Wir haben etwa die Hälfte des Messe-Rundgangs hinter uns gebracht, gerade noch die Köstlichkeiten des zweiten Halte Gastronomique genossen und gehen nun bestens erfrischt den letzten Teil der Sons & Sens an.
Vom Vorraum der Salons Chablais, Dezaley Lavaux gelangt man über ein paar Stufen in einen Gang, der die Zimmer der ersten Etage miteinander verbindet. Alle Räume schmückt eine Tür mit dem im ersten Teil des Berichts abgebildeten Jugendstil-Ornament und alle gehen zum See hinaus und erlauben einen Blick aufs Wasser und die Alpen. Für weitere Ablenkung sorgen die überall ausliegenden Fall'Art-Objekte, über die zumindest der Autor mit gemischten Gefühlen geht: So ansprechend einige von ihnen auch aussehen, so befremdlich ist es, Kunst mit Füßen zu treten – auch wenn man weiß, dass dies ganz im Sinne ihrer Schöpferin Myriam Machi ist. Bevor wir uns wieder Hifi-Geräten zuwenden, lassen Sie uns noch einigte Fall'Art-Flächen betrachten:
Ganz im Sinne der Erfinderin: Die Gebrauchsobjekte werden mit Füßen – und Stock – malträtiert
Schweizer Impressionen im Raum von Nagra
Nicht alle Linien sind willkürlich: Hier sind Produktbezeichnung – fall'art concept – und der Vorname der Künstlerin eingearbeitet
Auch das ist möglich: Fall'Art als Werbeträger
Pascale Rey (links) ist für den kulinarischen und künstlerischen Teil der Sons & Sens verantwortlich. Die leuchtende Säule im Hintergrund ist auch eine Kreation Myriam Machis
Die hohe Kunst des Trafo-Wickelns mit Kunstobjekt: Audio-Consulting-Chef Serge Schmidlin war zwar mit einem seiner Verstärker bei Illusonic vertreten, demonstrierte aber leider keine komplette eigene Kette
Chambre 103
Noch um zwei Ecken herum und wieder paar Stufen hinab findet sich der Ausstellungsraum von Eternity Joe. Als das Hotel gebaut wurde, waren Rollenkoffer eben noch nicht in Mode und um den Transport des Gepäcks kümmerten sich Bedienstete. Doch zurück zum ebenso einprägsamen wie in der Schweiz eher ungewöhnlichen Firmennamen: Der entsprang ganz einfach einer Laune und wurde inzwischen zum Synonym für den Firmenchef Kurt Zimmermann
Firmengründer und Röhrenfan Kurt Zimmerman alias Eternity Joe
Die neuste Kreation von Eternity Joe ist die Vorstufe EJ-PA1, die über einen eingebauten Kopfhörer-Verstärker mit drei Röhren und eine dank Eingangsübertragern MC-fähige Phonostufe verfügt. Insgesamt kommen in der Vorstufe neun Röhren zum Einsatz. Das Netzteil jedoch arbeitet mit Transistoren. Der Preis liegt bei 8500 Franken
Der Vollverstärker ET2 liefert aus vier 300B im Single-Ended-Betrieb zweimal 13 Watt und steht mit 9800 Franken in der Preisliste. Statt der in diesem Preis enthaltenen Emissionlabs Endstufenröhren sind auch Electro Harmonix Gold zu haben
Wer mehr Leistung braucht, als der ET2 zu bieten hat, greift zum ET3, dessen KT88 in Pentodenschaltung im Push-Pull-Betrieb 60 Watt pro Kanal liefern. Im Triodenmodus sind es dann immer noch 30 Watt. Mit KT88 Gold kosten der Vollverstärker 8500 Euro. Das ET1 ist übrigens das Einstiegsmodell, das 40 Watt aus vier 6CA7 realisiert
Chambre 106
Wie Sie an den Zimmernummern erkennen, lagen die Vorführräume so weit voneinander entfernt, dass sich benachbarte Aussteller akustisch nicht in die Quere kamen. Aber der entspannten Atmosphäre entsprechend blieb man bei den Sons & Sens von Lautstärkeexzessen, wie sie auf der High End schon mal vorkommen, verschont. Im Zimmer 106 gab es eine weitere Neuentdeckung: Audio Performance, eine Firma die sich seit 1987 in professionellen Gefilden tummelt und für ein wenig Verwirrung sorgt: Sowohl auf der Website als auch auf einer Visitenkarte findet auch die Variante Performance Audio. Egal, auf der Box steht jedenfalls Audio Performance und dem Klang der Monitore tut das Ganze keinen Abbruch.
