„Musik ist die Sprache der Leidenschaft“ – dieses Zitat von Richard Wagner zeigt unmissverständlich die Gefühlswelt unzähliger HiFi- und Musikliebhaber auf. Die HIGH END ist die wichtigste Bühne dieser Passion und ihr Gastgeber, die HIGH END SOCIETY, begrüßte ihr Publikum professionell und herzlich mit dem diesjährigen Markenbotschafter Al Di Meola.
Um sich für die anstehende Messe ein- und abzustimmen traf sich das HIFISTATEMENT-Redaktionsteam bereits am Mittwochabend in München. Bei einem gemeinsamen Essen mit Christoph Stickel, dem für den Grammy nominierten Mastering-Ingenieur, konnte sich die Redaktion über Trends und Entwicklungen der HiFi-Szene und die Schnittstellen zwischen professioneller Audioproduktion und passionierter Audioreproduktion mit einem Profi austauschen. Pünktlich um 09:17 Uhr am nächsten Morgen starten wir voller Vorfreude unsere Fahrt zur Messe und treffen zu unserer aller Überraschung ohne Stau am MOC ein. Neben meinen erfahrenen Kollegen Dirk Sommer und Finn Corvin Gallowsky ist dieses Jahr als neuestes Redaktionsmitglied Klaus Schrätz dabei und wird Ihnen seine Eindrücke schildern.
Im Jahr Zwei nach der Pandemie-Pause präsentiert sich die HIGH END von ihrer besten Seite. Gut informierte und freundliche Mitarbeiter bieten jederzeit bei Fragen Ihre Hilfe an. An den zwei Fachbesuchertagen wirken die Hallen nicht überfüllt, im Gegensatz zu letztem Jahr sind die Standflächen jedoch voll belegt. Lediglich die Atrien wirken zu Stoßzeiten voll, doch es bleibt genügend Raum und Zeit sich Neuheiten zeigen zu lassen und die ein oder andere Vorführung entspannt genießen zu können. An den für alle Besucher offenen Tagen soll sich dies ändern und sowohl die Hallen als auch die Atrien sind voll, als hätte es nie eine Pandemie gegeben. Generell ist die Stimmung von Seiten der Hersteller und Vertriebe sehr positiv.
Nach einer letzten Lagebesprechung begeben Finn und ich uns zur offiziellen Presskonferenz der HIGH END SOCIETY ins Atrium 2.1. Charmant eröffnet die PR-Managerin der Society Claudia Kazner mit dem Nietzsche-Zitat „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ die diesjährige Konferenz und übergibt nach einer prägnanten Einleitung das Wort an Vorstandsvorsitzenden Jürgen Timm. Nach kurzer Begrüßung der Medienvertreter folgt ein kurzer Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre seit der Gründung der HIGH END SOCIETY im Herbst 1982 und die Entwicklung zu inzwischen 69 Mitgliedsfirmen. Es geht unter anderem auch um die junge Hörer-Gemeinschaft mit dem deutlichen Trend zum Mehrkanal-Streaming und wie eine Verbindung zu den etablierten Stereo-Hörern geschaffen werden kann. Stefan Dreischärf, Geschäftsführer der HIGH END Society Service GmbH, welche für die HIGH-END-Messe zuständig ist, übernimmt nun wie gewohnt mit Zahlen und Fakten zur diesjährigen Ausstellung. Waren es 1982 im Hotel Intercontinental noch 20 Aussteller, finden sich nun auf 30.000 Quadratmetern im MOC 550 Aussteller mit über 800 Marken ein.
Nach weiteren Fakten und Zahlen zu Besuchern und Medienvertretern und einem Überblick der letzten drei Markenbotschaftern Kari Bremnes (2018), Steven Wilson (2019) und Alan Parsons (2022) folgt nun unter frenetischem Applaus die Vorstellung des Jazz- und Fusion-Ausnahmegitarristen und diesjährigen Markenbotschafters Al Di Meola. Nachdem die Pressekonferenz, sowie das Pressezentrum dieses Jahr von Raum K1A/B ins Atrium 2.1. verlegt wurde ist das Flair aufgrund des hellen und offenen Atriums sehr angenehm, doch die Akustik erinnert doch eher an ein Kirchengewölbe, was bei den folgenden Worten des „Gitarrengottes“ Di Meola doch ein wenig passend ist. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Alan Parsons fällt auf, dass Mr. Di Meola doch mehr auf Seiten des Musikers, statt des Produzenten, respektive Audio-Engineers steht. Persönlich, als begeisterter Gitarrero, genieße ich die Schilderungen des Maestros über die hochqualitativen Aufnahmen bei Impex Records und wie er im Studio auf eine puristische Effektkette ohne Wireless-Elemente wert legt. Dies begründet er entschlossen mit dem „Loss of Punch“ weniger puristischer Setups. Auf die Nachfrage, wie er denn unterwegs neue Song-Ideen aufnehme, antwortete Al Di Meola mit Voice-Memo seines Mobiltelefons und erntete daraufhin ein wenig ungläubige Blicke. Humorvoll und mit einem Augenzwinkern ergänzte er, dass er es begrüßen würde, wenn man diese Aufnahmen gleich für das Studio verwenden könne.