Mir will scheinen, dass es in keinem Land mehr Hifi- und besonders Lautsprecher-Hersteller pro Einwohner gibt als bei unseren nördlichsten Nachbarn. Die Hifi-Messen in Dänemark fanden international dennoch so gut wie keine Beachtung. Das ändert sich jetzt: die Copenhagen Highend 2018 in Hifistatement.
Die Messe wird schon seit 1997 veranstaltet und zählt zu den größten in Skandinavien. Die nun Copenhagen Highend statt Hifi & Surround genannte Show fand im noblem Clarion Hotel direkt am Kopenhagener Flughafen statt und liegt damit auch am Ende der Öresund-Brücke, die Dänemark mit Schweden verbindet. Mit dem Zentrum der dänischen Hauptstadt ist der Flughafen und somit die Highend über eine Metrolinie verbunden, auf der in hoher Frequenz führerlose Züge pendeln. Die Verkehrsanbindung ist also ideal. Nicht anders sieht es mit den Ausstellungsräumen aus: Eine Vielzahl von Konferenzräumen steht zu Verfügung und auch die Hotelzimmer bieten viel Platz – solche Bedingungen wünschte man sich auch auf der ein oder anderen deutschen Regionalmesse.
Thomas Sillesen, Messeveranstalter und Gründer und Entwickler des Elektronikherstellers Densen, und Messeorganisatorin Veronika Dementeeva hatten heuer Journalisten zahlreicher Europäischer und eines Taiwanesischen Magazins eingeladen, um der Messe zu mehr Publizität zur verhelfen. Eine Menge Kollegen kamen nach Kopenhagen und es gab ausreichend Zeit, für einen inspirierenden Austausch. Die Messe war gut besucht, aber keinesfalls überlaufen, so dass in den Vorführräumen eine entspannte Kommunikation zwischen Besuchern und Ausstellern möglich war: High End in einer Wohlfühlatmosphäre!
Ole Christensen war bei der Gründung von Gamut dabei, entwickelte einige Amphion-Monitore und entwarf Aufnahmestudios. Sein aktuelles Produkt sind die Jern-Lautsprecher aus Grauguss
Der Hammer des Ole Christensen: So demonstriert er überzeugend das Resonanzverhalten von Aluminum (rechts), Grauguss und Holz. Aufgrund des hohen Kohlenstoffgehalts klingt Grauguss nicht lange nach
Der Prototyp des Jern-Subwoofers. Er ist in weitem Umfang regelbar, besteht natürlich auch aus Grauguss und wird 8000 Euro kosten. Ein Pärchen Jern ist übrigens auf dem Weg zum Kollegen Matthias Jung
Exotic Audio vertreibt in Deutschland die Produkte von Esoteric Audio Research und in Skandinavien zusätzlich Coda und Living Voice. Diese schmucke Vorstufe steht mit 6500 Euro in der Preisliste.
Ebenfalls im Programm von Exotic Audio: Das Einstiegsmodell von Hartvig Audio. Das Masselaufwerk zeichnet sich durch einen durchdachten Materialmix zur Resonanzverminderung aus. Die obere Lage des Tellers besteht aus Kupfer
Im Preis von etwa 12.000 Euro für Hartvigs Einstiegsmodell ist der schmucke Triplanar natürlich nicht enthalten
Die Kombination Phison Audio PD2 und A2.120 dürfte Hifistatement-Lesern bekannt sein, nicht aber das Konterfei ihres Entwicklers Sonny Andersen, hier im Gespräch mit dem Autor
Die neue Phison-Endstufe leistet 100 Watt, besitzt eine aufwendige Spannungsregelung für die Eingangs- und Treiberstufe und wird etwa 3500 Euro kosten
Phison ließ sich von SB Acoustics diesen sehr wohlklingenden Prototypen mit Satori-Chassis bauen. Der Preis dürfte zwischen 8.000 und 10.000 liegen
Die Buchardt-Audio S400 mit ihrem großen Passivradiator auf der Rückseite. Der Paarpreis: 2.000 Euro
