Ganz in der Nähe des modernen Wohnhauses von Helmuth Weber liegt in einer idyllischen Gartenumgebung ein kleineres Haus mit dem eher unscheinbaren Schild Chiemsee Hifi. Hier werden die Audiaz-Lautsprecher entwickelt, die Gehäuse, hauptsächlich mit Accuton-Chassis, den aufwändigen Audiaz-Frequenzweichen sowie -Kabeln bestückt und gemessen. Leider blieb mir ein Blick in die Fertigung und Entwicklung ebenso verwehrt wie der in die im Wohnhaus untergebrachte Werkstatt, in der Helmuth Weber die Audiaz-Kabel konfektioniert. Aber das muss ja nicht der letzte Besuch gewesen sein. Vielleicht gibt es nach ein paar vertrauensbildenden Maßnahmen – oder vielleicht längeren Aufräumarbeiten? Ich hatte mich wirklich kurzfristig zu diesem Besuch angemeldet – doch noch die Gelegenheit, die momentan verbotenen Orte für Sie in Augenschein zu nehmen.
Jetzt blieb mir nur, in den Studios von Chiemsee Hifi die Audiaz-Schallwandler zu hören. Aber das war ja auch der Grund für den Besuch. Schon seit geraumer Zeit verzichtet man dort auf die Vorführung mit Schallplatten. Helmuth Weber schätzt Esoteric-CD-Player und setzt auch gerne den Streamer desselben Herstellers für die Wiedergabe von Qobuz-Files ein. Besonderes Augenmerk legt er auf die Synchronisation der Esoterics mit extrem hochwertigen – meist direkt aus Japan bezogenen – Clocks. In der Top-Anlage geht’s dann über eine passive Audiaz-Vorstufe zu Pass-Class-A-Monos, die jeweils 160 Watt liefern. Ich kann mit erinnern, dass ein Vorgängermodell beim Test vor weit mehr als zehn Jahren einen bis heute bleibenden, extrem positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Da ich – von den eher vagen Erinnerungen an die Pass einmal abgesehen – die Kette nicht kenne und daher die Leistung der Cadenza nur grob würde einschätzen können, hatte ich meinen Chord Electronics HUGO 2 samt 2go, auf dessen 512-Gigabyte-Micro-SSD sich mehr als genug spannende Musik finden lässt, im Handgepäck. Außer einigen speziellen Digital-Kopien meiner analogen Aufnahmen würde ich das meiste zwar auch bei Qobuz finden, aber nach meinen bisherigen Erfahrungen kommt ein Stream qualitativ nicht unbedingt an ein auf einem Festspeicher abgelegtes Musik-File heran. Außerdem ist mir die Klangcharakteristik des HUGO 2 bestens vertraut, unterscheidet sie sich doch nicht grundlegend von der des DAVE. Vielleicht liegt es ja daran, dass sich für meine Ohren meine kleine, schwarze digitale Eingreiftruppe selbst im Vergleich zu den Boliden in der Kette nicht so schlecht schlug.
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