Für den Test habe ich das Reference-Laufwerk ausgesucht, das Topmodell von J.Sikora. Das hatte der Firmengründer vor zehn Jahren entwickelt und bei seinem ersten Auftritt auf der Warschauer Messe gezeigt, wo es – wie erwähnt – das Interesse des Autor weckte. Auch der Klang respektive „Nicht-Klang“ des Reference wird durch einen Mix der für seine Konstruktion verwendeten Materialien bestimmt: Das sind beim 18 Kilogramm schweren Plattenteller Delrin® und ein Ring aus Gusseisen, der von unten in den Kunststoff eingesetzt wird und mit seiner hohen Masse dem Gleichlauf zugute kommen soll. Das invertierte Lager beschreibt der Plattenspielerhersteller als „einzigartige Konstruktion aus Edelstahl, Hartmetall und Zirkoniumoxid (für die Lagerkugel)“. Das Vinyl hat beim Reference keinen direkten Kontakt zum Delrin, dazwischen befindet sich eine zweiteilige Auflage aus zehn Millimeter starkem, gehärtetem Glas außen und innen im Bereich des Label aus Aluminium mit etwas geringerer Dicke. Mit zum Lieferumfang gehört auch eine ebenfalls zweiteilige Plattenklemme aus vernickelter Bronze mit speziellen Einschnitten zur Vermeidung von Resonanzen und einem Messing-Einsatz, ohne den die Klemme ihre Funktion ebenfalls erfüllt. Natürlich hat die Verwendung des Messing-Drehteils subtile klangliche Veränderungen zur Folge. Hier steht es dem Besitzer frei zu experimentieren.
Der Teller des Reference wird über vier Riemen von entsprechend vielen bürstenlosen Gleichstrommotoren von EBM-PAPST in Rotation versetzt, die in Gehäusen aus Edelstahl und Bronze montiert sind. Die Motoren werden von einer speziell für J.Sikora entwickelten, präzisen Mikroprozessorsteuerung geregelt, die ebenso wie die Bedienungselemente inklusive Display in der 56 mal 56 Zentimeter großen Grundplatte integriert sind. Die nötige Energie liefert das „Reference Power Supply“, auf dessen Frontseite zwei Anzeigen über die Höhe der anliegenden Netzspannung sowie über die der ausgegebenen Gleichspannung informieren. Im Inneren des schmucken Gehäuses findet sich eine dreistufige Spannungsstabilisierung. In der knappen Produktinformation zum Tonarm erwähnt J.Sikora lediglich, dass es sich dabei um ein Einpunkt-Lager-Design mit einem Zirkoniumoxid-Lager und einer Öldämpfung handelt, das konische Tonarmrohr aus Kevlar® besteht und die Metallelemente aus Aluminium, Stahl und Bronze gefertigt wurden. Die vom Headshell bis zu den Cinch- respektive XLR-Steckern durchgehende Verkabelung stammt von SOYATON und besitzt Leiter aus vergoldetem Kupfer. Auch, dass der Tonarm mit einer präzisen VTA-Einstellung ausgestattet ist, die Änderungen während des Musikhörens ermöglicht, findet Erwähnung.
Dass sich der Hersteller hier kurz fasst, ändert aber nichts daran, dass Sie in hifistatement.net eine Menge Informationen zum KV12 MAX bekommen – allerdings nicht von mir, sondern vom Kollegen Wojciech Pacuła, der den Tonarm nicht nur testete, sondern ihn auch mit unserem gemeinsamen Award auszeichnete. Ich will nicht verhehlen, dass ich als ehemaliger Besitzer eines Mayware Formula IV und eines Hadcock prinzipiell eine latente Abneigung gegen einpunktgelagerte Tonarme hege, was aber nicht das mindeste mit dem extrem durchdachten und bestens gefertigten KV12 MAX zu tun hat. Da kommt es mir sehr zupass, dass ich es dem unvoreingenommenen Kollegen überlassen kann, lobende Worte für einen Arm mit Einpunkt-Lager zu finden.
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