Ebenso stimmungsvoller wie minimalistischer Aufbau bei Buchardt Audio
Mads Buchardt hat gut lachen: Gerade werden die Vorbestellungen für die S400 abgearbeitet. Erst im Dezember dürfte ein Pärchen für Hifistatement verfügbar sein
Auch in Kopenhagen: eine klassische Audio-Note-Kette
Anders Van Espensen vertreibt Audio Note in Dänemark
Raluca Vontea erklärte nicht nur die Technik des neuen Topmodells von Meze Audio, sondern präsentierte den Empyrean auch gleich selbst
Meze Audio nennt das Resultat der Anordnung der Leiterbahnen auf der Membran Hyrid Array Driver. Der obere Bereich soll vor allem tiefe Frequenzen abstrahlen
Die mit Leder oder Alcantara bezogen Earpads werden per Magnetkraft am Empyrean gehalten. Der Preis des Magenetostaten: 3.000 Euro
Zuspieler für den noblen Kopfhörer: dieses stattliche Pro-Ject Laufwerk mit Karbonfasern
Der Phonoentzerrer stammt von Parasound
Moderne Kompaktanlage von Pro-Ject
Der Blick auf die Rückseite enthüllt, dass im vermeintlichen Plattenspieler-Chassis auch Endstufen und ein Streaming-Modul untergebracht wurden
Auch Quad präsentierte einen Magnetostaten: den ERA-1 für etwa 700 Euro. Der Kopfhörer ist leicht zu treiben. Hier wird er vom Kopfhörerausgang von Quads schmuckem Vollverstärker VA-One zum Preis von knapp 1.800 Euro gespeist. Der Amp leistet zweimal zwölf Watt
Der Quad ERA-1 scheint seine Hörer in Entzücken versetzen zu können
Die Taga-Harmony-Kette aus Stromfilter, Vollverstärker und Lautsprechern bezieht ihr Signal vom Auralic Vega G2
Die Taga Diamond F-200 ist eine Drei-Wege-Konstruktion mit einem Titanium-Hochtöner. Der Preis: etwa 7800 Euro
Tekni-Fi präsentierte dieses Fletcher-Audio-Laufwerk, das seine Verwandtschaft zu Produkten von Nottingham Analogue nicht verleugnen will. Im Netz findet man unter dem Firmennamen eine dänische Kontaktadresse
Das Fletcher-Audio-Laufwerk kostet ohne Arm etwa 4.700 Euro
Der Tonarm des Fletcher Audio aus der Nähe
Von Fletcher-Audio-Laufwerk ging's weiter zu Manley Phono-Klassiker Steelhead
Für die Vorverstärkung war die Manley-Vorstufe mit 300Bs zuständig
Eine Parasound-Endstufe lieferte die Leistung an eine PMC MB2S XBD, die den relativ kleinen Raum zwar optisch beherrschte, klanglich jedoch nicht überlud. Überraschend, wie gut diese Kette auf so kleiner Fläche spielte
Wie Manley und Fletcher Audio zeigen, noch eine Kette von Tekni-Fi: Auch die kleinen Russell-K-Boxen liefern für einen Raum dieser Größe genug Energie
Kleine Kette, kleiner DAC: Hier wandelte Myteks Liberty
SOtMs Netzleiste MT-1000 wurde als Neuheit vorgestellt und zum Messepreis von etwas mehr als 1400 Euro angeboten
Bei Gato-Audio sorgt ein Feuer im imaginären Kamin für hyggelige Atmosphäre
Neu war hier das Streaming-Modul im bewährten Vollverstärker
Die Gato-Audio-Kette im Ganzen
Minimalistische Kette bei Hagto Audio: Rechts der Notebook 2 CD-Player/Transport von Sparkler Audio, Japan, mit dazugehörigem Netzteil. Preis für den Transport: 1.470 Euro, Aufpreis für den Wandler 250 Euro
Wandler und Vollverstärker von Konus Audio aus Bosnien. Preis je 2100 Euro
Der Trym Lautsprecher von Hagto Audio aus Norwegen. Preis inklusive Ständer: 2500 Euro
Der Hagto-Audio-Chef mit seinem Lautsprecher und Sead Lejlic von Konus Audio
Ein Blick aus der Lobby des Clarion nach oben
