Nach wie vor ist die Divine ein Bass-Reflex-System mit zwei rückwärtigen, symmetrisch zu den Chassis angeordneten Ventilier-Öffnungen. Zwei mitgelieferte Stopfen aus Schaumstoff erlauben dem Hörer eine akustische Anpassung an die Raum-Verhältnisse im Tiefton-Bereich. Mit den eingesetzten Schaumstoff-Pfropfen wird die Delta zum geschlossenen Konzept. Mit einer freien Ventilier-Öffnung und einer geschlossenen bietet sie eine dritte Option, die nur den Tiefbass verstärkt. Nach mehrfachem Probieren mit der Orgel-Symphonie von Camille Saint-Saëns entschied ich mich für die offene Spielweise, weil damit Tiefbass und der Grundtonbereich intensiver waren. Diese behielt ich während des Tests bei. Die elektrischen Anpassungen der alten Divine auf dem Anschluss-Terminal hat man aufgegeben. Jetzt hat es der Musikfreund leichter, die richtige Einstellung zu finden: Neben der Variation der Bass-Reflex-Öffnungen bietet nur noch ein rückseitiger Kippschalter das Absenken des neuen Keramik-Hochtöners um drei Dezibel an, und zwar über dessen gesamtes Frequenz-Spektrum. In meinem akustisch nicht stark gedämmten Hörraum empfand ich diese minimal zurückgenommene Hochton-Intensität als angenehmer und vor allem bei klassischer Musik als richtiger, weil das Klangbild insgesamt noch eine Spur homogener geriet. Auch diese Einstellung behielt ich bei.
Sehr viel investiert hat XTZ in die neue Frequenzweiche, die mit einer Flankensteilheit von 18 Dezibel die zwei Wege trennt. Hierfür wurden bei Mundorf Spulen und Kondensatoren eingekauft. Alle im Signalweg liegenden Bauteile stammen von der Kölner Edelmarke. Über deren Qualität muss nicht viel gesagt werden. Daneben verwendet XTZ Luftspulen, Eisenkernspulen, MKP-Kondensatoren und MOX Widerstände. Auch wenn die alte Weiche durchaus hochwertig war, geht es mit den neuen Komponenten von Mundorf noch klangvoller zur Sache. Das Anschluss-Terminal wurde gänzlich neu gestaltet. Es ist konstruktiv identisch mit dem der doppelt so teuren Divine Alpha, jedoch als Bi-Wiring- oder Bi-Amping-Anschlussfeld ausgeführt. Dabei imponieren nicht nur die hochwertigen Brücken mit ihren Kabelschuhen aus Kupfer. Die Anschluss-Bolzen selber sind zur optimalen Leitfähigkeit ebenfalls aus hochwertigem Kupfer gedreht. Die Verklemmung geschieht mittels massiver, verchromter Messing-Knebel. Da kann man beinahe bedauern, nicht ständig daran drehen zu müssen. Fassen wir die entscheidenden Neuerungen zusammen, nämlich ein größeres und vor allem besseres Gehäuse mit Aluminium-MDF-Schallwand, eine deutlich aufwändigere Frequenzweiche und ein kostspieliger Hochtöner, haben wir es bei der Divine Delta also mit klang-relevanten Veränderungen zu tun, die nach meiner Auffassung den neuen Preis plausibel machen.
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