Der P 0.8 ist kein Upsampler. Er verarbeitet das PCM-Signal bis 24 bit/192 kHz so, wie er es über einen der drei Eingänge angeliefert bekommt, ohne es umzurechnen. Im Eingang bereitet ein Crystal Cirrus CS 8416 den Audio-Datenstrom mit seiner präzisen Taktgebung Jitter-minimiert auf. Von ihm erhält dann ein Burr-Brown PCM 1793 Wandler-Chip das Signal zur Umsetzung ins Analoge. Die drei rückseitigen Eingänge für das digitale Eingangs-Signal sind: USB, S/PDIF-Koax und Toslink. Benötigt man den Toslink-Eingang nicht – er ist bei TV-Receivern wegen der galvanischen Trennung sinnvoll –, bietet sich statt seiner ein zweiter koaxialer S/PDIF-Eingang auf der Geräte-Rückseite an. Dazu ist es notwendig, im Gerät eine Brücke umzustecken. Die gewünschte Variante kann auch beim Kauf des P 0.8 geordert werden und ist jederzeit reversibel. Mit einem der beiden rückseitigen Kipp-Schalter wählt man zwischen den drei Eingängen. Der zweite Kipp-Schalter ist zuständig für den Netz-Strom und trennt den DAC gänzlich vom Netz. Das USB-Eingangs-Modul kommt von M2Tech aus Italien, einem seit vielen Jahren etablierten Hersteller in Sachen Digital-Analog-Wandlung mit eigenem großen Geräte-Angebot. Der USB-Anschluss verarbeitet in Verbindung mit dem passenden Treiber ebenfalls PCM bis 24 bit / 192 kHz. Dieses M2Tech Modul ist kein Plug- und-Play-Konzept, sondern bedarf der Installation der passenden Software. Die lässt sich auf der Support-Website von M2Tech leicht finden. Einige Treiber liegen dem Wandler aber auch auf CD bei. Für Apple-Rechner steht aktuell ab dem Betriebssystem El Capitan kein Treiber zur Verfügung, weil Apple die Entwickler bei M2Tech zur Zeit ärgerlicherweise nicht unterstützt wie auf der Support-Website http://lnx.m2tech.biz/support/ bei der Treiber-Beschreibung zu lesen ist. Ganz anders ist es bei Windows. Hier ist für Windows 10 gesorgt und sogar das Upgrade auf Creator wird bedient. Dazu muss nur unter Systemsteuerung-Sound der exklusive Zugriff-Modus für den Audio Exklusiv-Treiber deaktiviert werden. Etwas gewöhnungsbedürftig funktionieren die drei frontalen LEDs. Sobald der P 0.8 an einen USB-Anschluss eines eingeschalteten Computers oder Streamers angeschlossen ist, leuchtet die rote USB-LED. Das ist auch der Fall, wenn der Wandler nicht eingeschaltet ist und die dazugehörige Power-LED nicht leuchtet. Irritierend ist, dass die rote Lock-LED zwar bei S/PDIF und Toslink die Funktion anzeigt, bei USB jedoch nicht. Wenn man dies einmal weiß, ist´s gut und spielt keine Rolle mehr. Ohnehin fällt es von Herzen leicht, dem kleinen P 0.8 derartige Extravaganzen zu verzeihen, sobald man ihn gehört hat.
Bei mir ging es los mit dem Primare CD-Spieler, angeschlossen über S/PDIF. Es ist mir schon beinahe unangenehm, immer wieder meine Begeisterung für die preisgünstigeren Geräte von Audio Exklusiv zu formulieren. Ich fürchte da fast um meine Glaubwürdigkeit, aber Dirk Sommer, der sich bevorzugt um die teureren Komponenten kümmert, geht es bei diesem Hersteller nicht viel anders. Die Audio-Exklusiv-Elektronik, die ich in den letzten Jahren hören konnte, übertraf immer wieder meine Erwartungen. Dies gilt für den P 0.8 nicht nur ebenso, sondern hier erst recht: Soviel dynamische Spielfreude und musikalischen Fluss, die Abwesenheit eines eigenen klanglichen Fingerabdrucks, solch eine saubere Zeichnung des Klangbildes und die Bereitschaft, richtig zur Sache zu gehen, hatte ich nicht erwartet. Bleiben wir aber auf dem Teppich! Verglichen mit deutlich teureren DACs wie meinem Audio-gd, der dreimal so viel kostet, fehlt es etwas an Detail-Auflösung. Dies ist zum Beispiel hörbar beim Händeklatschen in „The Beat Goes On“ von Patricia Barbers Album Companion. Nur, sobald der P 0.8 wieder im Spiel ist, vermisst man die soeben über den anderen DAC gehörten Details überhaupt nicht, weil beim P 0.8 die musikalische Stimmigkeit obsiegt. Darauf kann man sich nicht nur entspannt einlassen, nein, die Musik erfährt mit diesem Audio Exklusiv-Wandler eine mitreißende Lebendigkeit.
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