Mein erster Tag auf der Highend dient dem Besuch der Aussteller in den großen Hallen, wo neben vielen namhaften und etablierten, reichlich relativ oder bis dato gänzlich unbekannte Hersteller voller Stolz ihre audiophile Ware präsentieren.
Eindeutig wohler fühlte sich, denke ich, jeder Besucher in den Hallen und Ausstellungsräumen als draußen im Regen. Das Angebot an Ausstellern und Marken ist auf dieser Highend groß wie in keinem Jahr zuvor. Somit liegt vor uns eine Mammutaufgabe, weil wir Autoren von HiFiStatement Ihnen natürlich so viel wie möglich nahe bringen wollen. HiFistatement hat in Partnerschaft mit Lutz Precision einen Stand in Halle 3 und wir somit auch ein Refugium, um uns zwischendurch zu stärken und erste Eindrücke auszutauschen.
Aus Schottland kommt das imposante Systemdek Precision. Die riemengetriebene Subchassis-Konstruktion ist hier in Rolls Royce Metropolitan Blue lackiert. Der Plattenteller wird aus Acetal gefertigt. Das an drei Doppelfedern aufgehängte Subchassis hat insgesamt etwa 15kg Masse. Preis bei 11.000 Euro
Nicht nur markantes Styling zeichnet die Evince der Bochumer Manufaktur Scherer aus. Ein einziges Breitbandchassis mit 5 ½ Inch Durchmesser arbeitet auf eine Transmissionline. Das Gehäuse ist aufgebaut aus einem Sandwich aus Getacore Mineralkomposit und Birkenmultiplex. Für einen akustisch optimierten Frequenzverlauf des Breitbänders sorgen Filter, die den Mittenbereich passend zum Tief- und Hochtonbereich absenken. 90 dB Schalldruck bei zugeführten 5 Watt in 2m Entfernung sind ein beachtlicher Wert. Das Paar Evince kostet 12000 Euro. Scherer bietet auch Gerätebasen aus dem gleichen hochwertigen Material ab 500 Euro
Die bei Hifistatement kürzlich getesteten The Analog Dac und Power Base in diversen Farbvarianten auf dem Stand von MSB
Eine Neuheit bei MSB ist die Kombination Universal Media Transport mit der Dual Transport Power Base für 10000 Euro. Diese Player liest jedes Format bis zur Blu-ray und setzt den Ton, wie auch das Bild bestmöglich um. Ein Dach wird zusätzlich benötigt
Dieser Röhrenverstärker kommt von Rogers, ansässig in Warwick, New York
In Dänemark fertigt die Firma Davon auffällige Lautsprecher, in edlem Walnuss furniert und auf der Schallwand mit Leder besetzt. Das Top Modell Grande kostet 15000 Euro im Paar
Die beiden Masterminds der Schweizer Edelschmiede Manufacture Le Son hinter ihren zwei Klang-Kunstwerken. Für 30000 Euro bekommt man einen Streamer und einen Leistungsverstärker mit 2 x 100 Watt. Der Streamer hat ausschließlich digitale Anschlüsse und keinerlei Bedienungselemente am Gerät. Gesteuert wird er über eine Fernbedienung oder eine App. Optisch lassen sich die Geräte horizontal oder vertikal aufstellen. Es gibt dazu chice Ständer oder Verbindungselemente
Rabioli Design aus Paris hat sich etwas Besonderes einfallen lassen zum Thema mechanischer Entkopplung. Alle Komponenten sind in Federsystemen gelagert, die das Prinzip des umgekehrten Pendels nutzen. Hier sind zwei Classe AB Mono Endstufen kombiniert mit Power Optimierern, die die die Stromfrequenz von 50 Hz hochwandeln auf 100000 Hertz, um die Impulsverarbeitung hörbar zu verbessern. Das Paar Monoendstufen kostet 80000 Euro, ein Power Optimierer 14000 Euro
Der Isotek Mosaik Genesis Power Condishoner hat fünf Ausgänge. Er wiegt 20kg, zeigt auf seinem Display wählbar diverse Informationen und kostet 6000 Euro
