Gesehen habe ich es auf der HighEnd, aufgestellt in einer Vitrine bei FastAudio, versehen mit einem Preisschild, welches in etwa sagte: statt 920 Euro, jetzt zum Aktionspreis von 499 Euro. Wer sich jemals mit dem Thema Klangschalen beschäftigte, weiß es: Die Teile sind teuer und in ihrer Funktion physikalisch kaum oder gar nicht erklärbar. Das macht skeptisch. Die physikalische, technische und akustische Beweisführung fehlt uns Audiophilen jedoch auch bei vielerlei anderen Bauteilen unserer HiFi-Anlagen. Ich erinnere hier nur an Kabel. Egal, denn letztlich entscheiden wir selber, inwieweit wir nachvollziehbare Klangverbesserungen erzielen können und wie viel uns die dann wert sind. Dabei weiß der erfahrene Hörer, dass Vorsicht geboten ist, wenn tonale Veränderungen eintreten. Wohl jeder von uns ist schon dem berüchtigten Aha-Effekt aufgesessen, der sich dann nach späterem Rückbau als Irrtum im musikalischen Sinne entlarvte.
Über den Hintergrund von Franck Tchangs Klangschalen-Resonatoren ist in den 15 Jahren, seit dem es sie gibt und die nun der Anlass für dieses Jubiläumsangebot sind, viel geschrieben worden. Auch in den Reihen dieses Magazins gibt es zwei ausführliche Betrachtungen dazu. Die erste reicht zurück in die Zeit, als unser jetziger Herausgeber Dirk Sommer als Chefredakteur für die schon damals angesehene Image-HiFi schrieb. Sein Erlebnis mit Franck Tchang und seinen Resonatoren schilderte er in Heft 1/2004. Einige Zeit später äußerte Reinhold Martin bei Hifistatement sehr umfassend seine Einschätzung der Acoustic System Resonatoren und sprach von einer „Transformation seines Hörraums zum Konzertsaal“. Ich spare mir hier die Wiederholung der Beschreibungen und diversen Erklärungsversuche, über die an den genannten Stellen einiges geschrieben steht. In den Berichten kann man sich auch ein Bild von den Kosten machen, die entstehen, wenn man sich auf eine größere Lösung aus dem Hause von Franck Tchang einlässt. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, meine auch nicht. Hinzu kommt die subjektive Schwierigkeit, die richtigen Material-Konfigurationen zu wählen, wenn man keinerlei Erfahrung hat. Die Herren Sommer und Martin bekamen ihre Sets seinerzeit von fachkundiger Seite installiert. Inzwischen bietet allerdings der FastAudio Vertrieb Besitzern eines iPhones mithilfe geeigneter Software eine Installation-Unterstützung vor Ort per Telefon. Das ist hilfreich und Grund zur Freude, weil unkompliziert. Bleibt das Problem mit den Euros. Die 499 Euro für das Jubiläum-Set sind eine Hürde, die viele von uns bereit sind zu nehmen, wenn sie dafür etwas nachvollziehbar Gutes bekommen. Um was handelt es sich also? Das Jubiläum-Set beinhaltet zwei Klangschalen-Resonatoren, und zwar die Modelle Basic und Silver. Diese allein stehen schon mit 570 Euro in der Preisliste von FastAudio. Zu dem enthält das Jubiläums-Set vier der brandneuen Phasen Korrektoren. Komplett wird das Set künftig 966 Euro kosten, so Thomas Fast. Da ist man geneigt, die Feiertags-Offerte zu nutzen und das Angebot zu probieren. Genau deshalb habe ich auf der HighEnd das Set geordert. Per Email erhielt ich parallel zur Lieferung eine Anweisung zum Umgang mit den sechs Bausteinen (zwei Resonatoren, vier Phasen-Korrektoren). Ich möchte an dieser Stelle auf einen Test aus dem vergangenen Jahr hinweisen. Dort habe ich mich mit dem Zilplex Acoustic Adaption System beschäftigt. Es handelte sich ebenfalls um ein Klangschalen-Komplettset und bot mir die Möglichkeit, nach Bedienungsanleitung vorzugehen und die Wirkung zu ermitteln. Ich habe also grundsätzliche Erfahrung mit dieser Art von Tuning undauch noch einige Erinnerungen an die klanglichen Auswirkungen von damals.
Die Phasen-Korrektoren möchte ich kurz beschreiben, da sie brandneu sind. Auf den ersten Blick ähneln sie den Trägern der Klangschalen. Jedoch sind sie nicht mit zwei Türkisen, sondern nur einem ausgestattet. Auch wirkt ihr Oberflächen-Finish nicht so fein. Es sind Werkzeugspuren erkennbar. Das wird nicht stören, da sie ohnehin meist unsichtbar am Boden platziert werden und erst beim Staubsaugen optisch wieder auffallen. Die Korrektoren bestehen aus Ahorn, sind innen hohl und ein wenig dicker als die Schalenträger. Von hinten erkennt man deutlich einen eingetriebenen Kupferstift. Eine winzige Öffnung ist oben und unten im Holz erkennbar. Auch Thomas Fast konnte mir nicht sagen, wie die Phasen-Korrektoren aufgebaut sind oder zu funktionieren gedacht sind. Dies Geheimnis bewahrt Herr Tchang. Aber die Wirkung der korrektoren sei nicht zu überhören, meinte Thomas Fast. Und damit sollte er auch Recht behalten.