Die LR6-amp Linear Phase ist – wie die Modellbezeichnung vermuten lässt – eine aktive Box, bei der zwei 6,5-Zoll-Tiefmitteltöner und eine 1-Zoll-Kalotte in D'Appolito-Anordnung arbeiten. Für die beiden Konuslautsprecher stehen 120 Watt zur Verfügung, für den Hochtöner 60 Watt. Der Stückpreis liegt bei 3100 Franken
Ergänzt werden die beiden Säulen um den Subwoofer HCSUB115. 1250 Watt setzen ein langhubiges 38-Zentimeter-Chassis in Bewegung. Über Software und einen PC lässt sich der Subwoofer in Frequenzgang, Phasenlage und Verzögerung auf seinen Einsatzort hin optimieren. Der Preis dafür: 5000 Franken
Wie Geschäftsführer Pierre-André Corthésy mitteilte, stehen die Audio Performance Monitore in renommierten Studios und werden auch vom Schweizer Rundfunk verwendet
Als Programmquelle für das Audio Performance Trio diente dieses Duo von CH Precision: Ein CD/SACD-Laufwerk und der sogenannte Digital To Analog Controller. Die Komponenten mit der schwungvoll bearbeiteten Frontplatte schlagen jeweils mit etwa 30000 Franken zu Buche
Chambre 111
Hier treffen ich dann auf schweizer Hifi-Urgestein: Rowen. Seit 1972 beschäftigt sich Firmengründer Anton Aebischer mit möglichst naturgetreuer Musikwiedergabe. Bekannt wurde die Marke dann vor allem mit dem 1987 vorgestellten Lautsprecher 1&1. Inzwischen gibt es neben verschiedenen Lautsprecherlinien auch eine ganze Palette an Elektronik und sogar einen Plattenspieler. Auch Modifikationen von NAD- und Myriad-Komponenten werden angeboten.
Links die Rowen P10, die mit dem wohl einzigartigen Linear Motion Transformer oder LMT den gesamten Mittelhochtonbereich abdeckt. Gleich zwei dieser Schallwandler befinden sich in der daneben stehenden S10, die als Dipol arbeitet. Beide Lautsprecher lassen sich durch Verstärker im Sockel aktiveren. Die Paarpreise für die passiven Varianten liegen bei 10000 respektive 7600 Franken
Den TT1 samt Tonarm fertigt Clearaudio für Rowen. Der Preis ohne Tonabnehmer liegt bei 1800 Franken
Der Tonabnehmer – oder in Landessprache: die Tonzelle – liefert Benz zu. Zur Wahl stehen das Absolute MC und das L'Absolute MC, die sich durch den Nadelschliff, Line-Contact oder Micro-ridge L-C, unterscheiden
Der L'Absolute PRE arbeitet in der Betriebsart „Single Ended Class A“ und benötigt zum Betrieb das externe Netzteil, dass aber im Preis von 5000 Franken nicht enthalten ist. Dafür sind noch einmal 1500 Franken zu entrichten
Suite 120
Auch die Aussteller in dieser Suite haben ihr Wurzeln im professionellen Audiobereich: Klangwerk und Weiss sind aber inzwischen auch in Hifi-Kreisen genau so gut beleumundet wie in Tonstudios.
