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PSB M4U 2

21.03.2013 // Dirk Sommer
Mein Interesse weckte der PSB-Kopfhörer vor mehr als einem Jahr bei den Norddeutschen Hifi-Tagen, geriet dann aber in Vergessenheit. Beim Analog-Forum präsentierte ihn Robert Ross dann mit dem Astell&Kern Digital-Player und wir vereinbarten einen Test des Duos. Doch der M4U 2 hat einen eigenen Artikel verdient.
teaser


Der M4U 2 macht nicht nur klanglich, sondern auch optisch eine gute Figur. Er ist in weiß, schwarz und rot erhältlich
Der M4U 2 macht nicht nur klanglich, sondern auch optisch eine gute Figur. Er ist in weiß, schwarz und rot erhältlich

Die Besonderheit des M4U 2 liegt in seinen drei Betriebsarten: Zum einen kann man ihn ohne Batterien wie jeden üblichen Kopfhörer an einem mobilen Digital-Player wie dem iPod betreiben. Seine Empfindlichkeit reicht für diesen Anwendungszweck völlig aus: Die dabei zu erzielende Lautstärke dürfte auch bei längerem Musikgenuss keine Hörschäden verursachen und bewegt sich auf dem selben Niveau wie bei der Mehrzahl der für diese Anwendung konzipierten In-Ear- oder auf Auf-Ohr-Kopfhörer. Allerdings bringt er auch schon ohne interne Verstärkung eine Auflösung, Feinzeichnung und Farbigkeit, die man bei den meisten Modellen für den mobilen Einsatz – von solch rühmlichen Ausnahmen wie dem Beyerdynamic T 5 P oder gar dem T 50 P einmal abgesehen – vergeblich sucht.

Bewegt man dann den Schalter an der rechten Ohrmuschel des M4U in die mittlere Postion, werden die internen Verstärker aktiviert: Die Lautstärke erhöht sich merklich, Bässe und Höhen kommen nachdrücklicher rüber. Selbst wenig gelungene Aufnahmen nerven nun nicht mehr: Dank dieses kleinen Schubs Euphonie lassen sie sich nun sogar genießen. Besonders alte Rockmusik, die ich hin und wieder vor dem Einschlafen vom iPod höre, profitiert von der leicht beschönigenden Abstimmung. Die ist aber keinesfalls überzogen ausgefallen und unterscheidet sich wohltuend vom Badewannen-Sound sogenannter professioneller Kopfhörer wie dem Beyerdynamic DT-770 Pro oder einem nicht mehr ganz aktuellen Ultrasone Pro 750. Mit der aktiven Verstärkung arbeitet der M4U ganz einfach im Genuss-Modus: Ich bin mir recht sicher, dass diese Klangvariante von den meisten Besitzern des PSB bevorzugt wird.

Der PSB ist alles andere als ein Blender: Hinter der schmucken Fassade verbergen sich hochwertige Materialen in bester Verarbeitung. Hier der Beschlag zum Zusammenfalten und Anpassen des Kopfbügels
Der PSB ist alles andere als ein Blender: Hinter der schmucken Fassade verbergen sich hochwertige Materialen in bester Verarbeitung. Hier der Beschlag zum Zusammenfalten und Anpassen des Kopfbügels

Mit dem erwähnten Schalter lässt sich dann auch noch zusätzlich eine Geräusch-Unterdrückungsschaltung aktivieren. Wie positiv sich ein Kopfhörer mit Noise Cancelling System bei Reisen in nicht gerade leisen Verkehrsmitteln wie Zügen oder Flugzeugen auf das Wohlbefinden des Trägers auswirkt, selbst wenn man keine Musik hört und sich mit dem Kopfhörer nur vor dem Lärm schützt, habe ich schon vor Jahren beim Test des Bose Quiet Comfort 15 beschrieben. Selbst auf einem Kurzstreckenflug wie etwa dem von München nach Hamburg sorgt der PSB mit seiner ANC-Schaltung dafür, dass man entspannter ankommt, als wenn man sich die knapp anderthalb Stunden den tieffrequenten Geräuschen ausgesetzt hätte. Wenn die Erinnerung nicht täuscht, dämpft der Bose Störungen insgesamt noch ein bisschen stärker. Er entfaltet sein segensreichen Tun auch noch weiter bis in den Mitteltonbereich hin, während der PSB Stimmen so gut wie gar nicht beeinträchtigt. Wenn keine Musik läuft, ist man mit dem M4U 2 vor tieffrequenten Beeinträchtigungen geschützt, könnte sich aber dennoch nahezu unbeeinträchtigt mit seinem Sitznachbarn unterhalten. Wie stark man sich von der Außenwelt abschirmen möchte, ist letztlich Geschmacksache. Ein entspannteres Reisen garantieren sowohl die bis in Mittelton aktive Abstimmung des Bose als auch die sich auf den unteren Frequenzbereich beschränkende des PSB.


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