Auf einer Freifläche präsentierten verschiedene Rack-Hersteller ihre Produkte. Hier ein Blickfang von Solid Tech
Die sehr soliden Alpine-Line Racks, Basen und Füße werden nicht in den Alpen gefertigt, sondern in Polen
Dieser attraktive Well Tempered hört auf den Namen Amadeus 254 und wird inklusive LTD Tonarm geliefert. Der Preis soll bei 8.500 Euro liegen. Es gibt auch noch eine GT-Version mit einer 8-Millimeter-Boden- und ebenso dicker Grundplatte. Der Aufpreis dafür: 1.500 Euro
Norbert Lindemann hat sichtlich Spaß: Sein persönliches Lieblingsgerät aus der Limetree-Serie hat ihn wieder verstärkt zum Plattenhören animiert. Intern soll das Kistchen übrigens voll symmetrisch arbeiten
Ein Lindemann-Limetree Rack mit Network-Player und Kopfhörerverstärker. Der Netzwerkspieler kostet 900 Euro, die Phono-Stufe gerade einmal 600 Euro
Selbstverständlich gab es auf der Copenhagen Highend auch einige Vinyl-Stände
Bisher ist dieser Ultraschall-Plattenreiniger bei REN Vinyl nur ein Prototyp
Der LYD-Wandlautsprecher soll perfekt zu skandinavischem Einrichtungsdesign und Klangvorstellungen passen. Der Preis liegt bei etwa 1.600 Euro pro Stück
Die diversen Morch-Tonarme waren leider nicht zu hören, sondern nur zu betrachten
Auch wenn das Design dieser hübschen Bluetooth- und Wlan-Boxen noch so skandinavisch wirkt, TIBO Audio ist in England beheimatet
Der Soekris DAC und die Wandler/Kopfhörer-Kombination sehen aus wie die dutzender anderer Hersteller auch. Die Preise – 490 und 850 Euro – zählen eher zu den günstigen. Aber technisch sind die Soekris-DACs alles andere als Dutzendware
Soekris bietet diskret aufgebaute R2R-DACs. Der hier nicht gezeigte 1541 bietet sogar symmetrische Line- und Kopfhörerausgänge. Und das für sagenhafte 1.250 Euro
Steelseries bietet vor allem Kopfhörer und DACs für Gamer an
Mission stellte in Kopenhagen erstmals seine neue ZX Series vor. Die Modelle sollen noch in diesem Jahr lieferbar sein. Entwickelt werden die Lautsprecher nach wie vor in Huntingdon, England. Die Fertigung findet in China statt
Konstruiert wurde die ZX Series von Peter Comeau, dem Director of Acoustics bei IAG. Im Hochtonbereich kommt eine Ringradiator aus eigener Fertigung zum Einsatz. Die Tiefmitteltöner sind Weiterentwicklungen von Missions DiaDrive-Treibern. Bei den meisten Boxen liegt die Übernahmefrequenz bei 2,3 Kilohertz
Hier weist Peter Comeau auf die besondere Einfassung der Chassis hin. Das ist kein Design-Gag, sondern ein akustisches Filter, das durch die Sicke hervorgerufene Verzerrungen unschädlich machen soll
Johnnie Bergmann zeigte die bekannten Tonarme und Laufwerke mit Luftlagerung
Der komplett schwarze Galder beweist, dass man auch ein sehr zurückhaltendes – und für mich deshalb sehr ansprechendes – Design noch weiter reduzieren kann
Die Vorführungen waren gut besucht, das Publikum hörte konzentriert zu
Kein Wunder, denn das große Avantgarde-Acoustic-System spielte bei High-Performance-Audio so spannend und dennoch entspannt, wie ich es zuvor selten gehört habe
Wie groß der Anteil des Servers Innous Statement an dieser so gelungen Vorführung war, lässt sich natürlich nicht sagen. Das kann nur ein Test in der eigenen Kette zeigen. Der Preis des Flaggschiffs bewegt sich übrigens im unteren fünfstelligen Bereich.