Die PHIL ist ein eleganter passiver Zwei-Wege-Lautsprecher, der vor einer Wand aufgestellt oder an sie gehängt werden soll, damit die Tieftonwiedergabe von der Reflexion unterstützt wird. Die Schallwand besteht aus Creanit, das übrige Gehäuse aus MDF
Die Klangwerk Ella ist ein aktiver Zwei-Wege-Lautsprecher mit drei Tiefmitteltönern, die rechts und links seitlich und auf der Front montiert sind. Für die drei Chassis stehen 120 Watt Verstärkerleistung bereit, für den beschichteten Magnesium-Hochtöner 40 Watt
Die Schallführung in der Creanit-Front und die akustische Linse ermöglichen die recht tiefe Ankopplung des Hochtöners bei 1600 Hertz
Dank des regelbaren „Low Frequency Roll Off“ lässt sich die Ella ohne Klangeinbußen frei im Raum oder in Wandnähe aufstellen
Der „Music Archive Network Player“ MAN 301 spielt nun auch DSD-Files mit 2,8 und 5,6 Megahertz ab
Daniel Weiss führte während der drei Messetage selbst vor und stand den Besuchern Rede und Antwort
Der Medus ist das neue Topmodell der Hifi-Wandler und wird 18000 Euro kosten. Ein Test an dieser Stelle ist geplant
Ebenfalls neu ist das Interface INT204, das DSD über USB akzeptiert, in PCM umwandelt und dann über S/PDIF oder AES/EBU ausgibt
Die Rückseite des INT204, für das in der Schweiz 1685 Franken zu entrichten sind
Halte Gastronomique 3
Natürlich gab es auch auf diesem Gang wieder ein kulinarisches Angebot, bei dem man bei lustvoller Nahrungsaufnahme seine Höreindrücke verdauen oder noch mehr Musik genießen konnte.
Neben den Blätterteig-Flutes gibt es hier die passende Musik von einem kleinen iPod, der auf dem weißen Aufsteller befestigt ist
Selbstverständlich wurde hier nicht nur diese kräftigen Weißwein, sondern – wie auch auch an den übrigen Haltes Gastronomique – Mineralwasser und Säfte angeboten
Leider kann das Foto nicht vermitteln, wie interessant und kräftig diese Flutes gewürzt waren. Der Wein harmonierte damit ganz hervorragend
Am ersten April-Wochenende dreht sich auch in diesem Jahr in Moers wieder alles um das Thema Plattenspieler und Tonband. Am 5. und 6. April 2025 veranstaltet die Analogue Audio Association im Van der Valk Hotel Moers das Analogforum PLUS Analogforum PLUS heisst: deutlich mehr Aussteller – plus 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und Ausstellungsfläche, ein zusätzlicher, dritter großer Veranstaltungssaal mit Konzerten und umfangreichem Rahmenprogramm sowie weitere Neuigkeiten im Beiprogramm, die zum jetzigen Zeitpunkt noch…
Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr begann die High End Society auch heuer ihren Messereigen mit der eintägigen World Of Headphones in Heidelberg. Der Tankturm, aus dem früher Dampflokomotiven mit Wasser versorgt wurden, hatte sich als Ausstellungsort bewährt und wurde auch diesmal von einer Vielzahl von Kopfhörer-Enthusiasten besucht. Die Atmosphäre auf einer Kopfhörerausstellung unterscheidet sich deutlich von der einer üblichen Messe. Während bei letzteren viele Zuhörer recht unverbindlich mal einen Raum betreten und nach…
Wie schon im letzten Jahr ist die WORLD OF HEADPHONES im Tankturm in Heidelberg die erste Messe des Jahres, die die High End Society veranstaltet. Sie findet am Samstag, den 15. März, statt, dauert also wie das letzte Mal nur einen Tag. Das muss sich bewährt haben, denn anschließend wurde die WORLD OF HEADPHONES in Essen auch auf einen Tag verkürzt. In ihrer Ankündigung führt die High End Society – ebenfalls wie im Jahr 2025…
10.03.2025
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