Zum Abschluss habe ich den Analogeingang des DP1 mit zwei Phono-Preamps getestet. Auch hier eine insgesamt gute Vorstellung, wenn der Eingang aus meiner Sicht auch nicht ganz die Qualität des Digitalteils erreicht. Für den Test der Kopfhörersektion steht mir ein AKG K701 zur Verfügung, den ich schon seit einigen Jahren besitze und gut kenne. Man sagt dem K701 eine sehr gute Mitten- und Höhenwiedergabe bei einem etwas schwachen Bass nach. So habe ich ihn bisher auch gehört, aber am DP1 gesellt sich zu der sowieso schon hervorragenden Mitten- und Hochtonwiedergabe auf einmal ein tiefer, trockener Bass. Ich war immer der Meinung, das könne der AKG nicht, aber der Eximus entlockt dem K701 eine Bassperformance, wie ich Sie bisher nicht für möglich gehalten habe. Die mögliche Anhebung des Bassbereichs auf Tastendruck um sechs Dezibel machte da keinen Sinn: Das war dann deutlich zu viel des Guten. Ich denke, auch Kopfhörer-Freunde sollten sich den DP1 unbedingt einmal anhören, denn ich nehme an, da geht noch mehr als mit meinem AKG…
Das Highlight habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben: Der Stello AI700, ein brandneuer Vollverstärker von Simon Lee zum Preis von knapp 6000 Euro, enthält wie erwähnt zwei komplette S1 Endstufen mit vorangestellter, neu entwickelter, diskret aufgebauter, analoger Vorstufensektion. Das heißt, er leistet beeindruckende zweimal 500 Watt an acht Ohm. Der Stello AI 700 tritt als rund zehn Kilogramm schwerer, massiv gebauter symmetrischer Hochpegel-Vollverstärker in 43-Zentimeter-Standardbreite auf, besitzt ein großes auch vom Hörplatz gut abzulesendes Display und ist zu meiner großen Freude mit einer hochwertigen Alu-Fernbedienung ausgestattet. Auf der Rückseite befinden sich zwei XLR- und drei Cinch-Eingänge. Pre-Out und Bypass sind ebenfalls vorhanden. So weit, so gut. Jetzt noch den DP1 – natürlich symmetrisch – angeschlossen und wie von Herrn Valdin vorgeschlagen, den Lautstärkesteller des Ausgangs auf 15:30 Uhr gestellt: So soll es am besten klingen. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, meinen CD-Player nicht nur als Datenliefanten zu nutzen, sondern ihn ebenfalls symmetrisch mit dem eingebauten Wandler zu hören. Der Plattenspieler samt Entzerrer bekam einen Cinch-Eingang spendiert. Nun konnte ich die Eingänge nicht nur bequem mit der Fernbedienung umschalten, sondern auch die Lautstärke schön untereinander angleichen, denn jeder Eingang des Stello behält seine einmal eingestellte Lautstärke bei. Sehr bequem!
Wie klingt es nun? Sie müssen sich das ungefähr so vorstellen: Die Kombination aus Eximus DP1 und S1 fühlt sich an wie das Fahren mit einem Golf GTI. Das macht schon sehr viel Spaß. Mit dem AI700 kommt es Ihnen dann vor, als wenn Ihr Golf GTI einem Motortuning unterzogen wurde, das Ihnen gefühlt unbegrenzte Leistung zur Verfügung stellt. Das ist schon nahe am ultimativen Fahrspaß. Es klingt bis zu gehörschädigenden Lautstärken unglaublich offen und sauber. Dazu gesellt sich eine gesteigerte Fein- und Grobdynamik und der Raum wird nochmals breiter und tiefer. Wie schon bei Eximus DP1 + S1 ist auch hier eine leichte Tendenz ins Warme dabei, die mir persönlich sehr gut gefällt. Das macht es möglich, mit beiden Kombinationen viele Stunden ermüdungsfrei Musik zu genießen. Wobei ich mich dabei ertappt habe, mit dem Stello AI700 eigentlich immer lauter als sonst üblich zu hören. Der Tritt auf’s Gaspedal macht mit diesem Vollverstärker einfach unheimlich viel Spaß!
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