Was haben sich nun die Ingenieure von TVLogic Neues ausgedacht? Beim W20 handelt es sich – wie beim S10 – um einen Server mit eingebautem Speichermedium. Gegenüber dem S10 hat man die Speicherkapazität erheblich vergrößert; das Gerät enthält nun zwei Festplatten à drei Terra Byte Speicherkapazität mit einer Gesamtkapazität von sechs Terra Byte. Das sollte erst einmal ausreichen. Um alle Vibrationsgeräusche zu vermeiden, ruhen diese auf Gummidämpfungen und sind zusätzlich gekapselt. Allerdings dienen die Festplatten nur zum Speichern der Musiktitel. Zum Abspielen wird der ausgewählte Titel nämlich in einen SSD Cache überspielt und von dort aus an den DAC weitergeleitet. Während des Musikhörens legt sich die Festplatte also Schlafen und kann somit keinen Unsinn anstellen. Der SSD Cache ist gegenüber dem S10 deutlich erweitert, er hat jetzt eine Kapazität von 240 Giga Byte. Dieser könnte sogar vom Fachhändler auf zweimal 240 Giga Byte aufgerüstet werden. Wie beim S10 wird auch beim W20 in jedem Fall ein externer DAC benötigt. Damit behält man die freie Auswahl und könnte im Falle eines neu erscheinenden Super-Duper DAC Chips den Konverter wechseln. Die Erweiterung der Festplattenkapazität allein würde natürlich noch nicht den etwa dreimal so hohen Preis gegenüber dem S10 rechtfertigen. Eine weitere – und wahrscheinlich die tonal entscheidende – Neuigkeit ist die Stromversorgung des Analogboards über ein Akkunetzteil. Hierfür werden drei Reihen von Lithium-Eisen-Phosphat (LiFePO4) Akkus eingesetzt. Raffiniert ist dabei, dass jeweils eine Reihe geladen wird, während die andere das Board versorgt. Man braucht sich hier also um gar nichts kümmern, das Gerät läuft immer. Damit noch nicht genug, es existiert eine dritte Akkubank, die als USV (Unterbrechungsfreie Strom Versorgung) fungiert und im Falle eines Stromausfalls den W20 korrekt herunterfährt. Damit können Datenverluste durch einen Headcrash der Festplatten ausgeschlossen werden. Man merkt, dass hier Erfahrungen aus der professionellen Computerbranche eingeflossen sind. Sinn des Akkubetriebs ist natürlich, von den zunehmenden Störungen der Netzversorgung unabhängig zu werden. Das Computermainboard und die Festplatten werden weiterhin von einem Schaltnetzteil versorgt, im Falle des W20 allerdings von einem deutlich vergrößerten 100-Watt-Netzteil. Auch hier werden die empfindlichen Bauteile des Analogboards über dicke Aluminiumplatten von dem Schaltnetzteil geschirmt. Zudem wurde die Taktgeber-Architektur verbessert, im W20 arbeiten weiterhin OCXOs, also temperaturstabilisierte Oszillatoren. Gesteuert werden diese über frei programmierbare FPGAs.
Ein weiteres Feature stammt ebenfalls aus dem Profibereich, nämlich die Anschlussmöglichkeit einer externen Masterclock über einen speziellen BNC-Anschluss. Im Studiobereich können hiermit verschiedene Audiogeräte synchronisiert und damit der Jitter verringert werden. Dies sollte auch im HiFi Bereich die Klangqualität noch einmal verbessern. In Frage kämen hier beispielsweise Geräte von dCS. Die Techniker von Aurender scheinen sich überhaupt Technologien aus dem Studiobereich sehr genau angesehen zu haben, der W20 bietet – weltweit als erster Server – die Möglichkeit des Dualwire Betriebs über zwei AES/EBU Ausgänge. Dabei werden die Signale des linken und rechten Kanals auf getrennten Wegen übermittelt. Allerdings funktioniert dies nur ab Samplingraten oberhalb von 96 Kkilohertz, entsprechend der Spezifikation von Dualwire. Und natürlich nur, wenn der DAC hierfür ausgelegt ist.
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