tests/18-10-22_cocktailaudio
 

CocktailAudio X50D

22.10.2018 // Wolfgang Kemper

Bei der Wahl eines passenden D/A-Wandlers gibt es in Sachen Anschlussmöglichkeit keinerlei Einschränkungen. Im Gegenteil: Neben den bekannten Schnittstellen SPDIF-Koax, dem symmetrischen AES/EBU, Toslink und USB 2.0 bietet der X50D auch I2S. Diese offeriert er sogar in zwei Ausführungen: RJ-45 und HDMI. Das kenne ich von keinem anderen Gerät. I2S ist – zur Erinnerung – eine in der Kontakt-Belegung nicht standardisierte Schnittstelle mit separater Übertragung von Takt, Daten und die der Abtastrate entsprechenden Frame- oder Word-Select-Information auf je einer eigenen Leitung. Dieser Kommunikationsweg verspricht eine genauere und somit klanglich bessere Daten-Übertragung als die üblichen Verbindungen. Glücklicherweise besitzt mein Audio-gd-DAC auch diesen I2S-Eingang, auch in der richtigen, in HDMI ausgefühten Kontaktbelegung. Da es sowohl bei Musikservern, als auch bei CD-Spieler nur wenige digitale Quellgeräte mit I2S gibt, war ich auf die Qualität dieser Schnittstelle sehr gespannt. Auch hier hat das Verbindungskabel Einfluss auf die Klang-Qualität. So stellten sich mit unterschiedlichen HDMI-Kabeln deutlich nachvollziehbare Klangveränderungen ein. Grundsätzlich gilt dies auch für andere digitale Verbindungen, auch wenn Techniker gern behaupten, dass es bei der Übertragung von ausschließlich Nullen und Einsen keine Klangunterschiede geben kann. Um es vorwegzunehmen, der X50D verdient bei der Kabelwahl Aufmerksamkeit. Denn seine Musikalität ist beeindruckend und man sollte hier nichts verschenken.

Die mitgelieferte Fernbedienung ist eine der Möglichkeiten zur komfortablen Steuerung. Ihre Bedienung erschließt sich leicht
Die mitgelieferte Fernbedienung ist eine der Möglichkeiten zur komfortablen Steuerung. Ihre Bedienung erschließt sich leicht

Das Aluminium-Gehäuse ist in schwarz oder silbern erhältlich. Die zwölf Millimeter dicke Alu-Frontplatte beherbergt zentral das Sieben-Zoll-TFT-Display mit einer Auflösung von 1024 x 600 Pixel. Der linke Drehregler dient zur Einstellung der Lautstärke, soweit man diese im Setup-Menü nicht fixiert hat, und der rechte zur Bedienung des Menüs. Dazu braucht man auch die vier Taster unterhalb des Menü-Drehstellers. Unter dem Lautstärke-Drehknopf links befinden sich der Ein- Ausschalter, ein USB-Host Anschluss für einen USB-Stick oder eine mit Musikdaten gefüllte Festplatte und der Fernbedienungsempfänger. Eine Fernbedienung mit sehr viel Steuerungs-Optionen gehört zum Lieferumfang, darunter auch alle Funktionen, die man am Gerät selber vornehmen kann. Mit der kostenlosen App Music X von Novatron ist ebenfalls eine voll umfängliche Bedienung auf Android oder IOS möglich. Zudem kann über jeden Web-Browser in Smartphone, Tablet oder PC eine Steuerung der Musik-Datenbank erfolgen. Hier ist auch die Bearbeitung der Tags von gespeicherten Musikdateien einfach zu erledigen, wenn man dies möchte.

Sollte ein Lan-Anschluss an den Router nicht möglich sein, kann der optional erhältliche USB-WLan-Adapter mit Antenne dies kompensieren
Sollte ein Lan-Anschluss an den Router nicht möglich sein, kann der optional erhältliche USB-WLan-Adapter mit Antenne dies kompensieren

Links oben neben dem Display befindet sich die Öffnung für das Slot-DVD-Laufwerk nebst der dazugehörigen Eject-Taste. Dieses Laufwerk dient in erster Linie zum Rippen Ihrer CDs in verschiedenen, wählbaren Formaten wie unter anderen Flac, Wav, AIFF oder MP3, letzteres mit variabler Bit-Rate,. Das Menü erlaubt aber erfreulicherweise auch das direkte Abspielen der kompletten CD oder einzelner Stücke. Dieser CD-Spieler klingt hervorragend. Im Vergleich mit meinem Wadia WT 3200 präsentierte er sich überraschend musikalisch. Auch wenn er tonal etwas schlanker aufspielte, war die Darbietung völlig frei von jeglicher Härte, dabei klar und differenziert. Nur die Räume zeichnete der Wadia geringfügig tiefer; ansonsten spielten beide auf vergleichbarem Niveau. Somit ist der CocktailAudio ein vollwertiger CD-Spieler, der sich zum Glück in seiner Tonalität nicht vom Klangbild der durch ihn gerippten und auf Festplatte gespeicherten Musik-Dateien unterscheidet. Das habe ich schon anders erlebt. Für 1800 Euro bekommen Sie den X50D ohne Festplatte. Zwei rückseitig leicht zugängliche, mechanisch sehr solide und gegen Staub geschützte Schubladen nehmen Festplatten Ihrer Wahl auf. Es funktionieren SATA-Festplatten im HDD-3,5 Zoll-Format mit bis zu acht Terabyte oder 2,5-Zöller bis zu fünf Terabyte. Bei SSDs akzeptiert der Musikserver bis zu vier Terabyte. Sie können die gewünschte Bestückung mit einer oder zwei Speicher-Medien auch direkt mit kaufen. Ein nachträglicher Einbau ist kinderleicht. Wenn Sie zwei Speicherplatten installieren, können Sie unter den vier Raid-Moden wählen: Sie entscheiden, ob Sie Sicherheit, Speichervolumen oder Performance favorisieren. Zum Rippen von CDs benötigen Sie Zugang zu einer Datenbank. Dem Musikserver liegt eine DVD mit aktuellen Metadaten von FreeDB bei, falls keine Anbindung ans Internet vorhanden sein sollte. Besteht diese, greift der X50D auf FreeDB zu. FreeDB offeriert jedoch keine Alben-Cover. Da diese aber die spätere Suche in der Musik-Bibliothek verschönern und erleichtern, spendiert CocktailAudio zwei Jahre lang den Zugriff auf die Datenbank Gracenote. Danach ist eine kleine jährliche Gebühr fällig.


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