Das Sinatra System von Corum Audio ist nicht nur unübersehbar sondern bedarf auch für den Käufer einen extrem tiefen Griff ins Portemonnaie. Zwei TAD Horn-Treiber enthält der Satellit, welcher auf einem künstlich und kontrolliert gerostetem Stativ schwebt. Im Tieftöner arbeitet ein 15 Inch Fostex Bass. Das System hat einen Wirkungsgrad von 105 dB und einen maximalen Schalldruck von 135 dB. Die Holzelemente, hier French Maple, sind jahrelang gelagert und selektiert
Der Vorverstärker des Sinatra Systems hat zusätzlich ein gewaltiges separates Netzteil (nicht im Bild). Eine wesentliche Aufgabe dieser Vorstufe ist das Speaker Management, wo beispielsweise die Positionen von Satelliten und Woofern in die Berechnung einfließen
Eindrucksvoll präsentieren sich die neuen Geräte von Heed, die Thesis Modelle, hier im Bild von links die neue Vorstufe mit integriertem Dac bis 192/24, aufgebaut auf Steckkarten, die optional getauscht werden können sobald es Weiterentwicklungen gibt, daneben das Netzteil für den separaten Phonovorverstärker, rechts die Mono-Endstufe mit 70 Watt und Biwiring-Anschlüssen sowie Signal-Durchschleifung für weitere Endstufen
Die gesamte Heed Thesis-Elektronik, gerahmt von den neuen Thesis Lautsprechern Envoy. In ihr sind gleich zwei Transmissionlines untergebracht, die zweite arbeitet als Subwoofer unterhalb 250 Hz. Bestückt ist sie mit Morel Chassis, wiegt 35kg je Box und kostet 11000 Euro je Paar
Mytechs Neuling wird in zwei Monaten erwartet. Der Dac basiert auf dem aktuellen Modell, ist aber insgesamt wesentlich aufwendiger ausgeführt. Nach wie vor gibt es Firewire und USB Anschlüsse. Die formale Gestaltung der Front ist etwas Besonderes. Sein Preis soll bei 4000 Euro liegen. Ich habe ihn zum Test bestellt
Mytech führt mit einem interessanten Lautsprecher des Amerikaners Lipinski vor, der sein System in Polen fertigt. Der Classe A Verstärker im Stativ ist optional und ausschließlich auf den Lautsprecher abgestimmt, verbessert Phasen- und Frequenzverhalten
Auf einem recht kleinen Stand zeigt Diesis Audio aus der Umgebung von Perugia wertig verarbeitete Horn-Dipol Konzepte mit Hörnern aus Corean, in denen ein Coax-Chassis arbeitet. Die Preise beginnen bei 10800 Euro für das Paar bei den Modellen Aura, Ludos…
…und der großen Caput Mundi, die sie hier von ihrer ansehnlichen Rückseite abgebildet haben
Bravo ist der Hersteller dieser Kopfhörer aus Aluminium, Holz und Wildleder. Der HAMT-1 für 1500 Euro ist mit einem dynamischen Bass und einem Air-Motion-Transformer bestückt. Das 300 Euro günstigere Modell mit enthält statt des AMT ein Bändchen zum dynamischen Tieftöner – hörenswert
Genuin Audio aus Cottbus ist stolz auf den eigenen 20 Watt Verstärker in Hybrid Technik. Er wurde in Zusammenarbeit mit Thöress entwickelt und arbeitet mit Röhren, die Leistung aber generieren Transistoren
Der Genuin Hybrid-Verstärker steht auf dem neuen Paar Gate Lautsprecher. Sie heißen Gate, sind Zwei-Wege-Transmissionlines mit Hochtöner von Morel und Tiefmitteltöner von LPG. Das Paar ist für 6900 Euro zu haben
Zum 40-jährigen Perreaux Jubiläum gibt es etwas geschenkt: 50 Exemplare des éloquence 250i Anniversary Edition gibt´s zum selben Preis wie den bei Hifistatement getesteten Perreaux éloquence 250i
Bei HMS: das neue Netzkabel Energia Superma kostet in 1m Länge 940 Euro, jeder weitere 380 Euro
JL Audio aus USA baut langhubige Subwoofer, von denen einige ein automatisches Einmesssystem bieten. So auch der kleine Fathom f113, ….
