tests/17-11-17_bakoon
 

Bakoon DAC-21

17.11.2017 // Roland Dietl

Beim Bakoon ist das etwas anders gelöst. Das Netzteil besteht aus drei getrennten Li-on Batterie-Packs, die den digitalen und analogen Schaltungsteil vollkommen getrennt voneinander versorgen. Im praktischen Betrieb reicht eine Ladung für etwa 10 bis 12 Stunden Musikgenuss. Dann ist wieder aufladen angesagt und hier kommt ein Ladekonzept ins Spiel, das ebenso clever wie einfach ist. Geladen wird nämlich nur dann, wenn sich der Ein-/Aus-Schalter auf der Frontseite in der Stellung „Aus“ befindet. Damit ist sichergestellt, dass der Bakoon im Betrieb wirklich vollständig vom Netz getrennt ist und nur aus den Batterie-Packs versorgt wird. Wenn der Ladestand der Akkus im Betrieb bedenklich niedrig wird, beginnt auf der Frontseite eine LED zu blinken und signalisiert, dass es Zeit zum Laden wird, denn es gilt: keine Ladung – keine Musik. Hört sich unpraktisch und dramatisch an, hat sich bei mir aber im täglichen Betrieb als völlig problemlos erwiesen. Ärgerlich ist das Ganze nur, wenn man vergessen hat, den Bakoon DAC auszuschalten und er deshalb nicht geladen wurde. Denn es dauert etwa drei Stunden bis die Batterie-Packs auf 80 % ihrer Nennkapazität geladen sind und sechs Stunden bis zur vollständigen Wiederaufladung.

DAC-Chip von ESS und Femto-Clock von Crystek
DAC-Chip von ESS und Femto-Clock von Crystek

Beim Ladevorgang selbst wird der aktuelle Ladezustand über die drei unteren LEDs angezeigt. Wenn hierbei alle drei LEDs rot aufleuchten, ist der Ladezustand noch niedrig. Wenn der Ladevorgang abgeschlossen ist, sind alle LEDs erloschen, eine nach der anderen. Zugleich wechselt die LED an dem kleinen Stecker-Netzteil von Rot auf Grün. Eine ebenso einfache wie höchst elegante Lösung. Der Minimalismus geht aber noch weiter: Eine Netzleuchte gibt es nicht. Ist der Bakoon eingeschaltet und liegt ein Signal an, leuchtet eine der drei oberen weißen LEDs. Die LEDs stehen für PCM 44,1 PCM 48 und DSD. Die unteren drei LEDs, die auch für die Anzeige des Ladezustands verwendet werden, zeigen im Betrieb mit x 2, x 4 und x 8 die entsprechenden Vielfachen der jeweiligen Basis-Sampling-Raten an. Für ein Signal mit 176,4 kHz leuchten also die linke obere und die mittlere untere LED gleichzeitig. Braucht man wirklich mehr – etwa ein Display? Wenn kein Display vorhanden ist, kann dieses auch nicht stören. Ich empfehle, wenn immer möglich, ein Display beim Musikhören auszuschalten. Die Wirkung kann frappierend sein – siehe auch Dirk Sommers Bericht zum Melco N1ZH/2 und seine Tipps zur Klangverbesserung.

Kommen wir noch einmal zum Thema Alternativen für Überschriften zurück. „Musikalität und Eleganz“ sind für mich die treffende Headline für die klanglichen Qualitäten des Bakoon. Musikhörer, die Soloinstrumente wie Gitarre, Klavier oder auch jedes andere Instrument lieben, werden mit dem Bakoon DAC ihre Freude haben. Beim Album Musica Española mit Narciso Yepes (Musica Espanola - Narciso Yepes - Guitar– HDTT 24/192) hat die Aufnahmetechnik eine hervorragende Balance zwischen dem unmittelbar und sehr transparent eingefangenen Soloinstrument und der Raumakustik gefunden. Yepes spielt mit seiner berühmten 10-saitigen Gitarre, die einen reichen, vielleicht etwas weicheren Ton als eine normale Gitarre hat, bekannte Kompositionen spanischer Komponisten. Mit dem Bakoon klingt die Gitarre ungemein rund und voll; gleichzeitig bleibt das Gesamtbild aber extrem durchsichtig, so dass sowohl kleinste Griffgeräusche hörbar werden als auch die Akustik des Aufnahmeraums greifbar wird.

Die SATRI-Schaltung im Detail – der vollständig diskrete Aufbau ist gut zu erkennen
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