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Audio Exklusiv Silent Head

03.04.2013 // Dirk Sommer
Dies ist kein üblicher Test, denn der Gegenstand der Betrachtung wird erst in einigen Wochen verfügbar sein. Ich konnte aber schon mal einen noch recht rustikal wirkenden Prototyp hören. Er geht mal wieder um Audio Exklusivs Wundermaterial und seine Resonanz-dämpfende Wirkung, diesmal zwischen Tonabnehmer und -arm.
teaser


Das weiße Kunststoffmaterial sorgt für die Dämpfung der Resonanzen. Die Tonarmkabel wurden übrigens für das Foto entfernt, um nicht vom Wesentlichen abzulenken
Das weiße Kunststoffmaterial sorgt für die Dämpfung der Resonanzen. Die Tonarmkabel wurden übrigens für das Foto entfernt, um nicht vom Wesentlichen abzulenken

Als Andreas Schönberg begann, die traditionsreiche Marke Audio Exklusiv wiederzubeleben, stieß er mit einem seiner Entwickler auf einen relativ festen und extrem feinporigen Schaum, der Vibrationen aufnimmt und sie in Wärme umsetzen soll. Er entfaltet seine segensreiche Wirkung in den an dieser Stelle schon vor geraumer Zeit vorgestellten Silent Plugs und kommt natürlich auch in den Verstärkern zum Einsatz: Bei P7 und P11 beruhigt er beispielsweise die Abstandshalter zwischen Gehäuse und Platinen, die Befestigungsschrauben und selbst die Knöpfe von Potentiometern und Schaltern. Da die genannten Verstärker mich mit ihrem überaus günstigen Preis/Genuss-Verhältnis nachhaltig beeindruckten und – wie im Test der WBT-Polklemmen beschrieben – auch vier der kleinen Stangen in den Anschlussterminals der LumenWhite nicht unbeträchtliche klangliche Verbesserungen brachten, fiel es Andreas Schönberg nicht schwer, mich auch auf seine neuste Kreation neugierig zu machen: ein recht unscheinbares Plexiglas-Plättchen mit einer Vielzahl dicht beieinanderliegender paralleler Bohrungen, die mit dem weißen Material gefüllt wurden. Natürlich verriet der Entwickler auch diesmal keine weiteren Einzelheiten über den Stoff, der – wie wir inzwischen wissen – Resonanzen bekämpfen soll, ohne die Dynamik einer Komponente zu beeinträchtigen.

Die Form des Plättchens hatte Andreas Schönberg so gewählt, dass es gut an einen Pro-Ject-Arm passt, mit dem er erste Experimente gemacht hatte. Diese waren zu seiner vollsten Zufriedenheit ausgefallen, so dass er sich traute, das noch nicht komplett fertige Produkt zum Testen herauszugeben. Da ich nicht weiß, wie groß oder klein die klanglichen Veränderungen durch das Silent Head sein werden, wählte ich einen Arm, der möglichst kurze Umbauzeiten garantiert: den leicht zu justierenden SME V, dessen Headshell im Gegensatz zu den meisten Armen ja keine Langlöcher aufweist, so dass eine Einstellung des Überhangs an dieser Stelle und damit beim Einbau der Dämpfungsplatte entfällt. Um es dem Silent Head nicht allzu leicht zu machen, habe ich mich gegen einen Tonabnehmer mit einem resonanzanfälligen, geschlossenen Gehäuse und für die durch den Verzicht auf parallele Flächen mechanisch optimierte EMT-Variante von Roksan entschieden: das Shiraz. Das ist mit seinem recht reduzierten Korpus leicht genug, um den SME V auch mit den zusätzlichen 2,5 Gramm des Silent Head nicht an seine Grenzen in puncto Systemgewicht zu bringen.

An den Langlöchern erkennt man, dass dies hier noch ein rechter früher Prototyp ist. Die Wirkung ist aber schon jetzt sehr beeindruckend
An den Langlöchern erkennt man, dass dies hier noch ein rechter früher Prototyp ist. Die Wirkung ist aber schon jetzt sehr beeindruckend

Die – wie erwähnt – nicht speziell auf diesen Einsatzort ausgelegte Form des Prototyps passt erfreulicherweise gut in den Fünfer. Auf dem Weg zur Serienreife, den das Silent Head bis zur High End erlangt haben soll, muss Andreas Schönberg noch festlegen, in welchen Formen das Plättchen zu haben sein soll. Zumindest eine breitere und eine schmalere Version, die auch in U-förmigen Headshells wie denen von Breuer und Brinkmann Platz findet, wäre sinnvoll.


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