boulevard/12-06-14_nagra
 

Audio Technology Switzerland: The company formerly known as Nagra

14.06.2012 // Dirk Sommer

Im Jahr 1997 dehnte Nagra seine Aktivitäten im Audiobereich auch auf High-End-Komponenten aus. Und mit den Röhrenvorstufen PL-P sowie PL-L und danach auch mit der Endstufe VPA konnte man die Hifi-Fans spontan begeistern. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich damals die faszinierenden Röhren-Monos gleich nach dem Test eines Kollegen in meinen Hörraum entführte, den sie nur deshalb wieder verlassen durften, weil ich hin und wieder doch noch gerne ein wenig lauter höre, als mit den 50 Röhren-Watt an meinen Lautsprechern möglich war. Bei allen weiteren Entwicklungen wie den Transistor-Pyramiden-Endstufen, den Phonostufen und den CD-Playern war es dann dasselbe: Gleich nach der Vorstellung einer Komponente bedurfte es bei Kunden wie bei Redakteuren gleichermaßen viel Geduld, bis man eines der begehrten Geräte habhaft werden konnten. Nagra wurde immer wieder von der Zahl der Orders positiv überrascht – und brauchte entsprechend Zeit, alle Bestellungen abzuarbeiten.

Der Erfolg der Hifi-Sparte konnte aber nichts daran ändern, dass der Audio-Bereich im Vergleich zu den rasch expandierenden Geschäften von Nagravision eine immer unwichtigere Rolle spielte – vor allem natürlich in den Bilanzen der börsennotierten Kudelski Group. Da aber nur speziell darauf ausgerichtete Strukturen dem ehemaligen Kerngeschäft die gewünschte Entwicklung garantieren können, entschloss sich die Familie Kudelski, die Audio-Sparte aus der Kudelski Group auszugliedern, um so unter dem Dach von Audio Technology Switzerlang optimale Rahmenbedingungen für die Aktivitäten in den traditionellen Geschäftsfeldern High End, professionelle Aufnahmemaschinen und Aufzeichnungsgeräte für Sicherheitsanlagen zu schaffen.

Das neue Firmengebäude liegt nicht sehr weit von der bisherigen Entwicklungs- und Produktionsstätte entfernt in Romanel-sur-Lausanne. Doch die Entfernung spielt keine so große Rolle, wenn es gilt, mit einem Lager mit über 20000 verschiedenen Teilen und über 1,2 Kilometer langen Regalflächen umzuziehen. Inzwischen ist der Umzug aber Vergangenheit, und Entwicklung und Produktion laufen wieder auf Hochtouren. Noch nicht ganz fertig ist der neue, speziell gebaute Hörraum. Aber das werden Sie im Folgenden selbst sehen können. Ich habe von meinem Besuch eine Menge Bilder mitgebracht, auf denen Sie die handelnden Personen, einen Teil der neuen Räume und sogar ein bisher offiziell noch nicht vorgestelltes Produkt kennenlernen können.

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_12-06-14_nagra_01-Chefs.jpg

Die neue Firmenführung: Pascal Mauroux, der Audio Technology Switzerland leitet, und Marguerite Kudelski. Der Schwiegersohn Stefan Kudelkis und die Tochter des Firmengründers wählten als Hintergrund die Vitrinen, in denen technische Meilensteine der Firmengeschichte und die dafür erhaltenen internationalen Auszeichnungen aufbewahrt werden.

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_12-06-14_nagra_02-Marguerite-Kudelski.jpg

Marguerite Kudelski ist promovierte Elektronikerin und leitet die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Audio Technology Switzerland. Da man sowohl auf den Gebieten Sicherheitstechnik, Pro-Audio und High End forscht, ist diese Abteilung deutlich stärker und hochkarätiger besetzt als in üblichen Hifi-Firmen.

 

  • Das Nagra DAC-Projekt

    Vor der High End arbeiten viel Hersteller mit Hochdruck an neuen Produkten oder Prototypen, um sie auf der Messe präsentieren zu können. Einen D/A-Wandler mit einer Reihe neuer Lösungsansätze hat Nagra schon so weit fertiggestellt, dass ich ihn mit einer Handvoll eigener CDs testen durfte. Dass zum Test bisher nur über den AES/EBU-Eingang angelieferte CD-Daten verwendet werden können, liegt schlicht daran, dass die von Nagra selbst entwickelte USB-Schnittstelle noch nicht hundertprozentig einsatzbereit ist. In München…
    16.04.2013

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.