Allein schon der Name des Gerätes: Er weckt keine Erinnerungen an prachtvolle Opern oder liebliche Landschaften, er beschreibt schlicht, was der Käufer erwarten darf: Einen Digital/Analog-Wandler mit USB-Eingang, der in der Lage ist, Wortbreiten bis zu 32 Bit zu verarbeiten – und das zu einer Zeit, in der viele klanglich überzeugende DACs leider noch immer die Annahme von 24 Bit bei 192 Kilohertz verweigern. Auch den Firmennamen würde niemand mit dem zumindest aus deutscher Sicht sonnigen Süden in Verbindung bringen, der nicht schon einmal mit den Komponenten aus der Nähe von Pisa in Kontakt gekommen ist. Und das sind leider nicht allzu viele Zeitgenossen. Obwohl North Star Design schon seit Ende des letzten Jahrtausends sehr eigenständige Geräte entwickelt und fertigt, ist die Firma hierzulande weniger bekannt, als sie es zum Beispiel in Fernost sein soll. Zwar gab es auch hier mal einen Distributor, doch einen hohen Bekanntheitsgrad erreichten die Produkte nicht. Seit der High End 2010 wollen die Friends of Audio in Person von Rainer Israel dies nun ändern, der den Vertrieb von North Star Design übernommen hat.
Nachdem wir schon kurz nach der Messe einen Test vereinbart hatten, fiel die Auswahl des Geräts nicht schwer. Es sollte ein Wandler sein, der beim Betrieb am Computer auch die höchste Auflösung akzeptiert und möglichst eine symmetrische Ausgangsstufe besitzt – Anforderungen, die der USBdac32 erfüllt oder gar übertrifft. Als Dateneingang wählte Firmenchef Guiseppe Rampino eine USB 2.0 Schnittstelle, die im High-Speed Übertragungsmodus 480 Mbit/sec verarbeiten kann. Da der Datenstrom selbst bei 32 Bit und 192 Kilohertz lediglich 12,288 Mbit/sec beträgt, kann der Wandler, der beim asynchronen Betrieb – und nur der sichert eine bestmögliche, nahezu Jitter-freie Wiedergabe – die Datenpakete aus dem Computer abruft und anschließend prüft, im Falle von Fehlern bei der Übertragung theoretisch bis zu 20 mal dasselbe Paket anfordern, was seinem Besitzer nicht nur das Gefühl von Sicherheit beim Datentransport beschert, sondern auch einen praktischen Vorteil: North Star Design versichert, dass selbst bei USB-Kabeln von bis zu fünf Meter Länge keine klanglichen Beeinträchtigungen zu befürchten seien.
Noch einmal kurz zurück zum asynchronen Modus: Hier werden die Audiodaten im sogenannten Kernel Streaming in einzelnen Datenpaketen, sogenannten Bursts, zum Wandler übertragen, und zwar völlig unabhängig vom Takt des Computers. Dabei soll eine von North Start Design entwickelte Treibersoftware sicher verhindern, dass Taktung und Betriebssystem des Rechners auch nur den geringsten negativen Einfluss auf die Musikdaten nehmen. Die Programmierung eigener Treiber war nötig, da der USBdac32 entwickelt wurde, als die Übertragung vom 192 Kilohertz-Signalen per USB-Schnittstelle noch weit davon entfernt war, Standard zu sein. Deswegen konnte North Star Design auch nicht auf kostengünstige Chips aus den Katalogen der Halbleiterindustrie zurückgreifen, sondern war gezwungen, die gewünschte Schnittstelle mit programmierbaren Logikbausteinen zu realisieren.
Im Wandler werden die ankommenden Daten in einen Zwischenspeicher (FIFO) ein- und von einem präzisen Oszillator – um die Abtastraten 44,1 und 48 Kilohertz sowie die jeweiligen Vielfachen davon verarbeiten zu können, sind es genau genommen deren zwei – neu getaktet wieder ausgelesen. So gelangen sie nahezu frei von jeglichem Jitter zum Wandlerbaustein – allerdings nicht auf direktem Wege: Erst einmal werden die Daten von einem Upsampler, dem Cirrus CS8421CSZ, auf 32 Bit und 192 Kilohertz hochgerechnet, bevor der Texas PCM1795DB sie in die analoge Welt übersetzt. Insgesamt arbeiten im USBdac32 vier Wandler im Doppel-Mono-Betrieb, die ein symmetrisches Signal liefern, das dann von der direkt gekoppelten Ausgangsstufe ebenso ausgegeben wird.
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