Bei der Umschaltung zwischen den Eingängen wird nicht nur das Signal, sondern auch die Signalmasse geschaltet. Dies sorgt dafür, dass man sich über die Masseleitung gerade nicht benutzter Geräte keine Störungen einfangen kann. Die unsymmetrischen und symmetrischen Ausgänge werden über einen kleinen Schalter ausgewählt und können – technisch bedingt – leider nicht gleichzeitig benutzt werden. Zusätzlich steht noch ein unsymmetrischer Tape-Ausgang mit fixem Pegel zur Verfügung. Das Kerngeschäft eines Vorverstärkers ist für mich neben der Quellen-Wahl die Verstärkung und Lautstärkeregelung. Beide Punkte hängen eng miteinander zusammen. Während einige analoge Phonostufen noch eine gewisse Verstärkung in der Line-Stufe erfordern, genügt der Ausgangspegel eines CD-Players oder Digital-Analogwandlers in aller Regel, um eine Endstufe voll auszusteuern, so dass eine zusätzliche Verstärkung gar nicht benötigt wird. In vielen Vorverstärker-Konzepten wird das Musiksignal aber mit dem Lautstärkeregler erst abgeschwächt und dann unnötig wieder verstärkt.
Der Philosophie von Thrax folgend werden alle Eingänge der Dionysos über einen Übertrager eingekoppelt. Dieser Übertrager hat aber noch eine weitere Funktion. Die Lautstärke wird nämlich nicht über Potentiometer oder Widerstände eingestellt, sondern über eben diesen Übertrager geregelt. Sekundärseitig wird dabei das Musiksignal in Stufen abgegriffen. Wie bei einem Trafo ergeben sich damit unterschiedliche Ausgangsspannungen, die über eine Vielzahl von Relais entsprechend in den Signalweg geschaltet werden. Während bei einem Widerstandsnetzwerk, das Signal abgeschwächt und die Leistung in Wärme verbraten wird, steht bei einem Übertrager das Signal zwar mit einer geringeren Spannung, aber dafür mit höherem Strom zur Verfügung. Hinzu kommt, dass mit dieser Lösung Widerstände im Signalweg vermieden werden, die nach Meinung von Rumen Artarski schlechter klingen als reines Kupfer oder Silber in einem Übertrager. Die eigentliche Spannungsverstärkerstufe ist minimalistisch mit je einer Hälfte der rauscharmen Doppel-Triode 6N6P/ 6H6П aufgebaut. Die Auskopplung des Signals erfolgt über einen weiteren Übertrager. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Lautstärkeregelung im unteren Einstellungsbereich rein passiv arbeitet, dann erst die Röhrenstufe zugeschaltet wird und ganz im obersten Bereich zusätzlich noch eine Umschaltung im Ausgangs-Übertrager erfolgt. Die so konzipierte Lautstärkeregelung hat insgesamt 32 Stufen und einen Regelbereich von 64 dB (-46 dB bis +18dB). Lautstärkeregelung und Verstärkung bilden damit vom Eingang bis zum Ausgang eine Gesamtlösung.
Im Netzteil des Dionysos arbeitet ein mächtiger Ringkerntransformator, die Gleichrichtung übernimmt eine Gleichrichterröhre vom Typ 6C4P-EV/ 6Ц4П gefolgt von einer aufwändigen Siebung mit Spule und Kondensatoren. Stabilisiert wird dann mit einer Kombination aus Stromquelle und Shunt-Regler, der mit einem schnellen Operationsverstärker und einer hochgenauen Spannungsreferenz aufgebaut ist.
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