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EAT Yosegi

16.06.2013 // Dirk Sommer

Beim intern Groove-Test genannten „God Bless The Child“ in der Interpretation des Keith Jarrett Trios sieht es in puncto Kritik weiterhin schlecht aus: Das Yosegi unterschlägt auch rein gar nichts vom mitreißenden Drive des Songs. Auch die Differenzierung der Instrumente lässt keine Wünsche offen. Und die Abbildung? Das um ein Vielfaches teurere Lyra Olympos suggeriert eine etwas tiefere Bühne, dafür stehen die Musiker beim Yosegi ein Stückchen größer und zum Greifen plastisch im Raum. Was aber bei dieser Scheibe viel wichtiger ist als Abbildungsgrößen: Die bei einigen Systemen recht aggressive und dabei eintönige Hi-Hat klingt hier differenziert und kein bisschen nervig. Im Tiefstbass-Bereich, wie er nur äußerst selten, aber auf Jonas Hellborgs Elegant Punk vorkommt, bringt das Olympos einen Hauch mehr Druck ganz untenrum, was aber über Boxen die nicht auch noch 30 Hertz ohne Pegelabfall in den Raum drücken, absolut vernachlässigbar sein dürfte. Die Schnelligkeit, die Detailfreude und der warme, aber nie zu dicke Oberbass des Yosegi machen auch diese den Tonabnehmer und den Rest der Kette gleichermaßen fordernde Scheibe zu einem Erlebnis.

Auch die Wiederauflage einer alten LSP – Sie wissen schon, womit ich üblicherweise Raumdarstellung, Klangfarben und Dynamik bewerte – lässt eine noch so kleine Schwachstelle des Yosegi erkennen: Ein minimal kleinerer, aber irgendwie fassbarerer Raum als beim Olympos, eine anspringende Dynamik und wirklich strahlende, satte Klangfarben nehmen mich endgültig für das EAT ein.

Hier noch einmal der Tonabnehmer in seiner ganzen Pracht
Hier noch einmal der Tonabnehmer in seiner ganzen Pracht

STATEMENT

Auch sehr verwöhnte Analoghörer werden beim Yosegi nicht das geringste vermissen: Es brilliert mit einer Stimmigkeit und Geschlossenheit, wie man sie nur selten findet: Die Leistungen in allen Teilbereichen liegen auf demselben hohen Niveau. Und deswegen stellt sich erst gar nicht die Frage, ob – deutlich teurere – Mitbewerber in der ein oder anderen Disziplin vielleicht noch einen Hauch mehr könnten. EATs Erstlingswerk ist der perfekte Tonabnehmer, um Technik zu vergessen und einfach nur Musik zu genießen. Hier hält der Klang, was das attraktive Äußere verspricht: Sie sollen sich beeilen, denn – wie gesagt – das Juwel aus Holz ist limitiert.


PS: Selbstverständlich werden wir Ihnen in Kürze auch den Klang des Yosegi in unserer Klangbibliothek vorstellen. Aufgrund einer Umstellung im digitalen Gerätepark kann dies aber nicht zeitgleich mit der Veröffentlichung dieses Textes passieren.

GEHÖRT MIT
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Kuzma 4point
Tonabnehmer Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Ayom Epsiölon
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, Audioquest Wild Blue Yonder und Wild Wood, Audioplan Powercord S
Zubehör PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs

 

HERSTELLERANGABEN
EAT Yosegi
Generatorprinzip Moving Coil
Frequenzgang 15 – 50k Hz
Ausgangsspannung 0,4mV bei 1kHz bei 5cm/sek
Kanaltrennung 30dB bei 1kHz
Kanalgleichheit 0,5dB bei 1kHz
empfohlene Auflagkraft 1,8-2,2g
Impedanz der Spule 12Ω bei 1kHz
Gleichstromwiderstand der Spulen 12Ω
Induktivität der Spulen 26µH bei 1kHz
Statische Nadelnachgiebigkeit 35x10-6cm/dyne
Dynamische Nadelnachgiebigkeit 18x10-6cm/dyne
Vertikaler Abtastwinkel 23º
Gewicht 6g

 

VERTRIEB
Audio Reference
Anschrift Alsterkrugchaussee 435
22335 Hamburg
Telefon +49 40 533 203 59
E-Mail info@audio-reference.de
Internet www.audio-reference.de

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