Für die Premiere von Oks-Audio aus Trittau hatte Entwickler Eugen Oks in der Vorführung den Dipol-Lautsprecher Live zur klanglichen Demonstration ausgewählt. Der besitzt neben zwei Dipol-Bässen für den Mittel-Hochton-Bereich ovale Breitbänder, die nach vorn und hinten strahlen. Verbaut sind ausschließlich modifizierte Chassis. Die DSP-Raumkorrektur gehört zum festen Bestandteil jedes Oks-Audio-Systems. Musikalisch beginnt die Demonstration mit Eric Clapton Unplugged. Das hört sich erfreulich klar und sauber an, so dass das Hineinhören in die Musik und die Wahrnehmung feiner Details leicht fällt und Spaß macht. Der Bass imponiert mit seiner Luftigkeit und Explosivität. Auch „La Primavera“ aus Vivaldis Vier Jahreszeiten erschließt sich mit Präzision. Dabei präsentieren sich die Streicher fein dynamisch und nicht zu agressiv. Bei diesem Stück war ich von der Musikalität der Live positiv überrascht, weil ich eine so gefällige Wiedergabe der Streicher nicht erwartet hatte. In „Tango“ von Vinze Mendozas Album Jazzpan gefiel mir die filigrane Gitarre und die detailverliebte Percussion, begleitet von einer eleganten und prägnanten Basslinie. Die diversen Soloinstrumente stellen sich wohl platziert vor die Begleitung. Dieses Oks-Audio System unterscheidet sich von den zuvor gehören deutlich. Es legt den Focus auf Detailreichtum, strapaziert dieses aber keineswegs über. Man wird hier nicht von der Musik umschwärmt sondern aufgefordert, hineinzuhören.
Die Kombination des grandiosen Endverstärkers von Frans de Wit mit Joachim Gerhards kompakter Suesskind Darling war ebenso Old Scool wie faszinierend. Ich sitze mittig aber sehr dicht vor den Lautsprechern. Billie Holidays einzigartige Stimme klingt von der Aufnahme aus den 50ern exakt so, wie man sie aus der Erinnerung hören möchte und zudem packend hautnah. Mit Leichtigkeit inszeniert das Setup die imaginäre Bühne und die Klangfarben der begleitenden Instrumente in „I´m A Fool To Love You“ mit Streichern so, wie man sie hören möchte. Dann swingen Luis und Ella im Titel „I´Got Plenty O Nothing“. Der Rhythmus der Instrument überträgt sich unweigerlich auf meine Füße. Auch hier empfinde ich die Stimmen feinst artikuliert und authentisch. Die Bläsersätze reißen mit Ihre direkte Explosivität durch. Bei Harry Bellafontes „Cotton Fields“ aus seinem berühmten Carnegie Hall Concert genieße ich die Live-Atmosphäre. An keiner Stelle scheint diese Anlage zu unter- oder zu übertreiben. Dass der kleine Lautsprecher im Tiefbass irgendwann nicht mehr kann, stört mich nicht wirklich. Joachim Gerhard hatte bereits auf der Computer-Tonquelle eine Raumkorrektur implantiert. Bei Taeguk Muns Songs For Cello, das filigran, facettenreich und realistisch opulent ertönte, schaltete er die Raumkorrektur mal an, mal ab. Ich fand, beide Versionen hatten ihren Reiz bei diesem Cello solo.
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