…der ein noch mächtigeres Chassis beinhaltet, als das hier abgebildete. Deshalb wiegt er auch 59kg. In Deutschland gibt es ihn über Audiotrade
Hegels neuer Dac mit Kopfhörerverstärker HD-12. Er kommt im Dezember und kann neben PCM 192/24 auch DSD 64. Gegenüber dem aktuellen Vorgänger HD-11 hat er unter anderem ein besseres Netzteil. Die Alu Front enthält das Display. Der Preis liegt bei 1050 Euro, und dafür klingt er sehr ähnlich dem großen HD-25
Der Nessie Vinylmaster reinigt Ihre Schallplatten wahlweise automatisch mit präzise dosierter Flüssigkeitsmenge und programmiertem Ablauf. Es lässt sich aber jederzeit auch manuell arbeiten. Dabei ist das Gerät recht leise und sieht auch noch gut aus. Preis: 1690 Euro
Mailand ist die Heimat von A.M. Audio und in Italien verkaufen sie seit 25 Jahren Highend. Hier die Phonostufe Refernce für 5200 Euro. Sie ist symmetrisch aufgebaut und bietet wahlweise symmetrische XLR oder asymmetrische Cinch Ein- und Ausgänge. Zwei getrennte Stufen mit entsprechenden Anpassoptionen über interne Dip-Schalter erlauben den Betrieb von MM und MC
Der integrierte Verstärker von A.M.Audio PA-60X Excellence für 19100 Euro beeindruckt sicher nicht allein durch die massige Chrom-Front. Er liefert 100 Watt in reiner Classe A, ist konsequent doppelt mono und ausschließlich analog aufgebaut. Die Eingänge sind sämtlich in XLR
Unbedingt eindrucksvoll, die nagelneue Calora, das Statement des derzeit Machbaren im Hause Audiograde. Ihr Preis steht noch nicht fest. Hier spielt sie aktiv mit einer DSP-Weiche von Fouraudio, die auch die Optimierung auf die Raumakustik erlaubt. Die Verstärker sind extern von AVM. Konstruktiv ist die Calora ein 4-Wege-System im geschlossenen Gehäuse, welches aus einem gegossenen Polymer-Beton-Mix gefertigt ist. Für gutbetuchte Normalbürger ist das aktuelle, kleinere Modell Adora interessant. Dieses gibt es passiv, aktiv intern und aktiv extern zur freien Endstufenwahl
Gato Audio aus Kopenhagen zeigt neben mehreren Komponenten dieser Design-Linie den CDD-1, eine Kombination aus CD-Toplader mit originellem Zeiger-Instrument und Dac. Der kann 24/192 auf USB und Koax SPDIF und hat sowohl symmetrische als auch RCA Ausgänge. Die Highgloss Oberfläche gibt es in Walnuss, weiß oder schwarz
Immer wieder ein sympathisches Gesicht auf der Highend ist Rolf Gemein hier vor seinem bewährten Laufwerk, der sich gern auf einem schlichten Stand mit seinen hochwertigen Geräten präsentiert, weil er das Geld lieber in seine Produkte steckt
Aus Italien, nicht so weit von Rom, kommen The Varios, originelle Formen mit hohem musikalischen Anspruch. Das Modell Hanzo für ab 2900 Euro ist ein 2 ½ Wege Lautsprecher mit dem Hochtöner wahlweise im oder separat auf dem Gehäuse
Sehr auffällig, vielleicht lustig, ist The Vario´s Angelo gestaltet, der je nach „Bekleidung“ 13 bis 15 T€ kostet und den die Italiener auch stolz musikalisch demonstrierten. Wer Mut zum Ausgefallenen hat, ist hier bestimmt nicht falsch