An klassischen Designs wie der Tannoy Arden kann man einfach nicht vorbeigehen, ohne ein Foto zu machen
Selbst bei kleineren JBLs geht es mir nicht anders. Innovation hin oder her…
Ja, ich weiß, den Mag-Lev Audio haben sie bestimmt auch schon gesehen. Aber er ist eben immer wieder ein Hingucker
High End by Technics: der direkgetriebene SL-1000R
Der mächtige, brandneue Copland Vollverstärker CTA408 leistet mit je zwei KT 150 pro Kanal 75 Watt und verfügt über einen MM- und einem MC-Phonoeingang
Die AudioSolutions Figaro L füllte einen großen Vorführraum mit Energie
Signal und Kraft lieferten der Alluxity Media One und Int One
Alexander Vitus entwickelte die Alluxity-Elektronik
Diese Lautsprecher sind wetterfest. Der englische PA-Hersteller zeigte die passive Zwei-Wege-Box Air 8 zum Preis von etwa 1250 Euro und die Indigo 6 inklusive Subwoofer für 2150 Euro
Marantz feierte das 40-jährige Firmen-Jubiläum Ken Ishiwatas mit der Ruby Serie. Hier der Super Audio CD-Player SA-KI Ruby. Er ist nur im Set mit dem passenden Verstärker erhältlich
Der PM-KI Ruby leistet zweimal 200 Watt an vier Ohm. Weltweit werden lediglich 1000 Ruby-Set angeboten
Die Ken-Ishiwata-Jubiläums-Elektronik wurde über die neuen Polk S60 vorgeführt
Triangle präsentierte dem Zeitgeist entsprechend einen aktiven Lautsprecher mit USB-, Ethernet- und Bluetooth-Konnektivität. Spotify- Qobuz- und Tidal-Zugänge sind vorbereitet. Der Preis liegt bei 600 Euro
Erfreulicherweise war aber auch die Gran Concert aus der Magellan-Serie zu hören
System Audio führte sein Topmodell, die SA pandion 50 vor. Der Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher ist mit fünf Chassis bestückt, besitzt ein Bassreflexghäuse und ist fast 130 Zentimeter hoch. Der Stückpreis beginnt bei 7500 Euro
Premiere feierte auch der Krix Esoteric Altum, ein Zwei-Wege-Regal-Lautsprecher mit einem sehr speziellen Wave-Guide für den Hochtöner. Die Firma Krix hat ihren Sitz in Australien
Am ersten April-Wochenende dreht sich auch in diesem Jahr in Moers wieder alles um das Thema Plattenspieler und Tonband. Am 5. und 6. April 2025 veranstaltet die Analogue Audio Association im Van der Valk Hotel Moers das Analogforum PLUS Analogforum PLUS heisst: deutlich mehr Aussteller – plus 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und Ausstellungsfläche, ein zusätzlicher, dritter großer Veranstaltungssaal mit Konzerten und umfangreichem Rahmenprogramm sowie weitere Neuigkeiten im Beiprogramm, die zum jetzigen Zeitpunkt noch…
Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr begann die High End Society auch heuer ihren Messereigen mit der eintägigen World Of Headphones in Heidelberg. Der Tankturm, aus dem früher Dampflokomotiven mit Wasser versorgt wurden, hatte sich als Ausstellungsort bewährt und wurde auch diesmal von einer Vielzahl von Kopfhörer-Enthusiasten besucht. Die Atmosphäre auf einer Kopfhörerausstellung unterscheidet sich deutlich von der einer üblichen Messe. Während bei letzteren viele Zuhörer recht unverbindlich mal einen Raum betreten und nach…
Wie schon im letzten Jahr ist die WORLD OF HEADPHONES im Tankturm in Heidelberg die erste Messe des Jahres, die die High End Society veranstaltet. Sie findet am Samstag, den 15. März, statt, dauert also wie das letzte Mal nur einen Tag. Das muss sich bewährt haben, denn anschließend wurde die WORLD OF HEADPHONES in Essen auch auf einen Tag verkürzt. In ihrer Ankündigung führt die High End Society – ebenfalls wie im Jahr 2025…
10.03.2025
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