Auch bei der Konstruktion des Gehäuses legt Oliver Göbel großen Wert auf die Vermeidung unerwünschter Resonanzen. So wählt er für den Fuß, in dem die Frequenzweiche untergebracht ist, und die Basskammern ein Verbundbandmaterial aus Papier und Harz aus dem Maschinenbau, das dem bekannten Pertinax ähnelt, jedoch mit deutlich hochwertigerem Epoxyd-Harz hergestellt wird. Das Material in einer Stärke von 20 Millimetern lässt sich nur mit Diamantfräsern bearbeiten. Die 15 Millimeter starke Schallwand besteht wie der Kopf, in dem der Biegewellenstrahler montiert ist, aus massiven Aluminium. Ausgangsform für den Kopf ist ein Alublock von 60 Kilogramm – Fertigungskosten spielten bei der Entwicklung der Epoque-Serie schlicht keine Rolle: Sie soll einfach zeigen, was mit der patentierten Göbel-Biegewellentechnologie klanglich möglich ist. Es gab während der fast dreijährigen Entwicklungszeit für Technik und Design lediglich eine selbst auferlegte Einschränkung: Der Lautsprecher muss bei allem Streben nach Perfektion wohnraumfreundlich sein, darf also nicht allzu raumgreifend ausfallen. Das ist bei der Fine, wie man auf den ersten Blick sieht, hundertprozentig gelungen, und auch die Reference mit ihrem zweiten Bassmodul oberhalb des Biegewellenstrahlers wirkt wie eine interessante technische Skulptur, nicht aber wie eine plumpe Lautsprecherbox – eine entsprechende Raumhöhe natürlich vorausgesetzt.
Doch zurück zu den inneren Werten: Von den sechs Aluminium-Bassmembranen auf Vorder- und Rückseite werden nur zwei von Schwingspulen angetrieben. Jeweils zwei Membranen pro Tieftongehäuse bewegt allein die vom aktiven Treiber nach hinten abstrahlte Energie. Die in China gefertigten Tieftöner besitzen eine lange Schwingspule auf einem Glasfaserträger, die sich in einem kurzen Magnetspalt mit großem linearen Hub bewegt. Die Chassis werden speziell für ihren Einsatz in Epoque Fine und Reference hin optimiert: Sicke, Zentrierung und Membran werden nach Vorgaben von Göbel hergestellt, Hier zahlen sich die guten Kontakte und die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Göbel Audio GmbH und dem Hersteller aus. In der Reference werden vier 32-Ohm-Tieftöner parallel geschaltet, in der Fine sind es zwei 16-Ohm-Varianten. In der recht aufwändigen Frequenzweiche – allein zur Linearisierung des Biegewellenstrahlers sind drei Schwingkreise nötig – kommen ausschließlich Bauteile von Mundorf zum Einsatz. Aber selbst die vakuumgetränkten Null-Ohm-Spulen werden bei Göbel noch einmal mit Epoxyd-Harz verbacken. Zwischen Basschassis und dem Biegewellenstrahler wird mit zwölf Dezibel trennt. Für einen nahtlosen Übergang sorgt ein weiter Überlappungsbereich der Chassis ebenso wie ihre räumlich exakte Positionierung zueinander. Gehäusefüße von Finite Elemente und WBT nextgen Terminals runden das überaus positive Gesamtbild ab.
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