Das Zusammenspiel des hochwertigen DAS Quellgerätes, analoger Elektronik und der aufwändigen, neuen Sissi aus Vollholz der Wiener Lautsprecher Manufaktur ließ sich mehr als nur hören. Man hatte sich bei der Aufstellung der rundum abstrahlenden Sissi sichtbar und hörbar Mühe gegeben. Dies äußerte sich in einer grandiosen imaginären Bühne hinter der Sissi bis zur hinteren Wand des Raumes. Diesbezüglich das Beste, was ich auf dieser Messe gehört habe. Auf der Bühne hatten Ella Fitzgerald und ihre Begleiter feste Plätze, als sie mit großartige Stimme ihr „Let´s Fall In Love“ sang. So war das Zuhören hochgradig entspannend, da die Musik wie selbstverständlich vor mir spielte und ich mich in keiner Weise anstrengen musste, sie zu erleben. Auch die Klangfarben schien perfekt. Anne Sofie von Otter sang Händels „Marien-Kantaten“ so wunderschön akzentuiert und angenehm warm, die Instrumente umgaben sie differenziert und wie ein Mantel aus Klängen. Der Raum hinter den Sissi war komplett mit Musik gefüllt.
Ganz anderer Art in technischer Hinsicht sind die isodynamischen, aktiven Flag M von Fonica International. Das Zwei-Wege Dipol-Konzept funktioniert mit sich im Magnetfeld gleichförmig nach vorn und hinten bewegenden Folien, die auf ihre Fläche den Spulendraht tragen. Wenn man so will, ist dies eine Weiterentwicklung des Magnetostaten. Trotz nicht ganz perfekter Aufstellung der Flag M in dem kleinen Raum, kam eine sehr schöne Bühnen-Abbildung zustande. Bei Antiphone Blues gefiel mir das Saxophon dank der Intensität und der Klangfarben. Von Patricia Barbers Album Companion bestach der gezupfte Kontrabass in „Use Me“ durch Akkuratesse, deutliches Nachschwingen der Saiten und Plastizität. „Black Magic Woman“ geriet spannungsgeladen, dynamisch und mit kraftvollem Tiefbass. Das Klatschen im Publikum liess wirklich Hände erkennen. Die Orgel kam richtig giftig wie es sein soll. Andere Instrumente spielten sortiert im Hintergrund. Bei Patricia Barbers Stimme überraschte mich die Deutlichkeit, mit der die Fonica ihren Umgang mit dem Mikrofon nachzeichnete – das habe ich selten so exakt gehört. Das „Hotel California“ ward geordnet und energisch vor mir aufgebaut. Die differenzierten Gitarrenklänge wurden nicht durch die druckvollen Drums und den E-Bass in ihrer Feinzeichnung beeinträchtigt. Don Henleys Gesang stand da, deutlich und klar. Als abschließend Telemanns Flöten-Sonaten in F-Dur zu hören waren, stand das Cembalo ordentlich hinter der Flöte. Die überzeugte mit ihre plastischen, farbenreichen und warmen Tönen.
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