Eine weitere Frauenstimme, die ich sehr schätze, ist die von Keri Noble. Bei „Last Warning“ geht es aber vor allem um einen Test des Mitteltonbereichs. Hier gibt es ein paar kritische Passagen, die besonders Verfärbungen im genannten Bereich aufdecken. Die SYNO supreme kann gerade im Mittenbereich besonders klar punkten: Man hängt förmlich an den Lippen der Sängerin. Die Stimme ist klar ortbar und wird herrlich musikalisch wiedergegeben. Die oft zitierte Gänsehaut wird hier real.
Schwierig in der Wiedergabe ist „My old Flame“ von Phil Woods aus dem Album Birds Of A Fever. Bei mittelmäßigen Schallwandlern klingt es dann schnell nervig, vor allem bei höheren Lautstärken. Ganz anders die BETONart-audio SYNO supreme, die das strahlende Saxophon von Phil Woods klanglich geradezu zelebrierte: völlig losgelöst und dynamisch und dennoch ohne jegliche Schärfe im Hochtonbereich. Dabei waren Becken gut durchhörbar und einzelne Instrumente klar aufgeräumt und gut ortbar. Gegen Ende des Stücks gibt es eine ungemein dynamische Passage. Hier schien die SYNO supreme beinahe zu explodieren, ohne die Übersicht zu verlieren. Ich hörte mir das mehrmals mit immer höherer Lautstärke an und genoss die mächtigen Paukenschläge, die in Anbetracht der Größe der Tieftöner erstaunlich druckvoll am Ohr ankamen.
Weniger grobdynamische Eigenschaften, sondern eher viel Feingefühl ist bei Jazz at the Pawnshop gefragt. Diesen audiophilen Klassiker hat Qobuz in einer 24-Bit-88,2-Kilohertz-Version mit dem Namen Jazz at the Pawnshop 30th Anniverversary neu im Programm. Die legendäre Aufnahme des „Limehouse Blues“ erweckt die SYNO supreme auf faszinierende Weise zu neuem Leben. Selten habe ich die Passage mit dem perlenden Vibraphon so schön und prägnant ausklingen hören. Generell spielt die SYNO supreme sehr lebendig auf, die Musik atmet mit ihr und macht einfach Spaß.
Als Jörg Wähdel seine Lautsprecher bei mir zu Hause wieder abholt, hören wir zusammen noch zwei Stücke. Bei Bert Kaempferts „Bye Bye Blues“ erstaunt, mit welcher Verve diese ältere Aufnahme wiedergegeben wird, wie knochentrocken der Bass rüberkommt und kein bischen nachschwingt, während die Bläser in einer überaus stimmigen Weise erstrahlen. Jörg Wähdel macht mich noch sehr neugierig als er erwähnt, dass er die SYNO auch schon öfter zusammen mit seinem aktiven 54 Zentimeter Bass verkauft hat. Den solle ich mir doch unbedingt einmal bei ihm zu Hause anhören. Kurz vor Weihnachten habe ich nun endlich schon einen guten Vorsatz fürs neue Jahr.
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