Die Spieler Woodpecker, Blackbird und Firebird von Dr.Feickert machen nicht nur optisch viel her
Die Antipodes Audio Music Server gibt es ab 2500 Euro. Der große DX kann auch Highresolution-files, DSD 256 und Blu-ray verarbeiten. Die Software arbeitet auf Vortexbox, die Schnittstelle zum Dac ist Usb. Der abgebildete Antipodes Audio DX kostet 6500 Euro
Noch ein wenig Zukunftsmusik, die im Herbst ertönen soll. Die Manufaktur Icos aus dem Elsass stellt ein Analog-Digital –Analog-Wandler mit Vorverstärker-Funktion im anspruchsvollen Segment vor. Er ist doppelt mono aufgebaut und mit Burr Brown Wandlern und Amonde Übertragern aus Canada bestückt. Er kann PCM und DSD64. Eine Phonostufe ist optional. Wenn er lieferbar ist, möchten wir ihn gern hören
Der mächtige Gibraltar G-1Subwoofer von REL für 3990 Euro ist nach wie vor imposant, weil er gewaltig in die Tiefe geht
Die REL Subwoofer der Serie S sind optisch wohnraumfreundlich. Der mittlere S 3 kostet 1599 Euro. Optional kann er auch wireless ohne Signalkabel angesteuert werden
Masse und musikalische Klasse integriert das Topmodell Ascona aus dem Hause Acoustic Signature, Gewicht 80kg
Neu und in gefälligem Design präsentiert sich der Acoustic Signature Novum alternativ in schwarz oder silber eloxiert. Hier treiben drei nicht sichtbare Motoren den Subteller an, auf dem der mit 24 Silencern ausgestatte Plattenteller dreht. Den Novum kann man mit zwei Tonarmen ausstatten
Frau Silvie Gavirey vom deutschen Vertrieb und Dennis Hausherr, der Inhaber und Chef-Entwickler von Icos neben dem symmetrischen Dactablette 4 oben und einem Prototyp der im Herbst erwarteten Digital-Anlog / Analog-Digitalwandlers mit Vorverstärker-Funktion
Concrete Audio aus Weimar fertigen aus Zement, Sand und Wasser diese formschönen Lautsprecher N1. Die handwerklichen Einzelanfertigungen aus Beton kosten 27000 Euro im Paar. Bestückt sind sie mit Scan-Speak Chassis, die über eine aufwendig konstruierte 6 dB Weiche angepasst sind. Im Vordergrund unterhält sich der Autor mit dem Konstrukteur Frank Nebel, der als professioneller Musiker weiß, wie´s sein sollte
Audio Silente ist in Rom ansässig. Dort werden Plattenspieler mit Reibradantrieb gefertigt. Im großen Modell Blackstone syncro se treibt ein Hysteresis Synchron Motor mit einem beeindruckenden Drehmoment den Teller an. Blackstone heißt der Spieler wegen seiner zwei Graphit Platten, die das Chassis bilden. Insgesamt bringt er 45kg auf die Waage und kann mit bis zu vier Tonarmen bestückt werden. Die Plattentellerauflage ist aus hochdichtem Graphit
Das relativ kleinere Modell von Audio Silente arbeitet mit einem asynchronen Motor und ist in der Mechanik etwas anders, aber nicht weniger beeindruckend. Der Teller ruht in einem geölten Bronze-Kugellager. Die Abmessungen sind etwas kleiner. Dennoch lassen sich drei Tonarme auf den seitlichen Graphit-Basen leicht installieren. Im Preis kostet er mit 12000 Euro 5000 Euro weniger als das größere Modell