unverfälschte ehrliche Musikreproduktion. Die X14 ist das kleinste Modell der neuen Excite-Serie. Auf den ersten Blick ihren kleineren Geschwistern aus der DM-Reihe sehr ähnlich, liegen die Unterschiede im Detail. Rein optisch vor allem durch das Echtholzfurnier, das es in mehreren Holztönen, glanzschwarz oder -weiß gibt. Die Abdeckung wird stabil von vier Magneten gehalten, die Verarbeitung des Lautsprechers ist makellos. Im Inneren des Zwei-Wege-Bassreflexlautsprechers hat sich dagegen mehr getan. Die Schwingspulen bestehen aus Aluminium, das auch bei der Produktion des Chassiskorbs zum Einsatz kommt. Sowohl der 27-Millimeter-Hochtöner mit beschichteter Gewebekalotte, der bei 1900 Hertz getrennt wird, als auch der 14-Zentimeter-Tieftöner mit hauseigener Membran aus einem Magnesium-Silikat-Polymer haben durchbohrte Polkerne für erhöhte Belastbarkeit. Erheblich tiefgreifender sind die Änderungen an der Weiche. Waren Dynaudio-Lautsprecher traditionell berühmt für ihre gutmütige Phasenlage aufgrund der Weichenschaltung mit sechs Dezibel Trennung, waren sie auch berüchtigt für ihren meist sehr niedrigen Wirkungsgrad aufgrund der vielen verbauten Widerstände in der Weiche, um den Frequenzgang schön gleichmäßig zu gestalten. Dies führte bei schwankender Impedanz dazu, dass auch die Kleinsten aus dem Stall mit großkalibrigen Verstärkern gefüttert werden wollten, was oftmals zu einem ausgeprägten monetären Ungleichgewicht zugunsten der Elektronik führte. Die Excite-Modelle sind die ersten reinen Acht-Ohm-Lautsprecher von Dynaudio, was eine erhebliche Vereinfachung in der Ansteuerung nach sich zieht. Gebrochen wurde auch mit einem anderen Dogma, so liegt die Flankensteilheit bei den Excite, je nach Frequenz, zwischen sechs und zwölf Dezibel. Zusätzlich hat man sich durch Modifikationen an der Weiche des Phasengangs zwischen den Chassis angenommen, um die Abstrahlcharakteristik gezielt zu optimieren. Ein angenehmer Nebeneffekt ist dabei, dass die Chassis nicht voll versenkt werden müssen. Optisch gibt es so einen angenehmen Gegenpol zu vielen glatten Boxenfronten und man kann die einwandfrei gearbeiteten Chassiskörbe aus Aluminium ein wenig sehen.

Aufgrund der Abstrahlcharakteristik der Dynaudio Excite X14 müssen die Chassis nicht komplett versenkt werden
Aufgrund der Abstrahlcharakteristik der Dynaudio Excite X14 müssen die Chassis nicht komplett versenkt werden

Aufgrund der bescheidenen Abmessungen von 170 mal 285 mal 255 Millimetern liegt die Öffnung für den Bassreflexkanal auf der Rückseite. Dort finden sich auch die Anschlüsse für die Lautsprecher, ausgeführt als sehr stabile Single-Wiring-Polklemmen.

Beim Positionieren im Raum geben sich die X14 relativ unkritisch. Wahrt man einen gewissen Respektabstand zur Rückwand von 30 Zentimetern und quetscht sie nicht ganz an die Seitenwand, kann auf den Einsatz der mitgelieferten Stopfen für die Bassreflexöffnung verzichtet werden. Als Basisbreite sind zweieinhalb bis drei Meter bei einem Hörabstand von drei Metern in meinem Hörraum optimal, was natürlich von Raum zu Raum variieren kann. Auf einem stabilen Ständer sollten die Hochtöner etwa in Ohrhöhe ausgerichtet werden. Optimal beschallt die Excite X14 Räume bis 20 Quadratmeter, darüber reicht die Puste nicht mehr aus, um den Raum zwischen den Lautsprechern an sich und dem Hörer zu füllen.


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.